Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie , 04. November 2022
Bayerns Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert hat während seiner zweitägigen energiepolitischen Expertenreise nach Südfrankreich die im Aufbau befindliche internationale Fusionsforschungsanlage ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor) nordöstlich von Marseille besichtigt.
35 Nationen, darunter Deutschland, die USA, Japan und China, beteiligen sich am Bau des weltweit größten Kernfusionsreaktors. Langfristiges Ziel der Fusionsforschung ist es, nach dem Vorbild der Sonne aus der Verschmelzung von Atomkernen nahezu unbegrenzt und nachhaltig Energie zu gewinnen.
Weigert: „Der russische Einmarsch in die Ukraine und die dadurch ausgelöste globale Energiekrise haben uns eindrücklich vor Augen geführt, wie verwundbar wir als führende Industrienation bei der Versorgungssicherheit mit Energie sind. Es ist richtig, jetzt den Ausbau der erneuerbaren Energien und den Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft konsequent voranzutreiben, um uns kurz- und mittelfristig unabhängiger von Energieimporten zu machen. Gleichzeitig müssen wir aber noch weiter nach vorne schauen. Die globale Transformation hin zur Klimaneutralität lässt unseren Hunger nach Energie aus nachhaltigen Quellen perspektivisch deutlich steigen. Wir brauchen also eine verlässliche Ergänzung der erneuerbaren Energien. Kernfusion könnte die revolutionäre Schlüsseltechnologie sein, die uns in Zukunft eine nahezu unerschöpfliche, klimaneutrale, sichere und vor allem grundlastfähige Energieversorgung auf Abruf ermöglicht. Deshalb müssen wir weiter intensiv in die Erforschung und Entwicklung von Fusionstechnologien investieren.“
Gerade in jüngster Zeit seien bedeutende technologische und wissenschaftliche Fortschritte auf dem Gebiet der Fusionsforschung erzielt worden, so Weigert: „Neueste technologische Entwicklungen bei supraleitenden Magneten und leistungsstarken Lasern könnten das Potenzial haben, der Kernfusion früher als bislang angenommen zum Durchbruch zu verhelfen. Es gibt Szenarien, die eine kommerzielle Nutzung der Fusionsenergie bereits in der ersten Hälfte dieses Jahrhunderts prognostizieren. Da passt es ins Bild, dass 2021 weltweit auch über vier Milliarden Euro privates Risikokapital in die Forschung geflossen sind und sich immer mehr Start-ups mit Bezug zur Kernfusion gründen.“
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