Additive Fertigungsverfahren setzen digitale Daten in materielle Produkte um. Im Gegensatz zu konventionellen Verfahren erfolgt die Herstellung Schicht für Schicht, was hochkomplexe Geometrien ermöglicht. Entfaltet die Additive Fertigung ihr volles Potenzial, wird sie die Welt der industriellen Produktion grundlegend verändern. Allerdings gibt es noch viele Herausforderungen zu lösen – insbesondere mit Blick auf die Industrialisierung der Verfahren.
Bayern hat sich in den vergangenen Jahren als ein führender Standort im Bereich der Additiven Fertigung entwickelt. Es existiert ein ausgeprägtes Ecosystem, das sowohl erfolgreiche Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette als auch wissenschaftliche Institute umfasst. Die Bayern Innovativ beschäftigt sich bereits seit Jahren intensiv mit der Additiven Fertigung. So ist diese Technologie beispielsweise einer der Schwerpunkte des Clusters Neue Werkstoffe.
Die bei Bayern Innovativ angesiedelte „Koordinierungsstelle Additive Fertigung“ vernetzt als Knotenpunkt alle Kompetenzträger sowie Neueinsteiger im 3D-Druck und verknüpft Aktivitäten rund um das Zukunftsthema. Ziel ist es, die Technologieführerschaft Bayerns auszubauen. Die Koordinierungsstelle will insbesondere dem Mittelstand den Einstieg in die Additive Fertigung ermöglichen.
Fokus der Koordinierungsstelle Additive Fertigung
- Vernetzung und Austausch mit Akteuren entlang der Wertschöpfungskette
- Zugang zu Wissen über Technologien, Prozesse und Werkstoffe
- zentraler Ansprechpartner für Aktivitäten im 3D-Druck
- Informationen über Fördermittel für Verbundprojekte
- Projektpartnerfindung und Projektinitiierung
- Einstieg in die Additive Fertigung
- Sichtbarkeit der Kompetenzen Bayerns erhöhen
Aktuelle Herausforderungen der Additiven Fertigung
Um neue Anwendungen für die Additive Fertigung zu erschließen, gilt es, die bislang eingeschränkte Werkstoffpalette zu verbreitern sowie die Werkstoffe für Prozesse und Anwendungen zu optimieren. Zusätzlich besteht auch Bedarf daran, Prozessfähigkeit, Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit der Verfahren zu erhöhen und nicht zuletzt völlig neue "additive Denkansätze" anzustoßen. Die Koordinierungsstelle Additive Fertigung will der zentrale Knotenpunkt Bayerns für alle relevanten Branchen und Akteure entlang der Wertschöpfungskette sein.
Zukunftsinitiative 3D-Druck
Die Förderung von Forschung und Entwicklung, von Vernetzung und Wissensaustausch ist ein wichtiger Schritt, damit der Sprung der Additiven Fertigung in die industrielle Produktion gelingt. Mit dem Masterplan BAYERN DIGITAL II hat die bayerische Staatsregierung ein umfangreiches Digitalisierungsprogramm geschaffen. Im Rahmen der Zukunftsinitiative 3D-Druck fördert das Bayerische Wirtschaftsministerium gezielt Verbund- und Kooperationsprojekte für Forschungs- und Entwicklungsarbeiten auf dem Gebiet der industriellen Additiven Fertigung. Die Koordinierungsstelle Additive Fertigung legt gemeinsam mit einem Expertengremium die thematischen Schwerpunkte der Förderaufrufe für Forschungs- und Entwicklungsvorhaben in den Bereichen Werkstoffe, Technologien und Verfahren fest.