Wärmepumpenabsatz nimmt wieder Fahrt auf

Wärmepumpen-Absatz steigt um 35 Prozent – Branche verzeichnet hohe Kundenzufriedenheit und fordert stabile politische Rahmenbedingungen

25.04.2025

Quelle: E & M powernews

Die Wärmepumpen-Branche freut sich über eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Anlagen. Zudem: Die Leute sind zufrieden mit der Technik.

Um 35 Prozent auf 62.000 Wärmepumpengeräte ist der Absatz in den ersten drei Monaten dieses Jahres im Vergleich zum abgelaufenen Quartal 2024 gestiegen. Nach einem „schwierigen Absatzjahr 2024“ komme die Wärmewende wieder zurück in die Erfolgsspur, so der Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), Martin Sabel, bei der Vorstellung der Zahlen.

Er lobt in diesem Zusammenhang besonders die „Bundesförderung effiziente Gebäude“ (BEG), die seit 2021 energetische Sanierungsvorhaben mit Zuschüssen und zinsverbilligten Darlehen unterstützt. „Die Verbraucher wollen raus aus fossilen Heiztechniken und profitieren dabei von einer hohen Qualität sowohl bei der Installation durch das deutsche Fachhandwerk als auch bei den Wärmepumpen. Beides wird durch die Bundesförderung effiziente Gebäude exzellent gefördert.“

Sabel fordert die künftige Regierung dazu auf, die Tendenz steigender Installationszahlen bei hoher Kundenzufriedenheit durch „verlässliche Rahmenbedingungen zu unterstützen“. Dass die Koalition die BEG-Heizungsförderung weiterführen will, sei daher „sehr zu begrüßen“. Auch die Absenkung der Stromsteuer und eine zusätzliche Minderung der Netzentgelte sollen laut Koalitionsvertrag zu Entlastungen von insgesamt 5 Cent pro kWh führen. Damit setze die Regierung ein wichtiges Zeichen für die Elektrifizierung.

Sabel kritisierte allerdings auch unklare Formulierungen im Koalitionsvertrag. „Einerseits wird die Abschaffung des Heizungsgesetzes in Aussicht gestellt – eines Gesetzes, das gar nicht existiert. Andererseits wird eine Reform des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) angekündigt.“ Die Branche erwartet, dass, wenn die Regierung schon Änderungen vornehmen möchte, diese Vorgaben noch im Laufe dieses Jahres feststehen. Eine sich über Jahre hinziehende Überarbeitung sei zu vermeiden.

Dass die Wärmepumpe weiterhin ein gutes Image hat, belegen der Verband mit Zahlen einer Forsa-Umfrage. „96 Prozent, also nahezu alle befragten Hausbesitzer mit Wärmepumpe, würden sich rückblickend erneut für eine Wärmepumpe entscheiden.“ Positiv bewertet werden von 96 Prozent der Befragten die Funktion und der Komfort ihrer Wärmepumpe, 92 Prozent sind zufrieden mit den niedrigen Schallpegeln und 84 Prozent schätzen besonders die niedrigen Betriebskosten ihrer Anlage.

Industrie und Handwerk hätten auf die gestiegene Nachfrage nach Wärmepumpen reagiert und die Kapazitäten für Herstellung und Installation insbesondere für Bestandsgebäude ausgebaut. „Es gibt also keinen Grund, weiter auf fossile Heizungen zu setzen, sondern die Wärmewende muss konsequent fortgeführt werden“, so Sabel.

Die deutsche Wärmepumpen-Branche beschäftigt rund 35.000 Personen und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von rund 3,5 Milliarden Euro. Derzeit werden in Deutschland rund 1,7 Millionen Wärmepumpen genutzt. Die verbauten Anlagen werden zu rund 95 Prozent von BWP-Mitgliedsunternehmen hergestellt.

Autorin: Stefan Sagmeister

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