Weltenergierat bewertet globale Trends 2024

Weltenergierat: Energieverbrauch der G20 steigt – Emissionen nur leicht, Erneuerbare wachsen deutlich

17.06.2025

Quelle: E & M powernews

Der Weltenergierat Deutschland hat globale Energie- und Emissionstrends aus dem Jahr 2024 analysiert. Demnach hat sich die Weltwirtschaft von Covid erholt und wächst.
 
Am 16. Juni stellte der Weltenergierat Deutschland mit Sitz in Berlin „Energy in Transition – Global Trends and Perspectives“ vor. Im Mittelpunkt der Analyse stehen Entwicklungen des weltweiten Energiesystems im Jahr 2024, präsentiert von der französischen Energieberatungsfirma Enerdata. Die Experten beleuchten unter anderem den Energieverbrauch der G20-Staaten, CO2-Emissionen sowie den Ausbau erneuerbarer Energien.

Laut Enerdata nahm der Energieverbrauch der G20-Staaten 2024 um zwei Prozent zu – schneller als im Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2019 (+1 Prozent pro Jahr). Dabei stieg der Primärenergieverbrauch in China um vier Prozent und in Indien um fünf Prozent, während er in der EU insgesamt stabil blieb. In Deutschland ging er um ein Prozent zurück, in Frankreich hingegen stieg er um zwei Prozent. Haupttreiber der Zunahme waren nach Angaben von Enerdata China und Indien.

Die G20-Staaten, die knapp 80 Prozent des weltweiten Energieverbrauchs abdecken, verzeichneten 2024 ein Wirtschaftswachstum von drei Prozent – im historischen Mittel der Jahre 2010 bis 2019. Während sich das Wachstum in China leicht abschwächte, blieb es in Indien und den USA dynamisch. In Europa beschleunigte es sich leicht.

Treibhausgasemissionen sinken leicht

Trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien stiegen die energiebedingten CO2-Emissionen der G20 um rund ein Prozent und damit auf das durchschnittliche jährliche Wachstum des vergangenen Jahrzehnts. China und Indien waren für 52 Prozent der Emissionen verantwortlich. In China führten ein steigender Gasverbrauch sowie die wachsende Stromnachfrage zu einem Emissionsanstieg um ein Prozent. In Indien betrug der Anstieg fünf Prozent − getrieben von anhaltender Kohleverstromung, die weiterhin 70 Prozent des Strommixes ausmacht.

Bei den EU-Mitgliedsstaaten stagnierten die CO2-Emissionen (-0,3 Prozent). In Deutschland und Frankreich gingen sie um rund je drei Prozent zurück. Die USA verzeichneten ebenfalls ein Minus von einem Prozent, vor allem aufgrund sinkender Kohlenutzung. Andere Länder wie Brasilien, Kanada, Südkorea und Japan registrierten teils deutliche Rückgänge. In Indonesien und Südafrika hingegen stiegen die Emissionen infolge eines höheren Kohleeinsatzes.

Im Bereich der Stromerzeugung zeigten sich laut Enerdata deutliche Verschiebungen. Der Stromverbrauch der G20 wuchs 2024 um vier Prozent – deutlich über dem langfristigen Trend von rund 2,6 Prozent pro Jahr. Hauptursachen waren Wirtschaftswachstum, Elektrifizierung und zunehmende Extremwetterereignisse, so die Experten von Enerdata. In China stieg der Stromverbrauch um sieben Prozent, in den USA um zwei Prozent. In der EU legte er nach einem Rückgang im Vorjahr leicht um ein Prozent zu, in Deutschland blieb er stabil.

Erneuerbare Energien wachsen

Der Anteil erneuerbarer Energien an der G20-Stromerzeugung erreichte 2024 insgesamt 16 Prozent, getrieben von einem starken Zubau in China. Dort entfielen 64 Prozent des weltweiten Kapazitätszubaus, darunter zwei Drittel des Windkraft- und über 60 Prozent des Solarzubaus. Weltweit wurden 585.000 MW erneuerbare Kapazität errichtet, davon 452.000 MW Solarenergie und 113.000 MW Windkraft.

Die globalen Gaspreise sanken laut Enerdata 2024 um rund 15 Prozent, blieben in Europa und Asien aber deutlich über Vorkrisenniveau. Die Ölpreise gingen leicht um 2,5 Prozent zurück, lagen aber weiterhin 28 Prozent über dem Niveau von 2019. Auch die Kohlepreise blieben auf erhöhtem Niveau.

Der Bericht des Weltenergierates für 2024 steht als PDF zum Download bereit.
 
Autorin: Susanne Harmsen

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