So wird die Wärmepumpe ein Erfolg
Wärmepumpen auf dem Vormarsch: Wie Strompreise und Politik ihre Verbreitung beeinflussen
21.02.2025
Quelle: E & M powernews
Es gibt einen entscheidenden Hebel, damit Hausbesitzer sich für eine Wärmepumpe entscheiden, so eine KFW-Analyse.
Im Grunde sind sich die Experten einig. Die Wärmepumpe ist entscheidend für eine gelungene Wärmewende ohne fossile Brennstoffe. Die staatliche KFW-Bank hat die Akzeptanz der Wärmepumpe einer Analyse unterzogen. Diese zeigt, dass Wärmepumpen besonders oft gekauft werden, wenn der benötigte Strom im Vergleich zum Erdgas günstig ist.
Seit Jahren steigt der Absatz von Wärmepumpen in Europa, allerdings mit deutlichen regionalen Unterschieden. Während in Skandinavien 2023 bereits über 90 Prozent der verkauften Heizungen Wärmepumpen waren, lag der Anteil laut KfW-Analyse in Deutschland bei 27 Prozent. Im Jahr 2024 ging die Zahl der abgesetzten Wärmepumpen zwar zurück, ihr Marktanteil blieb aber konstant.
In Deutschland gibt es laut KfW einen „deutlichen Strukturwandel“. Die Wärmepumpe ist beim Neubau mittlerweile der vorherrschende Wärmeerzeuger. Im Jahr 2023 wurden 72 Prozent der genehmigten Einfamilienhäuser und 52 Prozent der Mehrfamilienhäuser mit Wärmepumpen ausgestattet. Auch im gesamten Heizungsmarkt zeigt sich der Wandel: War im Jahr 2019 nur jede zehnte aller verkauften Heizungen eine Wärmepumpe, so war es in den vergangenen beiden Jahren jede vierte.
Die Wärmepumpe gilt als eine Schlüsseltechnologie für eine klimafreundliche Wärmeversorgung. Sie kommt ohne fossile Energieträger aus und ist sowohl für Neubauten als auch für Bestandsgebäude eine vielversprechende Lösung. Doch entscheidend für ihre Verbreitung ist die Wirtschaftlichkeit. Da Wärmepumpen mit Strom betrieben werden, spiele das Verhältnis von Strom- zu Gaspreisen eine wesentliche Rolle, so die KFW.
Günstiger Strompreis, viele Wärmepumpen
In der Analyse wird deutlich: In Regionen mit einem günstigen Strompreis im Vergleich zu Erdgas ist der Wärmepumpen-Anteil besonders hoch. Die Ergebnisse legen nahe, dass das Strom-Gas-Preisverhältnis ein relevanter Hebel ist, um die Verbreitung von Wärmepumpen in Deutschland und Europa zu stärken. Eine zusätzliche Analyse für Neubauten in Deutschland auf Landkreisebene bestätigt diesen Zusammenhang.
Eine entscheidende politische Stellschraube ist der CO2-Preis, um die Verbreitung von Wärmepumpen weiter zu fördern. Ein steigender CO2-Preis macht fossile Heizsysteme zunehmend unattraktiver. Teil der Lösung können auch besondere Wärmepumpenstromtarife sein, die auf zeitvariablen Preisen basieren. Wärmepumpen sind potenziell flexibel steuerbar und eignen sich für Lastverschiebungen.
Wärmepumpen könnten langfristig eine kosteneffiziente und nachhaltige Lösung sein – vorausgesetzt, die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen, so die KFW.
Die Analyse „Die Wärmepumpe etabliert sich in Europa - der Strompreis als Faktor“ von KFW Research kann auf der KFW-Internetseite heruntergeladen werden.
Autor: Stefan Sagmeister
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