Grüner Wasserstoff für die Allianz-Versicherung ein Zukunftsthema

Offshore-Wind trifft Wasserstoff: Versicherer wie Allianz Commercial erweitern Fokus auf neue Risiken

22.04.2025

Quelle: E & M powernews

Versicherer schauen bei Offshore-Windparks mittlerweile nicht mehr nur auf die reine Stromerzeugung. Zunehmend wichtig wird das Thema Wasserstoff.
 
Allianz Commercial ist ein Industrieversicherer. Laut Harald Dimpflmaier hat er mehr als 150 Windparks weltweit versichert, „ob im Bau oder im Betrieb“, wie der Head of Underwriting Natural Resources Germany im Gespräch mit E&M berichtet.

Mit Namen nennt er keine Kunden, aber betont, dass die Allianz an fast allen Windparks und Netzanbindungssystemen in der deutschen Nord- und Ostsee beteiligt ist. „Wenn ich ‚beteiligt‘ sage, dann heißt das, dass wir das Risiko tragen, ob als führender Versicherer oder als Beteiligter eines Versichererkonsortiums“, so Dimpflmaier. Denn angesichts der Größe von Offshore-Windparks könne ein einzelner Versicherer die Aufgabe in der Regel nicht alleine stemmen.

Von 2014 bis 2020 waren laut der Allianz weltweit 53 Prozent des Schadensvolumens bei Offshore-Windparks auf Kabelschäden zurückzuführen und lediglich 20 Prozent auf Schäden an Turbinen. Dies sei im Grunde immer noch so, erklärt Dimpflmaier. Aber das Bild könne sich künftig durchaus mit weiter steigender Leistung der Anlagen ändern.

Ein Thema, das die Versicherungswirtschaft in den Anfangsjahren des Offshore-Ausbaus beschäftigt hat, sieht dem Allianz-Manager zufolge aktuell zumindest „gut aus“: Bei älteren Windparks lasse sich keine höhere Schadenslast oder Schadensfrequenz feststellen. Dies liege vermutlich an den Service- und Wartungskonzepten der Windparkbetreiber und auch an den sogenannten Condition Monitoring Systems, die in die Turbinen integriert sind und helfen, drohende Schäden zu vermeiden.

Für Dimpflmaier und sein Team ist grüner Wasserstoff ein „Zukunftsthema“, wie er betont. Daher sei auch gerade ein „Climate Tech Team“ im Aufbau. Eines seiner Schwerpunktthemen die Wasserstoffherstellung sein wird. Im Moment seien die Risiken in diesem Bereich jedoch noch ausschließlich onshore zu sehen.

„Wichtig ist, dass wir früh eingebunden werden und ein enger Austausch mit dem Projektmanagement unserer Kunden möglich ist, weil wir die Technologien besser verstehen wollen“, so der Versicherungsmanager. Denn, wenn noch keine Schadensdaten vorliegen, wie eben bei einer neuen Technologie, müsse man auf andere Informationen zurückgreifen.
 
Autor: Fritz Wilhelm

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