Großspeicher mit Elektroautobatterien entsteht in Grevesmühlen
Neuer Großspeicher in Grevesmühlen nutzt ungenutzte E-Auto-Batterien zur Netzstabilisierung – Inbetriebnahme für 2025 geplant
29.04.2025
Quelle: E & M powernews
In Grevesmühlen entsteht ein 48-MWh-Großspeicher aus neuen, obsolet gewordenen E-Auto-Batterien. Ab 2025 soll er das Stromnetz netzdienlich unterstützen.
In Grevesmühlen (Mecklenburg-Vorpommern) errichten Fenecon und The Mobility House Energy einen Batteriespeicher mit 48 MWh Kapazität. Der Speicher basiert ausschließlich auf neuen, jedoch obsolet gewordenen Antriebsbatterien aus Elektrofahrzeugen. Das Projekt folgt einem ähnlichen Ansatz wie ein bestehendes 8-MWh-Speicherprojekt in Nordrhein-Westfalen. Die Bauvorbereitungen am Standort sind nahezu abgeschlossen, teilte The Mobility House Energy am 29. April mit. Nach Fertigstellung des neuen Umspannwerks der Edis Netz GmbH soll der Speicher im zweiten Halbjahr 2025 den Betrieb aufnehmen.
Das Containerkonzept von Fenecon ermöglicht nach Informationen des Unternehmens die standardisierte Integration unterschiedlicher Fahrzeugbatterien. Bereits an den Standorten Iggensbach im niederbayerischen Landkreis Deggendorf und in Greenville (USA) werde diese Lösung genutzt. Fahrzeugbatterien, die durch Modellwechsel, Überproduktionen oder nicht erfüllte Absatzplanungen in der Automobilindustrie ungenutzt bleiben, erhalten so einen stationären Einsatz.
Erfahrungen aus der Vermarktung von Fahrzeugbatterien
The Mobility House Energy bringt eigene Algorithmen ein, die den Betrieb der Batterien optimieren. Ziel ist eine netzdienliche und besonders batterieschonende Nutzung, um Alterungseffekte zu minimieren und die Lebensdauer der Speicher zu verlängern. Dieses Vorgehen soll einen Beitrag zu einem kostengünstigeren und stabileren erneuerbaren Energiesystem leisten. Fenecon übernimmt die Betriebsführung und Wartung des Speichers. Beide Unternehmen setzen damit ihre bestehende Zusammenarbeit fort.
Fenecon-CEO Franz-Josef Feilmeier betont die Ressourcenverschwendung im Umgang mit E-Auto-Batterien: „In Deutschland werden aktuell jedes Jahr mehr nagelneue und hochwertige, aber leider obsolet gewordene Elektrofahrzeugbatterien in den Schredder gekippt, als Batterien im Rahmen von Großspeichern installiert werden – die wiederum in der Regel neu produziert aus China hierherkommen“, erklärt er. Diese hochwertigen Batterien könnten durch solche Projekte im Energiemarkt genutzt werden.
Auch Marcus Fendt, Geschäftsführer von The Mobility House, hebt hervor, dass Batteriespeicher ein zentraler Bestandteil des zukünftigen Strommarkts sind. „Indem wir Fahrzeugbatterien vor, während oder nach ihrem Einsatz im E-Auto nutzen, schaffen wir einen Mehrwert für unser Energiesystem und machen Elektromobilität zugleich günstiger.“
Autorin: Heidi Roider
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