EU fördert Wasserstoff-Korridor von Finnland nach Deutschland
Wasserstoffpipeline für Europas Energiewende
06.02.2025
Quelle: E & M powernews
Die EU-Kommission fördert den Nordic-Baltic Hydrogen Corridor (NBHC) mit 6,8 Millionen Euro. Das Projekt verbindet Finnland über die baltischen Staaten und Polen mit Deutschland.
Die Mittel für das gemeinsame Pipelineprojekt der Fernleitungsnetzbetreiber (FNB) aus Finnland, Estland, Lettland, Litauen, Polen sowie der deutschen Ontras Gastransport GmbH stammt aus dem EU-Programm Connecting Europe Facility − kurz CEF. Ziel ist der Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur, die Finnland über die baltischen Staaten und Polen mit Deutschland verbindet (siehe Infokasten).
Die EU-Kommission erachtet das Projekt als wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit und zur Dekarbonisierung der europäischen Industrie, wie Ontras Gastransport in einer Mitteilung vom 5. Februar erklärt. Die finanzielle Unterstützung solle in die Machbarkeitsstudien der beteiligten Länder fließen, insbesondere in die Untersuchungen zur Trassenplanung und zum Bau von Verdichterstationen. Auch wirtschaftliche Analysen sowie Umwelt- und Sicherheitsgenehmigungen werden damit finanziert. Die Studien sollen laut Ontras bis Ende 2026 abgeschlossen sein.
Gunar Schmidt, Geschäftsführer Betrieb und Sicherheit von Ontras, bewertet die Förderung als entscheidenden Schritt für das Vorhaben: „Die Entscheidung der EU-Kommission zeigt die Relevanz des Projekts für eine saubere und sichere Energieversorgung. Wir können den Wasserstoff-Korridor nun weiterentwickeln.“
Das NBHC-Projekt ist Teil der europäischen Strategie zur Integration erneuerbaren Wasserstoffs in bestehende und künftige Industrienetze. Die Pipeline soll vornehmlich die Dekarbonisierung schwer zu elektrifizierender Sektoren wie der Stahl- und Chemieindustrie unterstützen. Laut Projektkonsortium könnte der Wasserstoff-Korridor die jährlichen CO2-Emissionen in Europa bis 2050 um bis zu 37 Millionen Tonnen reduzieren.
Durch die Verbindung von Produktionsstandorten für erneuerbaren Wasserstoff mit Verbrauchszentren stärkt das Vorhaben zudem die Versorgungssicherheit. Es leistet einen Beitrag zum Erreichen der Klimaziele der Europäischen Union.
Der Nordic-Baltic Hydrogen Corridor (NBHC)
Bei dem NBHC handelt es sich um ein internationales Infrastrukturprojekt, an dem sechs Länder beteiligt sind. Im Rahmen des Projektes soll grüner Wasserstoff durch Finnland, Estland, Lettland, Litauen und Polen bis nach Deutschland transportiert werden. Der genaue Streckenverlauf befindet sich noch in der Planung, soll aber mehrere tausend Kilometer umfassen und strategisch wichtige Standorte miteinander verbinden.
Die Machbarkeitsphase soll bis Mitte 2026 abgeschlossen sein. Die Inbetriebnahme der Pipeline wird jedoch voraussichtlich in den späten 2020er-Jahren erfolgen − je nachdem, wie schnell die Partnerländer die einzelnen Phasen der Planung und Umsetzung abschließen.
An dem Projekt beteiligen sich die Fernleitungsnetzbetreiber der Länder: Gasgrid Vetyverkot Oy aus Finnland, Elering aus Estland, Conexus Baltic Grid aus Lettland, Amber Grid aus Litauen, Gaz-System aus Polen und Ontras Gastransport aus Deutschland. Der Korridor soll als Rückgrat für eine europäische Wasserstoffinfrastruktur dienen, erneuerbare Energiequellen nutzen und zentrale Nachfragezentren in Mitteleuropa anbinden.
Autorin: Davina Spohn
Das könnte Sie auch interessieren
Bayern Innovativ Newsservice
Sie möchten regelmäßige Updates zu den Branchen, Technologie- und Themenfeldern von Bayern Innovativ erhalten? Bei unserem Newsservice sind Sie genau richtig!