Eon nimmt vollautomatisierte KWK-Anlage in Betrieb

Eon nimmt vollautomatisierte KWK-Großanlage bei MM Neuss in Betrieb – erste ihrer Art mit intelligenter Echtzeitsteuerung und Wasserstoff-Option

01.07.2025

Quelle: E & M powernews

Der Energiekonzern Eon hat bei MM Neuss, einem Unternehmen aus der Papierindustrie, eine „vollautomatisierte, große KWK-Anlage in Betrieb“ genommen. 
 
Die KWK-Anlage wird vollständig automatisiert und zugleich marktorientiert betrieben: Eon hat eine Groß-KWK-Anlag bei MM Neuss, einem Unternehmen der Mayr-Melnhof Karton Gruppe, in Betrieb genommen. Dies ist laut Eon in dieser Größenordnung die erste KWK-Anlage, die „vollständig über eine intelligente Steuerungslösung geregelt“ wird, so der Konzern in seiner Mitteilung von 1. Juli. 

Am Standort Neuss wird die Kartonfabrik von MM Neuss künftig flexibel mit Strom und Wärme versorgt. Zentrales Alleinstellungsmerkmal der neuen Anlage ist laut Eon der hohe Automatisierungsgrad, ermöglicht durch die Energielösung „Eon IQ Energy“. Die integrierte Steuerung vernetzt Kraftwerk, Produktionsprozesse und Netzanschluss in Echtzeit und reagiert dynamisch auf Veränderungen von Marktpreisen, Produktion oder technischen Bedingungen. Die komplett digitalisierte Steuerung erlaubt nach Auskunft des Versorgers zudem einen unbeaufsichtigten Betrieb über bis zu 72 Stunden hinweg. 

Die in KWK betriebene Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD) erzielt eine elektrische Leistung von 22 MW sowie eine thermische Leistung von 59 MW. Damit sollen jährlich bis zu 22.000 Tonnen CO2 im Vergleich zu konventioneller Erzeugung eingespart werden. Ergänzend zur Hauptanlage wurde ein neues Reservekesselsystem installiert, das ebenfalls unbemannt und gesteuert durch technische und marktbezogene Parameter funktioniert, so Eon. 

Der Bau der Anlage begann im September 2022 und wurde im Dezember 2024 abgeschlossen. Eon übernimmt den Betrieb. Bereits beim Bau wurde das Kraftwerk auf Wasserstoffkompatibilität ausgelegt. Schon heute könne ein Wasserstoffanteil von zehn Prozent im Brennstoffgemisch eingesetzt werden. Perspektivisch lässt sich die Anlage auf bis zu 100 Prozent Wasserstoffbetrieb umstellen, so das Unternehmen.
 
Autorin: Heidi Roider

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