Die Röhre Augusta wächst nun durch bayerisch Schwaben

Gasleitung „Augusta“ gestartet – 40,5 km neue Infrastruktur für Versorgungssicherheit und H2-Zukunft in Süddeutschland

16.05.2025

Quelle: E & M powernews

Von 0 auf 40,5 in etwa einem halben Jahr: Für den Bau der Dutzende Kilometer langen Gasleitung „Augusta“ haben die Verantwortlichen von Bayernets nun die Arbeiten aufgenommen.

Noch im letzten Quartal des laufenden Jahres soll sie in Betrieb gehen: Die „Augusta“ getaufte Gasleitung nimmt ab sofort konkrete Formen an, teilt das weitgehend kommunal getragene Unternehmen Bayernets mit. Der Spatenstich erfolgte nun an der Verdichterstation Wertingen (Landkreis Dillingen).

Insgesamt wird die Stahlröhre im bayerischen Regierungsbezirk Schwaben eine Länge von 40,5 Kilometern erreichen und am Netzknoten Kötz im Landkreis Günzburg enden. Als „Meilenstein für mehr Netzstabilität und damit für eine unabhängigere und sichere Gasversorgung in Süddeutschland“ bezeichnete Fabian Mehring (Freie Wähler), Digitalminister der bayerischen Landesregierung, die Leitung beim offiziellen Termin.

Bayernets-Geschäftsführer Matthias Jenn betonte die „hohe Relevanz“ von Augusta im Zusammenhang mit der laufenden Diskussion über flexible Gaskraftwerke als Sicherungssystem für die erneuerbare Stromproduktion. Die Leitung werde es ermöglichen, neue Gaskraftwerke sowie Baden-Württemberg an die Gasspeicher im südbayerischen und im Salzburger Raum anzubinden. Außerdem könne die Röhre perspektivisch auch Wasserstoff („H2-ready“) transportieren.

Augusta hat in unmittelbarer Nachbarschaft eine Art Schwesterleitung, mit der parallel verlaufenden Gasleitung von Senden nach Vohburg. Die nun entstehende Röhre soll über einen Durchmesser von 700 Millimetern verfügen und mit einem Betriebsdruck von 100 bar arbeiten. 
An Investitionen in die Gasinfrastruktur – also auch für Augusta – hat Bayernets als Fernleitungsnetzbetreiber bis Ende des laufenden Jahres rund 180 Millionen Euro vorgesehen. Im vergangenen Jahr hatte sich das Unternehmen dafür Fremdkapital besorgt (wir berichteten). Insgesamt spülte das Wettbewerbsverfahren seinerzeit 210 Millionen Euro in die Kassen der Münchener, die eine Tochter der beiden Stadtwerke in München und Augsburg sowie des mehrheitlich kommunalen Versorgers Bayerngas sind.

Autor: Volker Stephan

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