Hilft oder schadet die Digitalisierung der Umwelt?

20.02.2024

Quelle: Informationsdienst Wissenschaft e. V.

Metastudie im Auftrag des Bundesforschungsministeriums zeigt: Forschung zur nachhaltigen Digitalisierung in vielen Bereichen noch lückenhaft.

Eine umfassende Analyse von rund 200 Studien durch das Institut für ökologische Wirtschaftsforschung (IÖW) und Technopolis Deutschland im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beleuchtet die Umweltauswirkungen der Digitalisierung. Während digitale Innovationen im Gebäude- und Energiesektor positive Effekte zeigen, bleiben viele Bereiche noch unklar.

Die Studie betont die Möglichkeit der Digitalisierung, den Energieverbrauch in Gebäuden und im Verkehr zu reduzieren. Durch intelligente Steuerungssysteme könnten Strom- und Wärmebedarf gesenkt und Emissionen verringert werden. Jedoch besteht laut Ökonom Christian Lautermann vom IÖW die Notwendigkeit, den ökologischen Fußabdruck digitaler Technologien genauer zu untersuchen, um unerwünschte Nebenwirkungen zu vermeiden.

Insbesondere im Verkehrssektor sollte die Forschung ihren Fokus auf alternative Mobilitätsformen wie Carsharing und öffentlichen Nahverkehr ausweiten. Zwar könnten optimierte Routen und autonome Fahrzeuge den Energieverbrauch senken, jedoch hänge der Gesamteffekt davon ab, ob sie die Anzahl der Fahrzeuge und gefahrenen Kilometer reduzieren.

Die Studie hebt auch den Ressourcenverbrauch der Digitalisierung hervor, der bis zu vier Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen ausmachen kann. Eine umfassende Bewertung der Umweltauswirkungen erfordert laut Jan Stede von Technopolis Deutschland eine Berücksichtigung von Rebound-Effekten und die Quantifizierung weiterer direkter und indirekter Folgen.

Die ganze Studie können Sie hier abrufen.

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