Bidirektionales Laden soll in diesem Jahr kommen

Bundesregierung erwartet marktfähige Anwendungen ab 2025

28.02.2025

Quelle: E & M powernews

Die Batterien von E-Mobilen könnten nicht nur netzdienlich laden, sondern auch in Zeiten mit wenig Erzeugung Strom liefern. Die Bundesregierung hofft in diesem Jahr auf Anwendungen.

Die CDU/CSU-Fraktion im Bundestag hatte die Regierung gefragt, wie weit das bidirektionale Laden fortgeschritten ist. Dabei laden Elektrofahrzeuge nicht nur netzdienlich, wenn viel Strom verfügbar ist, sondern liefern aus ihren Batterien in Zeiten mit wenig Erzeugung sogar Strom. Diese Möglichkeit heißt Vehicle-to-Home (V2H), wenn der Batteriestrom im eigenen Gebäude genutzt wird oder Vehicle-to-Grid (V2G), wenn er ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird.

In ihrer Antwort schätzt die Bundesregierung den aktuellen Umsetzungsstand zur Implementierung des bidirektionalen Ladens nach eigener Aussage als einen „wichtigen Schritt in Richtung einer nachhaltigen Energiewende“ ein. Die Entwicklung des bidirektionalen Ladens sei technisch bereits weit entwickelt. So habe die europäische Industriekoalition für bidirektionales Laden sich auf gemeinsame Datenpunkte und Datenschnittstellen geeinigt, „damit bidirektionales Laden europaweit möglich wird“, schreibt die Bundesregierung.

Normen und Standards schnell einführen

Sie rechnet ab 2025 mit marktfähigen V2H-Anwendungen in Deutschland. Die Europäische Kommission wolle bidirektionales Laden in diesem Jahr ermöglichen, heißt es. Zu einem Hochlauf von interoperablen und standardisierten Lösungen für V2H und V2G in Deutschland komme es, „sobald die restlichen Standards festgelegt sind und vor allem die erforderlichen regulatorischen und technischen Weichenstellungen umgesetzt wurden“, heißt es in der Antwort. Hier seien insbesondere die europäischen Industrien und Normungsorganisationen in der Pflicht, ihre Arbeiten zu beschleunigen.

Speziell bei V2G-Lösungen gebe es noch technische und rechtliche Hürden, die überwunden werden müssen. Die europäische Industriekoalition für bidirektionales Laden habe unter anderem empfohlen, den erforderlichen Messaufwand deutlich zu reduzieren und hierfür ein Konzept vorgelegt, bei dem mit einem oder maximal zwei Zählern in allen Anwendungsfällen gearbeitet werden kann. Die Reduzierung des messtechnischen Aufwands ist laut Bundesregierung eine von mehreren zentralen Stellschrauben, um Kosten zu sparen. Hierzu sei in der letzten Novelle des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes eine dementsprechende Änderung aufgenommen worden.

„Durch bidirektionales Laden könnte bei stärkerer Berücksichtigung der Auslastung des Stromnetzes die vorhandene Netzkapazität effizienter genutzt werden“, heißt es weiter. Dementsprechend könne auch der Bedarf an stationären Stromspeichern reduziert werden. Die konkreten Potenziale würden bereits in Feldtests untersucht.

Autorin: Susanne Harmsen

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