Batteriespeicherpark statt Steinkohle

Trianel plant mit Partnern einen 900-MW-Batteriespeicher in Waltrop – ein Meilenstein für Netzflexibilität und Energiewende

25.06.2025

Quelle: E & M powernews

Die Stadtwerke-Kooperation Trianel plant mit Partnern einen Großbatteriespeicher mit 900 MW in Waltrop (Nordrhein-Westfalen) zu bauen. 
 
Einer der größten Batteriespeicherparks hierzulande soll in Waltrop (Nordrhein-Westfalen) entstehen. Die Trianel GmbH aus Aachen plant und projektiert am Rande des Ruhrgebiets einen Großbatteriespeicher, der in der ersten Ausbaustufe eine Leistung von 900 MW und eine Speicherkapazität von 1,8 Millionen kWh verfügen wird, teilte Trianel am 25. Juni mit. Das Projekt wird auf einem ungenutzten Grundstück realisiert, das ursprünglich als Baueinrichtungsfläche für das benachbarte Trianel Steinkohlekraftwerk Lünen benötigt wurde.

Mit am Projekt beteiligt sind das Schweizer Energieunternehmen BKW mit Sitz in Bern sowie der deutsche Asset-Manager Luxcara. Weitere kommunale Partner von Trianel sollen das Konsortium im Laufe des Jahres ergänzen, teilte die Stadtwerke-Kooperation dazu weiter mit.
 Der Batteriespeicherpark in Waltrop besteht in der ersten Ausbaustufe aus drei Batterie-Energiespeichersystemen (BESS) mit jeweils 300 MW Leistung. Weitere bis zu 600 MW befinden sich laut Trianel in Vorbereitung. Der Baubeginn ist für das kommende Jahr vorgesehen. Zum Einsatz kommt eine modulare Containerbauweise mit Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP-Technologie). Die Inbetriebnahme ist für das erste Quartal 2028 geplant.

Erlöspotenziale im Stromhandel und in der Regelenergievermarktung

Im Bereich der Grossbatterien beabsichtigt die Schweizer BKW, bis 2030 einen eigenen Park mit über 500 MW Leistung aufzubauen. Um dieses strategische Ziel zu erreichen, beteiligt sich das Unternehmen am geplanten Grossbatteriepark Waltrop.

„Mit dem Projekt in Waltrop machen wir einen großen Schritt in Richtung eines flexibleren und stabileren Energiesystems in Europa“, sagt BKW-CEO Robert Itschner. „Dabei kann die BKW ihr umfassendes Know-how entlang der gesamten Wertschöpfungskette der Energiewende ausspielen: von der Planung der Grossinfrastruktur über deren Bau und Betrieb bis hin zur Vermarktung der Energie im Handel.“ 

Als Asset Manager für nachhaltige Energieinfrastruktur-Projekte hat sich Luxcara bereits 520 MW Leistung gesichert. „Mit diesem Batteriespeicher-Projekt erweitern wir nicht nur unser Portfolio an nachhaltiger Infrastruktur, sondern platzieren es auch genau dort, wo die Netzflexibilität am dringendsten benötigt wird“, erläutert Alexander Lüntzel, Investment Manager bei Luxcara.

„Mit der zunehmenden Volatilität der erneuerbaren Energien wird es zwingend notwendig, gezielt in Flexibilität zu investieren“, ergänzt Sven Becker, Sprecher der Geschäftsführung der Trianel. „Flexibilität ist der Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende. Gerade Batteriespeicher eignen sich hervorragend, um sowohl markt- als auch netzdienlich das Gesamtsystem zu stabilisieren.“ 
 
Autorin: Heidi Roider

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