Artenvielfalt in PV-Anlagen wissenschaftlich belegt

Solarparks fördern Artenvielfalt und schaffen neue Lebensräume in Agrarlandschaften

28.03.2025

Quelle: E & M powernews

Der Bundesverband Neue Energiewirtschaft hat eine Studie zur Biodiversität in Solarparks veröffentlicht. Demnach fördern PV-Freiflächenanlagen die Artenvielfalt in Agrarlandschaften.
 
Solarparks tragen zur Förderung der Artenvielfalt in landwirtschaftlich geprägten Regionen bei. Das ist das zentrale Ergebnis einer neuen Studie des Bundesverbands Neue Energiewirtschaft (BNE). Im Jahr 2024 wurden Flora und Fauna in 30 Photovoltaik-Freiflächenanlagen deutschlandweit untersucht und acht Artengruppen systematisch ausgewertet.

Die Ergebnisse zeigen, dass gut geplante und gepflegte Solarparks wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten schaffen.
Laut BNE-Geschäftsführer Robert Busch haben Solarparks ein größeres Potenzial als nur die Stromerzeugung. „Moderne PV-Freiflächenanlagen leisten einen wichtigen Beitrag zur Biodiversität, insbesondere in intensiv genutzten Agrarlandschaften“, resümierte er. Die gewonnenen Erkenntnisse seien sowohl für Genehmigungsverfahren als auch für den Arten- und Naturschutz von Bedeutung.

Die Untersuchung ist eine Weiterentwicklung einer BNE-Studie aus dem Jahr 2019 und wurde von den Biologen Tim Peschel und Rolf Peschel durchgeführt. Im Rahmen der Studie wurden 385 Pflanzenarten, 30 Heuschreckenarten, 36 Tagfalterarten, drei Reptilienarten sowie 32 Brutvogel- und 63 Nahrungsgastvogelarten nachgewiesen. Auch 13 Fledermaus-, 13 Libellen- und acht Amphibienarten konnten in den untersuchten Solarparks festgestellt werden.

Laut Tim Peschel zeigt die Studie, dass Solarparks auf ehemaligen Agrarflächen im Vergleich zur vorherigen Nutzung einen „echten Mehrwert für die Artenvielfalt“ darstellen. Entscheidend sei eine biodiversitätsfördernde Bewirtschaftung der Flächen, etwa durch gezielte Mahd oder Beweidung. Da ein Großteil der PV-Freiflächenanlagen auf landwirtschaftlichen Flächen errichtet wird, fordert der BNE, dass die naturnahe Pflege dieser Standorte als landwirtschaftliche Nutzung anerkannt wird. Dies könne dazu beitragen, die Konkurrenz zwischen Landwirtschaft und Photovoltaik zu entschärfen.

„PV-Freiflächenanlagen bieten in der strukturarmen Agrarlandschaft für viele Arten ein Mosaik neuer, offensichtlich geeigneter Lebensräume“, sagte Tim Peschel. Zunehmend werden sie von Tieren und Pflanzen als Lebensraum entdeckt und genutzt. Das dort vorhandene Nahrungsangebot sei für Vögel und Fledermäuse eine elementare Voraussetzung, um sie als Lebensraum dauerhaft nutzen zu können.

Die BNE-Studie „Artenvielfalt im Solarpark“ steht als PDF zum Download bereit.

Autorin: Susanne Harmsen

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