ABB bietet Batteriespeicherung als Service
ABB startet "BESS-as-a-Service" – Batteriespeicher ohne Anfangsinvestition für Unternehmen aus Industrie, Gewerbe und Logistik
26.05.2025
Quelle: E & M powernews
Mit einem neuen Servicemodell will ABB die Nutzung von Batteriespeichern ohne Anfangsinvestition ermöglichen und damit Hürden für Unternehmen abbauen.
Das Schweizer Energietechnologieunternehmen ABB hat ein neues Servicemodell für Batterie-Energiespeichersysteme (Battery Energy Storage System, BESS) vorgestellt. Diese Lösung soll Unternehmen den Zugang zu Energiespeichern erleichtern, indem sie ohne hohe Anfangsinvestitionen auskommt. Unter dem Namen „BESS-as-a-Service“ bietet ABB eine Dienstleistung an, die alle Komponenten von Planung über Betrieb bis hin zur Marktintegration umfassen soll.
Das Angebot richtet sich an Unternehmen aus verschiedenen Branchen, wie Rechenzentren, Logistik, Verkehr oder Gewerbeimmobilien. Über eine vierteljährliche Servicegebühr können diese Unternehmen Batteriespeicher nutzen, ohne Kapital für Anschaffung und Installation bereitstellen zu müssen. Die Lösung umfasst, wie das Unternehmen mitteilt, die technische Ausstattung, Software, Betrieb und Wartung sowie die Anbindung an Energiemärkte. ABB übernimmt dabei auch die Optimierung des Speichereinsatzes und verspricht seinen Kunden garantierte Erträge vom ersten Betriebstag an.
Die Lösung soll helfen, die Investitionskosten in planbare Betriebsausgaben zu überführen. Damit will das Unternehmen auf ein zentrales Hindernis reagieren, mit dem sich viele Unternehmen bei der Einführung von Speicherlösungen konfrontiert sehen: die Kapitalbindung. Die Technologie ist, so versichert es ABB, technologieoffen gestaltet, sodass verschiedene Batterietypen integriert werden können.
Vermarktung überschüssiger Energie vorgesehen
Ein weiterer Bestandteil des Angebots sind Leistungsgarantien sowie die Abwicklung energiewirtschaftlicher Prozesse wie der Teilnahme am Energiemarkt. Durch die Vermarktung überschüssiger Energie könnten laut ABB zusätzliche Einnahmen erzielt werden. Zudem decke die Servicegebühr auch Kosten für Wartung und Marktintegration ab, was die Planbarkeit für die Kunden erhöhen soll.
Stuart Thompson, Leiter der ABB-Division Electrification Service, unterstreicht die betriebswirtschaftliche Motivation hinter dem Angebot: Viele Kunden seien grundsätzlich bereit, neue Technologien zur Senkung von Emissionen und Kosten zu implementieren, sähen sich aber durch Investitionshürden ausgebremst. Mit dem neuen Servicemodell sollen die Resilienz erhöht, Lastspitzen reduziert und eine neue Einnahmequelle erschlossen werden.
ABB verweist auf Zahlen der Internationalen Energieagentur (IEA), wonach die globalen Speicherkapazitäten bis 2030 auf mehr als das Sechsfache steigen sollen. Für industrielle und gewerbliche Speicher werde ein Zuwachs auf 560 Millionen kWh prognostiziert. Die Entwicklung zeigt laut ABB, dass Speicherlösungen eine zentrale Rolle für die Energiewende spielten – sowohl im Hinblick auf Versorgungssicherheit als auch auf wirtschaftliche Chancen.
Machbarkeitsstudie soll Wirtschaftlichkeit sichern
Vor der Installation eines Systems führt ABB eigenen Angaben nach jeweils eine Machbarkeitsstudie durch. Diese soll sicherstellen, dass der Einsatz des Speichers tatsächlich zu unmittelbaren wirtschaftlichen Vorteilen führt. Die Durchführung dieser Analyse sei, so heißt es weiter, Voraussetzung für den Vertragsabschluss.
Zur technischen und wirtschaftlichen Umsetzung arbeitet ABB mit mehreren Partnern aus den Bereichen Energiemonitoring, Datenanalyse und Finanzmodellierung zusammen. Damit will das Unternehmen nach eigenem Anspruch sicherstellen, dass die Lösungen jeweils auf den konkreten Anwendungsfall zugeschnitten sind.
Autorin: Davina Spohn
Das könnte Sie auch interessieren
Bayern Innovativ Newsservice
Sie möchten regelmäßige Updates zu den Branchen, Technologie- und Themenfeldern von Bayern Innovativ erhalten? Bei unserem Newsservice sind Sie genau richtig!