65.000 Jobs in Gefahr bei langsamerem Zubau
Fös-Studie warnt: Weniger Erneuerbare würden Milliardeninvestitionen und zehntausende Jobs kosten
24.03.2025
Quelle: E & M pwoernews
Ein langsamerer Ausbau der erneuerbaren Energien könnte Deutschland bis 2030 rund 65 Milliarden Euro an Investitionen kosten, so eine Studie im Auftrag von Green Planet Energy.
Eine aktuelle Kurzstudie des Forums Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft (Fös) zeigt, dass eine Verlangsamung des Ausbaus erneuerbarer Energien erhebliche wirtschaftliche Folgen hätte. Im Auftrag von Green Planet Energy hat das Fös berechnet, dass eine Reduzierung des Zubaus um 25 Prozent bis 2030 zu Investitionseinbußen von 65 Milliarden Euro führen könnte.
Auch Betrieb und Wartung Erneuerbarer-Energien-Anlagen würden dann deutlich weniger wirtschaftliche Impulse setzen. Zudem könnte die Branche bis zu 65.000 Arbeitsplätze verlieren. Carolin Dähling, Leiterin Politik und Kommunikation bei Green Planet Energy, warnte: „Ein Ausbremsen des Erneuerbaren-Ausbaus setzt nicht nur die Klimaziele aufs Spiel, sondern schwächt auch die deutsche Wirtschaft.“
Florian Zerzawy, Leiter Energiepolitik beim Fös, betont die Bedeutung der Erneuerbaren als wirtschaftlichen Erfolgsfaktor. Laut der Studie würde die Einhaltung der aktuellen EEG-Ausbauziele bis 2030 Investitionen von über 260 Milliarden Euro auslösen. Weitere 70 Milliarden Euro würden durch den Betrieb und die Wartung der Anlagen in die Wirtschaft fließen. Die Zahl der Arbeitsplätze in der Branche könnte bis dahin auf 500.000 steigen – fast eine Verdopplung im Vergleich zu 2023.
Green Planet Energy und weitere Ökoenergieversorger appellieren deshalb in einem Offenen Brief an Union und SPD, die Energiewende konsequent fortzusetzen. Ein Rückschritt in der Energiepolitik gefährde sowohl die Energieunabhängigkeit als auch den Klimaschutz und die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands.
Anlass zur Besorgnis gaben Äußerungen von Politikern der künftigen Bundesregierung über einen „Neustart“ oder „Kurswechsel“ in der Energiewende. Auch der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) hatte vorgeschlagen, beispielsweise weniger Windkraft aus See zu errichten, als bislang geplant. „Rückschritte in der Energiepolitik gefährden unsere Energieunabhängigkeit, Wirtschaft und den Klimaschutz“, mahnen die Energieunternehmen.
Green Planet Energy ist eine 1999 von der Umweltschutzorganisation Greenpeace gegründete Energiegenossenschaft für Ökostrom und erneuerbare Gase. Das Fös besteht seit 1994 und ist ein überparteilicher politischer Think Tank.
Die Fös-Kurzstudie steht als PDF zum Download bereit.
Autorin: Susanne Harmsen
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