Quartalsreport Elektromobilität in Bayern Q3/2025

E-LKW Neuzulassungszahlen in Bayern in den letzten drei Monaten um 80 Prozent gestiegen

17.10.2025

Während die Neuzulassungsquote bei elektrischen LKW in Q2 noch bei 6,4 Prozent lag, hat sich diese in Q3 mit nun 11,5 Prozent fast verdoppelt. Und auch bei den PKWs gibt es einen weiteren Anstieg der Neuzulassungsquote zu beobachten.

Die Zahlen im Detail (***vgl. Annahmen)

Ladeinfrastruktur

1) Ladeorte:

In Q3 wurden an insgesamt 1098 Ladeorten in Bayern Modernisierungen oder Neuinstallationen durchgeführt. In Summe stehen Elektromobilisten damit nun über 37.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, deren aktueller Belegstatus und viele weitere Informationen über den Ladeatlas Bayern (Ladeatlas Bayern) eingesehen werden können. Bei über 75 Prozent dieser neuen Ladeorte handelt es sich um AC-Standorte mit Typ2-Stecker. Dies bedeutet, dass in Q3 im Vergleich zu den letzten Quartalen überdurchschnittlich viele neue AC-Ladepunkte in Betrieb genommen wurden. Entsprechend lag der Anteil neuer bzw. erneuerter DC-Ladeorte im letzten Quartal bei nur 16 Prozent. Der Gesamtbestand der Ladeinfrastruktur in Bayern setzt sich aktuell zu 73 Prozent aus reinen AC-Ladeorten und zu jeweils gut 13 Prozent aus DC- und Mischstandorten zusammen. 

2) Ladevorgänge:

Die fast 3 Millionen abgewickelten Ladevorgänge (an öffentlich zugänglichen Ladepunkten) im vergangenen Quartal stellen einen neuen absoluten Rekord in Bayern dar! Wie auch im Vorquartal übertrafen die 1,67 Mio. Schnellladevorgänge die Anzahl der abgewickelten AC-Ladevorgängen (1,31 Mio. Vorgängen). Dabei lässt sich beobachten, dass der Abstand bislang immer größer wird und das Verhältnis von AC zu DC-Ladevorgängen entsprechend mitterweile bei 0,8 zu 1 liegt. Im abgelaufenen Quartal wurden pro Ladepunkt durchschnittlich 79 Ladevorgänge abgewickelt und pro Ladevorgang durchschnittlich etwa 25 kWh (prognostiziert) geladen. In Summe lässt sich damit für Bayern in Q3 2025 eine verladene Energiemenge von ca. 75 GWh prognostizieren, die ebenfalls einen neuen Höchstwert darstellt.

3) TOP 10 Ladeorte in Bayern

Der BMW-Standort in München mit über 600 Ladepunkten, der für seine Nutzer verschiedenste Ladeleistungen bereithält, zählt zu den größten (halb)öffentliche Ladehubs in Bayern. Aufgrund der hohen Anzahl an Ladepunkten werden dort auch entsprechend viele Ladevorgänge abgewickelt, so dass sich dieser Standort erneut Platz 1 sichern konnte. Hinsichtlich der durchschnittlich abgewickelten Anzahl von Ladevorgängen pro Ladepunkt liegt dieser Standort mit zuletzt 43 Ladevorgängen pro Quartal allerdings deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt, der wie erwähnt in Q3/2025 bei 79 lag.
Ganz anders sieht dies bei Platz 2, 3 und 5 aus. Bei diesen direkt an den Autobahnen 8 und 9 gelegenen Ionity-Schnellladeparks wurden im letzten Quartal pro Ladepunkt erneut deutlich über 1.000 Ladevorgänge abgewickelt. Die 1.574 Ladevorgänge in Q3 pro Ladepunkt am Köschinger Forst West entsprechen durchschnittlich über 17 Ladevorgänge pro Ladepunkt und Tag. Auch bei den weiteren TOP 10 Ladeorten in Bayern handelt sich allesamt um autobahnnahe Ladeparks, die dadurch sehr gute Auslastungen besitzen.

4) TOP 10 CPOs in Bayern

Bei den CPOs (Charge Point Operator = Ladepunktbetreibern) zeigt sich bei AC- und DC-Betreibern in Bayern ein differenziertes Bild. Über ein Drittel der bayerischen öffentlich zugänglichen AC-Ladepunkte werden vom Ladeverbund+ und den Stadtwerken München betrieben. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen Vaylens, Virta und LichtBlick. Die TOP 10 AC-CPOs haben in Q2 2025 knapp 64 Prozent der bayerischen AC-Ladeinfrastruktur betrieben.
Bei den Betreibern der bayerischen DC-Ladeinfrastruktur bis 130kW Nennladeleistung zeigt sich ein etwas anderes Bild. Zum einen sind mit Kaufland, ALDI Süd, Lidl und Edeka gleich vier Lebensmittelhändler unter den TOP10-CPOs vertreten. Zum anderen dominiert die E.On Drive Infrastructure mit fast 19 Prozent Marktanteil mit großem Abstand bei den DC-Ladeinfrastrukturbetreibern. Auf Platz 2 folgt die EnBW mit 11,5 Prozent gefolgt von Kaufland mit gut 8 Prozent. Die TOP 10 DC-CPOs haben in Q2 2025 mit fast 67 Prozent fast exakt zwei Drittel der bayerischen DC-Ladeinfrastruktur betrieben und damit in Summe einen ähnlichen hohen Marktanteil wie die AC-TOP10-CPOs.

Download Quartalsreport Q3/2025 Ladeinfrastruktur

Download Quartalsreport Q3/2025 Elektrofahrzeuge

Elektrofahrzeuge:

Der Anteil der Neuzulassungen (BEV + PHEV) von Elektrofahrzeugen lag in Bayern in Q3/2025 bei 28,1 Prozent und damit 2,3 Prozentpunkte über dem Vorquartal. Damit lässt sich festhalten, dass der Anteil an neuzugelassenen BEVs + PHEVs in den letzten Quartalen auch ohne Förderung wieder kontinuierlich angestiegen ist und nun bereits wieder jeder vierte neuzugelassene PKW rein elektrisch betrieben werden kann. Im Freistaat sind aktuell über 600.000 ladefähige PKWs unterwegs. Die Anzahl von ladefähigen Fahrzeugen (BEV + PHEV) pro öffentlichem AC-Ladepunkt liegt in Bayern mit erneut 21 Fahrzeugen auf einem stabilen Niveau. Einen DC-Ladepunkt teilen sich in Bayern aktuell umgerechnet 45 BEVs (Vorquartal 46 BEVs). Dies bedeutet, dass die Ausbauanstrengungen der Ladeinfrastruktur in Bayern Wirkung zeigen und aktuell mit den E-Fahrzeugneuzulassungen schritthalten können.

Der Anteil der Neuzulassungen von BEVs lag in Bayern in Q3 bei 18,2 Prozent und von PHEVs bei 9,9 Prozent. Der größte Anteil reiner Elektrofahrzeuge (BEVs) an den Neuzulassungen wurde erneut im Regierungsbezirk Mittelfranken (22,8 Prozent) registriert. Knapp dahinter folgt der Regierungsbezirk Unterfranken mit 22,4 Prozent.

Besonders stark zeigt der Elektrifizierungstrend allerdings bei den den E-LKWs nach oben. In Q3 2025 hatten die E-LKW einen Neuzulassungsanteil von 11,5 Prozentpunkten und damit 80 Prozent mehr als noch in Q2/2025 (6,4 Prozent). Der Anteil neuzugelassener E-Zugmaschinen (E-ZM) lag bei einem Prozent und damit auf dem Niveau des Vorquartals. Auch im Nutzfahrzeugbereich sind in Bayern bereits über 12.000 reinelektrische E-LKWs und E-ZM auf den Straßen unterwegs.

TOP 5 Kreise / Städte PKW: 

Auf Städte bzw. Kreise heruntergebrochen, landet in Q3 2025 auf Platz 1 die Stadt Schwabach (Mittelfranken) mit einer BEV-Neuzulassungsquote von 40 Prozent. Mit fast 35 Prozent folgt auf Platz 2 die Stadt Aschaffenburg (Unterfranken). Dicht dahinter folgt auf Platz 3 mit ebenfalls knapp 32 Prozentpunkten der Kreis Amberg-Sulzbach (Oberpfalz). Platz 4 bzw. 5 gehen mit 30 bzw. 28,2 Prozent BEV-Neuzulassungsanteil an die Landkreise Schweinfurt (Unterfranken) und Eichstätt (Oberbayern).

TOP 5 Kreise / Städte E-LKW: 

Bei den E-LKW landet der Landkreis Landsberg am Lech (Oberbayern) mit einem sehr hohen E-LKW-Neuzulassungsanteil von fast 43 Prozent mit entsprechend großem Abstand auf Platz 1. Die Stadt München (Oberbayern) belegt mit 22 Prozent E-LKW-Neuzulassungsanteil Platz 2. Dicht dahinter folgen Platz 3 (Stadt Kaufbeuren (Schwaben)), 4 (Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (Oberfranken)) und 5 (Landkreis Freising (Oberbayern)) mit 21, 20 und 19 Prozent E-LKW-Neuzulassungsanteil.

Kompakter Überblick

Der Quartalsreport bietet einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen in der Elektromobilität in Bayern. Die Kompetenzstelle Elektromobilität bei Bayern Innovativ bereitet die Daten sachlich fundiert und neutral auf.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie weitere Statistiken aus Bayern oder aus Ihrer Region? Dann sprechen Sie uns an!

Ihr Kontakt

Bastian Ritter
+49 911 20671-321
Innovationsnetzwerk Mobilität, Projektmanager, Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg

*** Annahmen:
1)    Die Fahrzeugbestände basieren auf den Bestandszahlen des KBA zu Jahresanfang und werden noch mit einer Prognose der Neuzulassungen verrechnet.
2)    Für den Quotienten der Ladevorgänge je Ladepunkt verrechnen wir die Gesamtzahl der verzeichneten Ladevorgänge mit der Anzahl der Ladepunkte, an denen wir dynamische (“live“) Daten beziehen. Das Verhältnis von dynamischen Ladepunkten zur Gesamtzahl der Ladepunkte liegt für Bayern bei über 80%.
3)    Der Quartalsreport dokumentiert die Entwicklung öffentlicher Ladeinfrastruktur in Bayern. Die Angaben zur Entwicklung dieser Lademöglichkeiten beziehen sich daher auf öffentlich zugängliche Ladeorte und berücksichtigen somit in der Regel keine Ladepunkte von geschlossenen Nutzergruppen (z.B. Ladepunkte in privaten Tiefgaragen, auf Werksgeländen, etc.).