KI trifft Produktion – Intelligente Technologien als Motor der industriellen Transformation

Learnings aus KI trifft Produktion – Innovationen für die digitale Fertigung von morgen

11.11.2025

Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) die industrielle Produktion effizienter, nachhaltiger und widerstandsfähiger machen? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Veranstaltung „KI trifft Produktion – Innovationen für die digitale Fertigung von morgen“ – hier sind die wichtigsten Punkte zusammengefasst.  

Die Veranstaltung fand im Rahmen der Online-Reihe „Transformation – Digitalisierung und Transformation: Chancen und Herausforderungen für KMU“ statt. Dr. Oliver Böhm, Projektleiter des KI-Produktionsnetzwerks Augsburg bei Bayern Innovativ, gab einen fundierten Überblick über den Stand der Technik, aktuelle Praxisbeispiele und die nächsten Entwicklungsschritte auf dem Weg zur intelligenten Fabrik – die Herausforderungen und Chancen für KMU stets im Blick. Im Folgenden haben wir die Key Learnings aus der Veranstaltung für Sie in der Übersicht zusammengestellt. 

1. Industrieller Wandel braucht datenbasierte Antworten

Steigender globaler Wettbewerbsdruck, zunehmende Komplexität in der Fertigung, Fachkräftemangel und strengere Nachhaltigkeitsvorgaben – die Herausforderungen für produzierende Unternehmen sind enorm. Gerade in einem Hochlohnland wie Deutschland müssen Produktionsprozesse effizienter, flexibler und ressourcenschonender werden. KI gilt hier als entscheidender Enabler, der diese Anforderungen gleichzeitig adressieren kann. Bereits heute nutzen rund 40 % der Industrieunternehmen KI-Anwendungen, weitere 35 % planen die Einführung in naher Zukunft. Besonders im Mittelstand wächst das Interesse, auch wenn viele Unternehmen noch am Anfang stehen. 

2. Von Predictive Maintenance bis Generative Design

Die Einsatzfelder von KI in der Produktion sind vielfältig:

  • Vorausschauende Wartung (Predictive Maintenance): Sensordaten werden in Echtzeit ausgewertet, um Verschleißmuster zu erkennen und Stillstände zu vermeiden. So lassen sich ungeplante Ausfälle um bis zu 70 % reduzieren. 
  • Automatisierte Qualitätsprüfung: KI-gestützte Bildverarbeitungssysteme erkennen Defekte an Bauteilen sofort – Ausschuss und Nacharbeit sinken deutlich. 
  • Produktionsoptimierung: Durch die intelligente Analyse von Materialflüssen und Energieverbrauch lassen sich Prozesse dynamisch steuern und Ressourcen optimal nutzen. 
  • Intelligente Robotik: Kollaborative Roboter mit KI-Steuerung entlasten Fachkräfte und übernehmen monotone oder ergonomisch anspruchsvolle Tätigkeiten. 
  • Assistenzsysteme für Werker: Menschzentrierte KI-Lösungen unterstützen Mitarbeitende mit digitalen Anweisungen, Qualitätsprüfungen und ergonomischen Empfehlungen. 

Darüber hinaus erschließt Generative KI neue Dimensionen im Produktdesign. KI-Algorithmen entwerfen Bauteile, die bei gleicher Stabilität deutlich weniger Material benötigen – ein wichtiger Hebel für Leichtbau und Nachhaltigkeit.

3. Warum der Mittelstand noch zögert

Trotz wachsender Offenheit bestehen im Mittelstand nach wie vor typische Hürden: fehlende Datenbasis, mangelndes KI-Know-how, begrenzte Ressourcen und Unsicherheit im Umgang mit komplexen Systemen.

Hier setzt Bayern Innovativ mit dem KI-Produktionsnetzwerk Augsburg an. Das Netzwerk bündelt Expertise aus Wissenschaft, Forschung und Industrie, vermittelt passende Partner und unterstützt bei Fördermitteln. Ziel ist es, KMU den Einstieg in datengetriebene Produktionsprozesse zu erleichtern – vom ersten Pilotprojekt bis zur Skalierung. 
Wichtig ist, klein anzufangen. Wer mit klar abgegrenzten Pilotprojekten startet, sammelt Erfahrungen und schafft Vertrauen im Team. Der Weg zur KI-getriebenen Produktion ist ein Lernprozess; aber einer, der sich lohnt.

4. Erfolgsfaktoren für die Umsetzung

Praxisnahe Projekte zeigen: Erfolgreiche KI-Einführung gelingt, wenn Unternehmen zunächst ihre Dateninfrastruktur aufbauen, externes Know-how einbinden und Standardlösungen prüfen, bevor sie in Eigenentwicklungen investieren.  
Neue Modelle wie AI-as-a-Service ermöglichen heute den Einsatz leistungsfähiger KI-Tools ohne große Vorabinvestitionen – ideal für kleinere Betriebe, die Ergebnisse sehen wollen, bevor sie weiter skalieren. Zudem ist die Mensch-KI-Kollaboration entscheidend. KI ersetzt keine Fachkräfte, sondern erweitert ihre Handlungsmöglichkeiten. Der Mensch bleibt im Zentrum – als Wissensgeber, Entscheider und kreativer Problemlöser.

5. Ausblick: Vernetzte, erklärbare und nachhaltige KI

Die Zukunft der industriellen KI liegt in vernetzten Ökosystemen. Mit Industrial IoT, 5G und Cloud-Architekturen kommunizieren Maschinen, Sensoren und Systeme in Echtzeit – die Fabrik der Zukunft wird selbstorganisierend, adaptiv und resilient. Gleichzeitig rücken regulatorische Themen in den Fokus: Mit dem EU AI Act entstehen klare Regeln für den sicheren und transparenten Einsatz von KI-Systemen. 
Generative KI, Co-Piloten und lernende Assistenzsysteme werden die Produktionswelt in den kommenden Jahren grundlegend verändern – vorausgesetzt, Unternehmen bleiben experimentierfreudig und lernbereit.

6. Bayern Innovativ als Partner im Wandel 

Mit dem KI-Produktionsnetzwerk Augsburg unterstützt Bayern Innovativ gezielt den Transfer von Forschung in die industrielle Praxis. Durch Kooperationen mit Hochschulen, Fraunhofer-Instituten, IHKs und Digitalzentren entstehen praxisnahe Anwendungsbeispiele, Schulungen und Förderzugänge, die KMU den Einstieg erleichtern. 

Hinweis: Bei der Erstellung dieses Textes wurde stellenweise auf KI zurückgegriffen 

Sie möchten die Chancen von KI in der Produktion nutzen? Kontaktieren Sie uns gerne! 

Ihr Kontakt

Porträt von Dr. Oliver Böhm
Dr. Oliver Böhm
+49 911 20671-241
Innovationsnetzwerk Produktion, Projektmanager, Bayern Innovativ GmbH, Augsburg