Viele Industriebetriebe verwenden derzeit Wechselspannungsnetze (AC), obwohl zahlreiche Maschinen und Geräte Gleichspannung (DC) oder frequenzgeregelte Wechselspannung benötigen. Dies führt zu Energieverlusten durch ständige Umwandlung. Gleichspannungsnetze bieten eine effizientere Alternative: Sie ermöglichen die direkte Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen und die Rückgewinnung von Energie aus abbremsenden Motoren.
Zu den wichtigen Komponenten eines DC zählen unter anderem:
- DC-fähige Produktionsanlagen
- Umrichter mit bidirektionaler Funktionalität und Interkommunikationsfähigkeiten
- Steuerungen, die erneuerbare Energiequellen berücksichtigen
- Passende Stromspeicher
- Sichere Schutztechnik für den Personenschutz
Vorteile von Gleichspannungsnetzen
Das Projekt zielt darauf ab, den bayerischen Mittelstand über die Vorteile und Herausforderungen der DC-Technik zu informieren und ihnen beim Einstieg in diese Technologie zu unterstützen. Dazu gehören Einsparungspotenziale bei Energieverbrauch und Installationskosten, die Einbindung von erneuerbaren Energien und Stromspeichern sowie der Personenschutz. DC-Netze eliminieren die Verluste, die durch die Umwandlung von Wechselspannung in Gleichspannung entstehen. Sie ermöglichen beispielsweise die effiziente Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen und die direkte Ankopplung von elektrischen Stromspeichern. Darüber hinaus können sie Energie aus abbremsenden Motoren direkt anderen Verbrauchern zur Verfügung stellen.
Zielsetzung des Projekts
Das Projekt verfolgt dabei unterschiedliche Ziele:
1. Information und Aufklärung: Bayerische Mittelständler über die Vorteile und Herausforderungen von DC-Industrienetzen informieren, einschließlich Einsparpotenzialen bei Energieverbrauch und Installationskosten sowie der aktuellen Normensituation.
2. Innovationsförderung: Darstellung des Innovationspotenzials für bayerische Entwickler und Hersteller zur Verbesserung von Geräten und Steuerungssoftware für DC-Industrienetze.
3. Unterstützung und Vernetzung: Unterstützung von Unternehmen beim Einstieg in die DC-Technologie und Vermittlung von Kontakten zu regionalen Instituten, die sich mit DC-Technik befassen.
Die Inhalte und Ziele des Projektes DC-Industrie richten sich wiederum an folgende Zielgruppen:
- Produzierende mittelständische Unternehmen, die ihre Produktion modernisieren oder eine neue Produktionshalle bauen möchten.
- Zulieferer von Gebäude- und Maschinentechnik, die sich bisher nur mit AC-Technik beschäftigen und neue Marktchancen suchen.
- Entwickler und Hersteller von leistungselektronischen Geräten (Umrichter, elektrische Schutzschalter), sowohl aus der Industrie als auch aus Hochschulen und Forschungseinrichtungen.
Konkrete Arbeitspakete
1. Zusammenstellung des Stands der Technik
- Recherche zu Vorteilen, Modellprojekten, verfügbaren Geräten und Techniken sowie Use Cases.
- Erstellung eines zusammenfassenden Berichts zur schnellen Übersicht über DC-Industrienetze.
2. Organisation von Informationsveranstaltungen
- Durchführung von Veranstaltungen, wie z. B. Webinare, Präsenzveranstaltungen und Netzwerktreffen.
3. Förderung von Kooperationen und Innovationspotenzialen
- Aktivitäten wie z. B. Experteninterviews zur Förderung von Innovationen und Kooperationen zwischen Industrie und Forschung.
4. Verstetigung der Aktivitäten
- Ermittlung von Vorschlägen zur Weiterführung des Themas nach Projektende, möglicherweise mit thematischer Erweiterung auf DC-Netze in Bürogebäuden.
Das Projekt zielt darauf ab, bayerische Mittelständler über die Vorteile und Herausforderungen der DC-Technik zu informieren und ihnen den Einstieg in diese Technologie zu erleichtern. Durch Informationsveranstaltungen, Fachseminare und die Förderung von Kooperationen soll das Innovationspotenzial der DC-Technik genutzt und weiterentwickelt werden. Der Cross-Cluster-Ansatz ermöglicht es, das Fachwissen der Leistungselektronik mit der anwendungsorientierten Perspektive der Mechatronik & Automation zu verbinden und so eine umfassende Unterstützung für Unternehmen zu bieten.