Quartalsreport Elektromobilität in Bayern Q1/2025

Mehr als 32.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte schon heute in Bayern verfügbar

07.05.2025

Der Aufbau von Ladeinfrastruktur wird in Bayern kontinuierlich vorangetrieben. Mittlerweile können Elektromobilisten ihre Fahrzeuge in Bayern an über 32.000 öffentlichen Ladepunkten wieder aufladen.

Die Zahlen im Detail (***vgl. Annahmen)

Ladeinfrastruktur

1) Ladeorte:

In Q1 wurden an insgesamt 585 Ladeorten in Bayern Modernisierungen oder Neuinstallationen durchgeführt. In Summe stehen Elektromobilisten damit nun fast 32.500 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, deren aktueller Belegstatus und viele weitere Informationen über den Ladeatlas Bayern (Ladeatlas Bayern) eingesehen werden können. Bei 77 Prozent dieser Ladepunkte handelt es sich um AC-Ladepunkte mit Typ2-Stecker. Bei den neuaufgebauten Ladeorten lässt sich im Vergleich zur Bestandsverteilung ein Anstieg der reinen DC-Ladeorte erkennen. Dennoch besteht der Bestand weiterhin zu über 73 Prozent aus reinen AC-Ladeorten.

2) Ladevorgänge:

Die absolute Anzahl an durchgeführten Ladevorgängen an öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Bayern erreichte mit über 2,7 Mio. Vorgängen einen neuen Höchststand. Dabei fällt auf, dass die Anzahl der DC-Ladevorgänge mit über 1,4 Mio. Vorgängen erstmals die Anzahl der abgewickelten AC-Ladevorgängen mit 1,3 Mio. überstiegen hat. Im abgelaufenen Quartal wurden pro Ladepunkt durchschnittlich 84 Ladevorgänge abgewickelt und pro Ladevorgang durchschnittlich knapp 24 kWh (geschätzt) geladen. In Summe lässt sich damit für Bayern in Q1 2025 eine verladene Energiemenge von 65 GWh prognostizieren.

3) TOP 10 Ladeorte in Bayern

An den BMW-Standorten in Dingolfing (Platz 7) und München (Platz 1) befinden sich mit 258 und 641 Ladepunkten sehr große (halb)öffentliche Ladehubs, die für deren Nutzer verschiedenste Ladeleistungen bereithalten. Aufgrund der hohen Anzahl an Ladepunkten werden dort auch entsprechend viele Ladevorgänge abgewickelt, so dass diese Standorte Platz 1 und 7 belegen. Hinsichtlich der durchschnittlich abgewickelten Anzahl von Ladevorgängen pro Ladepunkt liegen diese Standorte mit unter 50 Ladevorgängen pro Quartal allerdings deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt, der wie erwähnt bei 84 liegt.
Ganz anders sieht dies bei Platz 2, 5 und 8 aus. Bei diesen direkt an den Autobahnen 8 und 9 gelegenen Ionity-Schnellladeparks wurden im letzten Quartal pro Ladepunkt deutlich über 1.000 Ladevorgänge abgewickelt. Am Ladeort mit der höchsten Frequentierung in Holzkirchen wurden sogar über 1.400 Vorgänge pro Ladepunkt registriert, was durchschnittlich über 16 Ladevorgänge pro Ladepunkt und Tag entspricht. Auch bei den weiteren TOP 10 Ladeorten in Bayern handelt sich um autobahnnahe Ladeparks. Einzige Ausnahme stellt Platz 10 dar, bei dem es sich um einen Supermarktparkplatz in München handelt, der von V-Markt bzw. Virta mit 27 AC- und DC-Ladepunkten ausgestattet wurde. An diesen Standort wurden 310 Ladevorgänge pro Ladepunkt in Q1 aufgezeichnet, so dass diese Ladepunkte fast viermal so häufig genutzt werden wie im gesamtbayerischen Durchschnitt.

4) TOP 10 CPOs in Bayern

Bei den CPOs (Charge Point Operator = Ladepunktbetreibern) zeigt sich bei AC- und DC-Betreibern in Bayern ein differenziertes Bild. Über ein Drittel der bayerischen öffentlich zugänglichen AC-Ladepunkte werden vom Ladeverbund+ und den Stadtwerken München betrieben. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen Vaylens, Virta und LichtBlick. Die TOP 10 AC-CPOs haben in Q1 2025 knapp 65 Prozent der bayerischen AC-Ladeinfrastruktur betrieben.
Bei den Betreibern der bayerischen DC-Ladeinfrastruktur zeigt sich ein etwas anderes Bild. Zum einen sind mit Kaufland, Lidl und Edeka gleich drei Lebensmittelhändler unter den TOP10-CPOs vertreten. Zum anderen dominiert die E.On Drive Infrastructure mit über 15 Prozent Marktanteil mit großem Abstand bei den DC-Ladeinfrastrukturbetreibern. Auf Platz 2 folgt die EnBW mit knapp 10 Prozent gefolgt von Kaufland mit knapp 9 Prozent. Die TOP 10 DC-CPOs haben in Q1 2025 knapp 63 Prozent der bayerischen DC-Ladeinfrastruktur betrieben und damit in Summe einen ähnlichen hohen Marktanteil wie die AC-TOP10-CPOs.

Download Quartalsreport Q1/2025 Ladeinfrastruktur

Download Quartalsreport Q1/2025 Elektrofahrzeuge

Elektrofahrzeuge:

Der Anteil der Neuzulassungen (BEV + PHEV) von Elektrofahrzeugen lag in Bayern in Q1/2025 bei 25,1 Prozent und damit rund zwei Prozentpunkte über dem Vorquartal. Damit lässt sich festhalten, dass der Anteil an neuzugelassenen BEVs + PHEVs in den letzten Quartalen auch ohne Förderung wieder kontinuierlich angestiegen ist und nun bereits wieder jeder vierte neuzugelassene PKW rein elektrisch betrieben werden kann. Im Freistaat sind aktuell über 420.000 ladefähige PKWs unterwegs. Die Anzahl von ladefähigen Fahrzeugen (BEV + PHEV) pro öffentlichem AC-Ladepunkt liegt in Bayern mit aktuell 21 Fahrzeugen auf einem im Vergleich zu den Vorquartalen niedrigen Niveau. Einen DC-Ladepunkt teilen sich in Bayern aktuell umgerechnet 46 BEVs (Vorquartal 50 BEVs). Dies bedeutet, dass die Ausbauanstrengungen der Ladeinfrastruktur in Bayern Wirkung zeigen.

Der Anteil der Neuzulassungen von BEVs lag in Bayern in Q1 bei 16,3 Prozent und von PHEVs bei 8,8 Prozent. Der größte Anteil reiner Elektrofahrzeuge (BEVs) an den Neuzulassungen wurde im Regierungsbezirk Unterfranken (17,7 Prozent) registriert. Knapp dahinter folgen die Regierungsbezirke Mittelfranken, Oberbayern und Schwaben.

Auch bei den E-LKWs und E-Sattelzugmaschinen zeigt der Trend klar nach oben. In Q1 2025 hatten die E-LKW einen Neuzulassungsanteil von 4,5 Prozentpunkten. Der Anteil neuzugelassener E-Zugmaschinen lag bei 0,8 Prozent. Auch im Nutzfahrzeugbereich sind in Bayern bereits über 10.000 reinelektrische E-LKWs und E-ZM auf den Straßen unterwegs.

TOP 5 Kreise / Städte PKW:

Auf Städte bzw. Kreise heruntergebrochen, landet in Q1 2025 auf Platz 1 die Stadt Ingolstadt (Oberbayern) mit einer BEV-Neuzulassungsquote von über 32 Prozent. Mit knapp 29 Prozent folgt auf Platz 2 knapp dahinter erneut der Kreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken). Auf Platz 3 folgt mit ebenfalls knapp 3 Prozentpunkten Abstand der Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken). Platz 4 bzw. 5 gehen mit rund 23 Prozent BEV-Neuzulassungsanteil an die Stadt Kempten im Allgäu (Schwaben) und der Landkreis Schweinfurt (Unterfranken).

TOP 5 Kreise / Städte E-LKW:

Bei den E-LKW landet die Stadt Bamberg (Oberfranken) mit einem sehr hohen E-LKW-Neuzulassungsanteil von 43 Prozent mit entsprechend großem Abstand auf Platz 1. Auch bei den E-LKW schafft es die Stadt Ingolstadt (Oberbayern) über 27 Prozent E-LKW-Neuzulassungsanteil auf einen der ganz vorderen Ränge (Platz 2). Platz 3, 4 und 5 geht mit ca. 13 Prozent an den Landkreis Aschaffenburg (Unterfranken), die Stadt Coburg (Oberfranken) und den Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm (Oberfranken).

Kompakter Überblick

Der Quartalsreport bietet einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen in der Elektromobilität in Bayern. Die Kompetenzstelle Elektromobilität bei Bayern Innovativ bereitet die Daten sachlich fundiert und neutral auf.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie weitere Statistiken aus Bayern oder aus Ihrer Region? Dann sprechen Sie uns an!

Ihr Kontakt

Bastian Ritter
+49 911 20671-321
Innovationsnetzwerk Mobilität, Projektmanager, Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg

*** Annahmen:

1) Die Fahrzeugbestände basieren auf den Bestandszahlen des KBA zu Jahresanfang und werden noch mit einer Prognose der Neuzulassungen verrechnet.
2) Für den Quotienten der Ladevorgänge je Ladepunkt verrechnen wir die Gesamtzahl der verzeichneten Ladevorgänge mit der Anzahl der Ladepunkte, an denen wir dynamische (“live“) Daten beziehen. Das Verhältnis von dynamischen Ladepunkten zur Gesamtzahl der Ladepunkte liegt für Bayern bei über 80%.
3) Der Quartalsreport dokumentiert die Entwicklung öffentlicher Ladeinfrastruktur in Bayern. Die Angaben zur Entwicklung dieser Lademöglichkeiten beziehen sich daher auf öffentlich zugängliche Ladeorte und berücksichtigen somit in der Regel keine Ladepunkte von geschlossenen Nutzergruppen (z.B. Ladepunkte in privaten Tiefgaragen, auf Werksgeländen, etc.).

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