Eine Grundvoraussetzung für Smart-City-Strukturen sind…
Cole: „…Daten, Daten und nochmals Daten. Offen aufbereitet und zugänglich, aber elementar ist meines Erachtens, dass diese Daten nicht nur Wirtschaftsgut, sondern auch Gemeingut sind. Für eine datenbasierende Stadt- und Gemeindeentwicklung müssen auch unterschiedliche Datensätze strukturiert und gebündelt werden, also Datenplattformen und Cloud-Lösungen zu einem Marktplatz für Konsumenten und Anbieter zu vernetzen.“
Barckmann: „Ich würde noch weiter vorne beginnen, da solche Strukturtransformationen unbedingt vorher ein Loslösen von alten, historisch gewachsenen Siloverwaltungen brauchen. Alles, was morgen in einer Smart City automatisiert ablaufen könnte, braucht aber eines: Die Verfügbarkeit eines 5G-Netzes, um alles, was smart sein soll, möglich zu machen– also Backends wie Smart Government, Smart Economy, Smart People, Smart Environment, Smart Living und natürlich Smart Mobility.“
Welche Punkte sind für die Strategieentwicklung einer Smart City entscheidend?
Cole: „Da gibt es kein Patentrezept. Vielmehr sind es kleine, mühsame Schritte jeweils für komplexe Themenbereiche wie Effizienzerhöhung von Verwaltungen, das Erreichen von konkreten Klimazielen oder die Ansprüche an eine integrierte, bedarfsgerechte Mobilität. Jedes Puzzleteil hilft, Zielen näher zu kommen und Stakeholder zu integrieren. Wenn etwas entscheidend ist, dann die Einbeziehung der Intelligenz aller, wirklich aller Einwohner in einer Smart City.“
Barckmann: „Jeder Bürger muss über ein „Easy Entry“-Bezahlsystem verfügen, das in Echtzeit, ohne Gebühren und mit sicher dokumentierten Zahlungsvorgängen funktioniert. Im CityBot Ökosystem kooperieren wir deshalb mit IOTA, die diese Anforderungen mitbringen und zudem eine Foundation und Open Source Technology ist. Auch die Bezahlung von automatisierten Services im CityBot Ökosystem, die über Infrastruktursensorik ausgelöst werden (M2M) sind hier abbildbar (Anmerkung der Redaktion: Papierkorbentleerung oder Pflanzenbewässerung detektiert über Sensorik).“
Cole: „Womit wir wieder bei den offenen Datenformaten und -plattformen sind. Es gibt bereits Städte, Landkreise und Gemeinden in Deutschland, die sich mit den Ansprüchen, Hürden und Kosten einer Smart City-Datenplattform konfrontieren. Auch wenn Insellösungen einzelner Kommunen entstehen – sie sind zwar nicht nachhaltig, tragen aber dazu bei, Erfahrungswerte zu sammeln und rechtliche wie auch technisch-regulatorische Unsicherheiten aufzulösen.“
Barckmann: „Für mich zählt die Souveränität der Daten. Grundsätzlich verfolgen wir im CityBot Ökosystem den Ansatz von GAIA-X, einem Projekt zum Aufbau einer leistungs- und wettbewerbsfähigen, sicheren und vertrauenswürdigen Dateninfrastruktur für Europa. Für die Stadt hieße das: Es gibt ein lokales städtisches Internet im Internet, auf dessen Daten nur die Beteiligten Zugriff haben und damit arbeiten können.“