CoSMoS 2021 - 3 Fragen an Dorothea Bateva, Deutsche Bahn, Frankfurt

Frau Dorothea Bateva, Product Lead DB Curbside Management, Deutsche Bahn, ist am 02. März 2021 bei unserer diesjährigen digitalen Ausgabe der Conference on Smart Mobility Services (CoSMoS) in der Auftaktsession „Werkzeuge zur Steuerung von Kommunen“ als Referentin zum Thema „Curbside Management – Wer steuert die städtischen Flächen für Mobilität“ vertreten. Im Rahmen der Bayern Innovativ-Reihe "Drei Fragen an ..." haben wir Sie vorab zu einem Kurzinterview gebeten.

Städtische Flächen werden von einer zunehmenden Anzahl an Verkehrsmitteln beansprucht – vom ÖPNV über Leihfahrräder bis hin zu Lieferanten. Curbside Management fokussiert sich im Rahmen der Verkehrs- und Stadtplanung auf die intelligente Steuerung der Nutzung dieser Mobilitätsflächen.

Dorothea Bateva Product Lead DB Curbside Management, Deutsche Bahn (Frankfurt)


Frau Bateva, was verstehen Sie unter "Curbside Management"?

Dorothea Bateva: Wörtlich übersetzt bedeutet Curbside Management „Verwaltung der Straßenkante“ (curbside engl. für Bordsteinkante). Während früher Privatautos, Busse und Taxis Flächen benötigt haben, nehmen heute zunehmend Fahrzeuge von Sharing Anbietern (Leihfahrräder, -Tretroller) und On-Demand-Shuttle-Services städtische Flächen ein. Der Anspruch an die Straßenkante wird also immer vielfältiger und komplexer. Parkraummanagement beschränkt sich dabei klassisch auf die Verwaltung des motorisierten Individualverkehrs. Curbside Management hingegen betrachtet die gesamte Breite des Mobilitätsgeschehens und optimiert den ruhenden Verkehr.

Durch Curbside Management sollen die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer ausgeglichen werden. Dabei ist das oberste Ziel, auf Basis des digitalen Abbilds der Straßenkante die Flächen in ihrer Nutzung bedarfsgerecht zuzuweisen. Die Mobilität und der Zugang zu den unterschiedlichsten Anforderungen am Straßenrand (z. B. Car Sharing, Shared Micro Mobility, wie Leihfahrrädern oder E-Tretroller, und virtuelle Haltestellen) soll so maximiert werden. Das Mobilitätsangebot in Städten kann dann über die Erhebung von Daten und die entsprechende Bereitstellung auf einer Plattform intelligent gesteuert werden: Städte können in der Anwendung selbst definieren, wo und wann Sharing- und Lieferdienste ihre Fahrzeuge abstellen dürfen. Haltestellen und Stellflächen können so in das gesamte Mobilitätskonzept integriert und durch die Verzahnung mit dem ÖPNV zu einer nachhaltigen Verkehrsentlastung in den Städten führen.

Was sind die Vorteile des Curbside Managements für Städte und Kommunen?

Dorothea Bateva: Zunächst kommt das Curbside Management dem steigenden Wunsch der Städte nach Regulierung entgegen und dient hier quasi als Werkzeug zur Orchestrierung der Flächennutzung für Mobilität. Weiterhin bringt die Möglichkeit einer dynamischen Verteilung von Flächennutzung große Vorteile mit sich. Die gleiche Fläche am Straßenrand kann unter der Woche für Shared Micro Mobility bzw. als Lieferzone dienen, während sie am Wochenende Kurzzeitparkenden zur Verfügung steht. Nicht zuletzt ermöglicht Curbside Management eine bessere und effizientere Abstimmung zwischen Stadt und der steigenden Anzahl an Mobilitätsanbietern. So können z. B. Einschränkungen durch Baustellen, Demonstrationen etc. automatisiert oder über eine digitale Plattform einfach ausgetauscht werden.

CoSMoS: Deutsche Bahn Connect GmbH
Wie können Flächen in Städten optimal genutzt werden? Curbside Management Experten liefern die Antwort.

Wo kommt diese Anwendung schon zum Einsatz?

Dorothea Bateva: Wie so oft, ist auch hier die USA, z. B. Portland, Austin oder San Francisco , ein Vorreiter. Dort gibt es sogar erste Curb Strategien, die darauf abzielen, die Nutzung der knappen städtischen zu optimieren und die maximale Anzahl an Menschen und deren Bedürfnisse zu bedienen

Vielen Dank, Frau Bateva, für diese interessanten Einblicke. Wir freuen uns schon auf weitere Details in Ihrem Vortrag bei der CoSMoS !

Ihr Kontakt

Jennifer Reinz-Zettler

Veranstaltungshinweis: CoSMoS 2021

CoSMoS: Mobilitätsangebote in Städten
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