Was sind aktuell die größten Herausforderungen für Lieferketten?
Roman Žák: Die aktuellen Krisen zeigen die Verwundbarkeit des bisherigen global eng vernetzten Modells. Ein geeigneter Schutz besteht im Aufbau von Widerstandskraft, wozu die fortschreitende Digitalisierung einen wesentlichen Beitrag leistet. Gleichzeitig gibt es den Trend, Ressourcen und Lieferanten zu lokalisieren. Darüber denken nicht nur Unternehmen, sondern auch Regierungen und die gesamte EU nach. Von grundlegender Bedeutung ist zudem die Fähigkeit, flexibel zu sein und auf weitere Krisen reagieren zu können, die sich aktuell nur schwer vorhersagen lassen. Das hängt nicht nur eng mit der Widerstandsfähigkeit der Systeme zusammen, sondern auch mit der Widerstandskraft von Menschen. Und gerade die Fähigkeit, die besten und resilientesten Manager zu gewinnen und zu halten, kann den entscheidenden Unterschied ausmachen. Für die Digitalisierung gilt das erst recht.
Was können die Konferenzteilnehmer mitnehmen?
Roman Žák: Das diesjährige Programm ist derart umfangreich, dass sich nur schwer ein Highlight benennen lässt. Trotzdem denke ich, dass für die tschechischen Teilnehmenden David Strnad, Leiter Markenlogistik bei ŠKODA AUTO, das größte Zugpferd und eine besondere Inspiration sein wird. Klaus Straub, welcher zahlreiche Erfahrungen, u.a. als Ex CIO und Senior Vice President der Group IT bei der BMW Group gesammelt hat, wird mit Sicherheit alle Teilnehmenden aus Deutschland fesseln. Herr Straub ist ein Manager mit außerordentlicher Kompetenz für IT in der Automobilbranche. Auch Robert Cameron, Head of Production, Logistics and Aftermarket Department beim deutschen Verband der Automobilindustrie (VDA), ist als Speaker gelistet. Welche grundlegenden Auswirkungen die Digitalisierung auf die Nachhaltigkeit haben kann, vermittelt uns Cyril Klepek vom Greentech Start-up Cyrkl. Das Thema Nachhaltigkeit wird auch von Corina Zielbauer, Leiterin Cost Engineering und Benchmarking, aus dem Bosch-Werk in Budweis vorgestellt.
Warum ist Aimtec Partner im Cluster Automotive bei Bayern Innovativ und was macht Networking in der heutigen Zeit so wichtig?
Bayern Innovativ bietet mit seinem starken Netzwerk und seinem modernen Technologie- und Innovationsmanagement eine ideale Plattform für einen dynamischen Wissenstransfer. Als Partner im Cluster Automotive erhalten wir Zugang zu Industrie und Forschung im Automobilbereich und finden so eine ideale Möglichkeit, um uns zu vernetzen und potentielle Kooperationspartner zu identifizieren. Gerade die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region bietet für uns eine Chance, uns weniger abhängig von den derzeit äußerst sensiblen globalen Lieferketten zu machen. Darüber hinaus sind Bayern und seine starke Automobilbranche, einschließlich OEMs und ihre lokalen Zulieferer, ein Zielmarkt für uns. Aimtec hilft diesen Lieferanten, durch Digitalisierung von Fertigung und Logistik ihre Wettbewerbsfähigkeit - z. B. gegenüber Produktionskapazitäten in Asien - zu stärken. Für uns bietet Networking die Möglichkeit zu einem einfachen und gezielten Informationsaustausch – ein wichtiger Grundstein für den Aufbau von Beziehungen und insbesondere die Stärkung von Vertrauen.