Deutsch-Schwedischer Innovationstreff: Baustelle unter Strom - für klimaneutrale und nachhaltige Städte
Die Zukunft der Baustelle ist vollelektrisch, klimaneutral und durch internationale Zusammenarbeit schneller erreichbar
03.12.2025
Wie sieht die Baustelle der Zukunft aus? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Deutsch-Schwedischen Innovationstreffs am 20. November in München bei der Handwerkskammer für München und Oberbayern. Die Veranstaltung brachte Expertinnen und Experten aus Deutschland und Schweden zusammen, um über die Elektrifizierung von Baustellen, klimaneutrale Prozesse und internationale Kooperationen zu diskutieren.
Personen von links:
Herr Dr. Mathias Fontin – Konsul General von Schweden in Deutschland, Ninni Löwgren Tischer, Dr. Matthias Werner, Günter Wenzel
Spannende Einblicke und Learnings:
- Vollelektrische Baumaschinen sind nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern bieten auch praktische Vorteile: Ein leiser Betrieb ermöglicht vor allem innerstädtisch auch Arbeiten in den frühen Morgenstunden, mehr Maschinenstunden und schnellere Fertigstellung. Zudem ist der Abbruch im Innenraum ohne Abgase möglich - ein Plus für die Gesundheit der Fachkräfte!
- Klimaneutrale Baustelle 2045: Günter Wenzel vom Fraunhofer IAO zeigte Szenarien für die Transformation zur klimaneutralen Baustelle. Besonders spannend sein Gedankenspiel: Elektrisch betriebene Baustellen sind deutlich weniger belastend für die Zivilgesellschaft. Es ist sogar denkbar, dass eine Stadt als „immerwährende lebenswerte Baustelle“ deutlich positiver wahrgenommen werden kann - weniger Belastung, mehr Akzeptanz!
- Praxisbeispiel Siemens Campus Erlangen: Dass der rein elektrische Abbruch auch in der Praxis möglich ist, zeigt der erste vollelektrische Rückbau am Siemens Campus Erlangen. Vorgestellt von Gabriele Engel und Jochen Dauerling (Siemens). Alle eingesetzten Abbruchmaschinen bis hin zur Logistik wurden vollelektrisch betrieben, berichtet David Porst von der Firma Metzner. Das ermöglicht bei diesem Vorhaben eine Einsparung von 70 Tonnen CO₂. Peter Bauer (Volvo) fasst es treffend zusammen: „Es ist mehr möglich, als man denkt. Es braucht den Mut, sich zu trauen.“
- Schwedische Fehlerkultur als Vorbild: Innovation braucht Mut! Von den Schweden können wir uns hinsichtlich der Fehlerkultur genau hierzu etwas abschauen: Man darf sich ruhig etwas trauen, um Innovationen realisieren zu können. Das kam auch im Vortrag von Johanna Stjernström und Karl Jonasson Collberg heraus. In Stockholm werden bereits große Bauprojekte vollelektrisch umgesetzt - ein Impuls, den wir uns auch in Deutschland zu Herzen nehmen sollten!
Bayern Innovativ war mit Transformationslotse Matthias Werner von der Themenplattform „Innovatives Bauen“ vor Ort. Der intensive Austausch hat konkrete Folgeaktivitäten angestoßen - etwa zur Automatisierung von Baustellen, um Fachkräftemangel, Kostendruck und Nachhaltigkeitsanforderungen gemeinsam zu adressieren.
Ein herzliches Dankeschön an die Schwedische Handelskammer für die Organisation und die inspirierende Moderation durch Ninni Löwgren Tischer. Der Innovationstreff hat gezeigt: Die Zukunft des Bauens ist elektrisch - und sie beginnt jetzt!
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