Quelle: Energie & Management Powernews, 27. Juli 2022
Der Freistaat hat sich das damals schärfste Null-Emissions-Ziel unter den Ländern gegeben. Er liegt aber mit der Umsetzung nicht im Plan, so eine Studie für den VBEW.
Bayern ist bei keinem von acht ausgewählten Indikatoren für die Energiewende im Plan. Dieses "ernüchternde" Fazit aus einer fortgeschriebenen Auftragsstudie der Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) hat der Verband der Bayerischen Energie- und Wasserwirtschaft (VBEW) am 26. Juli gezogen. Im September 2021 hatte der Verband erste Ergebnisse veröffentlicht, nun ging es um eine Betrachtung des Gesamtjahres 2021.
"Wenn wir so weitermachen wie bisher, ist das klimaneutrale Bayern bis 2040 eine Illusion", mahnte VBEW-Hauptgeschäftsführer Detlef Fischer. Durch das Land müsse "ein gewaltiger Ruck" gehen. Die Landesregierung müsse bei der Umsetzung genauso "überehrgeizig" sein wie bei den Zielen, forderte Fischer.
Konkret müsse der Freistaat "mehr Druck auf seine Gemeinden und Bürger ausüben", um tatsächlich 2040 klimaneutral zu werden − fünf Jahre früher, als sich das der Bund verordnet. Bis dahin kumuliere sich jede Zielverfehlung als Last für die verbleibende Zeit. Im Energiesektor sei die gesetzlich verankerte Klimaneutralität in 18 Jahren "noch zu erreichen", wenn der Verbrauch "deutlich" gedrückt und der Zubau Erneuerbarer forciert werde.
Fischer kündigte für den Jahreswechsel eine weitere Fortschreibung der FfE-Studie auf der Ebene der bayerischen Landkreise an, jeweils mit konkreten Handlungsempfehlungen.
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Die acht Energiewende-Indikatoren
Bei folgenden acht Energiewende-Indikatoren hat Bayern 2021 aus Sicht der FfE nötige Veränderungen für das 2040er-Klimaziel zwischen 0 % und 50 % erreicht: