Digitalisierung steigert Lebensqualität

Klebrig kalte Gipsabdrücke, Verschmutzung, hoher Zeit- und Materialaufwand bis zum fertigen Produkt, Abfallproduktion – das könnte bald „Schnee von gestern“ sein. Denn: Die Digitalisierung erreicht zunehmend auch traditionell und handwerklich geprägte Branchen wie z. B. die Orthopädietechnik. Maßgeschneiderte orthopädische Hilfsmittel wie Schienen (Orthesen) und künstliche Gliedmaßen (Prothesen) erfordern eine hohe Qualität und idealerweise auch Individualität, sollen dabei aber kostengünstig und schnell produzierbar sein.

Prothetik & Orthetik
Die Mecuris GmbH will Orthopädietechnikern ermöglichen, kosten- und zeitsparend individuelle Orthesen digital zu erstellen.

Daher gewinnen passende und einfache Softwares zusammen mit additiver Fertigung immer mehr an Bedeutung, wenn es um die Optimierung im Herstellungsprozess geht. Mittlerweile sind auch erschwingliche Scan-Technologien in günstigeren Preisklassen erhältlich, die gute Ergebnisse liefern, z. B. Software-Ansätze für die Kameraausstattung von Smartphones. Um 3D-Scan und 3D-Druck zusammen zu bringen, bedarf es einer passenden Software zwischen diesen Technologien.

Die Mecuris GmbH hat sich dieser Aufgabe verschrieben und bietet digitale Dienstleistungen für die Hilfsmittelbranche an. Ziel ist, Orthopädietechnikern die Möglichkeit zu bieten, kosten- und zeitsparend individuelle Orthesen digital zu erstellen.

Sowohl die Anzahl an Arbeitsaufträgen als auch der Bedarf an Individualisierung ist im Bereich der Orthetik sehr hoch, sodass die Orthopädietechniker hier besonders stark von der digitalen Unterstützung profitieren können.

Peter Fröhlingsdorf CEO bei der Mecuris GmbH


Dazu übersetzt die Münchner Firma nach den Anforderungen der Orthopädietechniker traditionelles Handwerk in digitale Werkzeuge und Workflows. Damit nicht an den tatsächlichen Bedarfen vorbei innoviert wird, wurde diese Herausforderung von Mecuris aus Sicht der Orthopädietechniker angegangen.

Fokus auf das Wesentliche

Orthopädietechniker verstehen ihr Handwerk, wollen ihr Know-how nicht komplett einem Dienstleistungsunternehmen preisgeben, aber möchten dennoch einzelne Schritte oder sogar ganze Herstellungsprozesse digital abbilden. Um es dieser Berufsgruppe so einfach wie möglich zu machen, auf innovative Arbeitsprozesse umzustellen, sollten daher komplexe Software-Systeme mit (zu) vielen Optionen, hohen Lizenzkosten und fortlaufendem Schulungsaufwand sowie hoher erforderlicher technischer Kompetenz vermieden werden.

Das Ergebnis ist eine für die digitalen Werkzeuge einfache und intuitiv – auch ohne große Vorkenntnisse – zu bedienende Benutzeroberfläche und bietet eine große Flexibilität in deren Einsatz. Dabei sind einzelne Werkzeuge im eigenen Arbeitsablauf sinnvoll integrierbar bzw. sind an den bekannten Arbeitsschritten angelehnt.

Mehr Wert mit weniger Aufwand – Frugale Innovation

Mit diesem Ziel bedient Mecuris die Kriterien für frugales Innovieren : Das junge Unternehmen schafft mehr Wert mit weniger Aufwand und Ressourcen. Sowohl der Orthopädietechniker als auch die spätere Kundschaft – der Anwendende – stehen hierbei im Mittelpunkt der Lösungsfindung. Der Fokus wird auf das Wesentliche gelegt, wodurch eine intuitive Bedienung entsteht und sich gleichzeitig Kosten sparen lassen. Um bis zu 60 Prozent reduziert sich so die Arbeitszeit in der physischen Werkstätte. Gleichzeitig ist auch der Energie- und Materialverbrauch geringer. Darüber hinaus ermöglichen eben neue Technologien wie die Digitalisierung und der 3D-Druck die Disruption bestehender Geschäftsmodelle. Hinzu kommen die Nutzung und Kombination vorhandener Module und Systeme für neue Produkte und Lösugen – alles das sind Kennzeichen einer frugalen Herangehensweise.

Klassisches Handwerk verbunden mit neuen Technologien

Die Workflows und digitalen Werkzeuge stehen in der online-basierten digitalen Werkstatt – der Mecuris Solution Platform zur Verfügung. Diese Plattform ermöglicht es dem Orthopädietechniker, das klassische Handwerk mit den Vorteilen der Digitalisierung ganz ohne Vorkenntnisse in 3D-Technologien zu verbinden. Dieses Software-System ist damit auch für kleinere Sanitätshäuser mit weniger finanziellen, personellen wie auch zeitlichen Möglichkeiten einsetzbar. Und die zu versorgende Person bekommt die bestmögliche, auf sie zugeschnittene Lösung, ganz nach dem Prinzip: Mehr Wert mit weniger Aufwand.

Sie möchten mehr erfahren oder künftig frugal innovieren?

Sprechen Sie mich an!

Dr. Petra Blumenroth

Bayern Innovativ Newsservice

Sie möchten regelmäßige Updates zu den Branchen, Technologie- und Themenfeldern von Bayern Innovativ erhalten? Bei unserem Newsservice sind Sie genau richtig!

Jetzt kostenlos anmelden

AdobeStock©greenbutterfly_288382561_ret,