Phenogy stellt Natrium-Ionen-Speicher in Bremen vor

Erster großtechnischer Natrium-Ionen-Speicher Europas in Bremen in Betrieb genommen

26.09.2025

Quelle: E & M powernews

Ein Batteriesystem mit Natrium-Ionen-Technologie ist in Bremen gestartet. Laut dem Hersteller ist es der erste Großspeicher Europas auf Natrium-Basis.
 
In Bremen ist ein neues Batteriespeichersystem in Betrieb gegangen, das auf Natrium-Ionen-Technologie basiert. Nach Angaben des Speicherherstellers Phenogy mit Sitz in Root bei Luzern (Schweiz) handelt es sich dabei um den ersten großtechnischen Speicher dieser Art in Europa.

Das Bremer Batterie-Energiespeichersystem (BESS) mit Namen „Phenogy 1.0“ ist bei dem Solaranlagenhersteller Solares Energy GmbH installiert. Wie ein Sprecher gegenüber der Redaktion erklärt, ist das System mit einer dort bestehenden 50-kW-Photovoltaik-Anlage gekoppelt. Die Anlage wird, wie der Sprecher erläuterte, im Inselbetrieb betrieben − mit dem Zweck, den lokalen Energieverbrauch zu optimieren. Zudem versorgt die Anlage Ladepunkte für Elektrofahrzeuge mit Strom. Wie es von Phenogy weiter heißt, habe das Batteriespeichersystem eine Leistung von 400 kW und eine jährliche Speicherkapazität von nahezu einer Megawattstunde.

Das Unternehmen betont, die verbaute Natrium-Ionen-Technologie biete im Vergleich zu etablierten Lithium-Systemen mehrere Vorteile. Als Beispiel führt es die bessere globale Verfügbarkeit des Rohstoffs Natrium an. Des Weiteren die geringere Umweltbelastung bei der Gewinnung sowie die Unabhängigkeit von geopolitischen Risiken. Darüber hinaus hebt die Firma die hohe thermische Stabilität der Zellen hervor, die nach ihren Angaben ein minimiertes Brand- und Explosionsrisiko ermögliche.

Nach Angaben des Chief Technology Officer Max Kory ermögliche die eingesetzte Luftkühlung eine sichere und langlebige Energiespeicherung. Phenogy sieht Einsatzmöglichkeiten insbesondere in Unternehmen, Industrieparks und Quartieren, aber auch in kritischer Infrastruktur wie Krankenhäusern, Rechenzentren oder Flughäfen.

Zu den Anwendungen, die das Unternehmen hervorhebt, gehören Eigenverbrauchsoptimierung, Notstromversorgung und sogenannte Microgrids. Auch für die Stabilisierung von Ladeinfrastrukturen im Bereich Elektromobilität oder die Zwischenspeicherung von Strom aus Wind- und Solaranlagen soll das System nutzbar sein.

Die Phenogy AG wurde 2019 gegründet und beschäftigt nach eigenen Angaben rund 40 Mitarbeitende. Neben der Zentrale in der Schweiz gibt es Tochtergesellschaften in Deutschland und den USA. Partner im Entwicklungsumfeld sind unter anderem Institute der Fraunhofer-Allianz Batterien sowie die Exentis Group AG, ein Anbieter von 3D-Technologieplattformen für die industrielle Fertigung.
 
Autorin: Davina Spohn