Ein Stadtspaziergang durch Würzburgs lebendige Baukultur

Nachhaltig Bauen – Tradition trifft Innovation

25.11.2025

Bei einem Stadtspaziergang durch das Würzburger Frauenland konnten Interessierte am 22. November erleben, wie historische Bauwerke und moderne Architektur aufeinander treffen und das Prinzip der Nachhaltigkeit im Bauen verdeutlichen. Jede Station des Rundgangs erzählte ihre eigene Geschichte, zusammen vermitteln sie die Botschaft. Nachhaltigkeit ist keine neue Modeerscheinung, sondern ein Prinzip, das seit Generationen im Bauwesen praktiziert wird.

Martin-Luther-Kirche: Vom Notbau zum Zeitzeugnis

Die evangelisch-lutherische Martin-Luther-Kirche wurde 1949 als Notkirche aus den Trümmern des Zweiten Weltkriegs errichtet. Ursprünglich als Provisorium geplant, steht das Gebäude bis heute und dokumentiert eindrucksvoll, wie aus Zerstörung neue Strukturen entstehen können. Der einfache Materialeinsatz und das klare Design zeigen, dass nachhaltiges Bauen nicht nur die Auswahl ökologischer Baustoffe umfasst, sondern auch die Weiterverwendung und den langfristigen Nutzen von Bauwerken einschließt.

Universität am Wittelsbacherplatz: Historie trifft Moderne

Das Hauptgebäude am Wittelsbacherplatz, 1898 als Bayerisches Königliches Schullehrerseminar eröffnet, durchlief ab 2008 eine umfassende Modernisierung. Während der historische Theatertrakt abgerissen und durch einen Neubau ersetzt wurde, blieben zentrale Elemente der historischen Substanz erhalten. Heute beherbergt das Gebäude eine Fakultätsbibliothek sowie zwei Hörsäle mit je 288 Plätzen. Die Verbindung von Altbestand und moderner Architektur macht deutlich, dass nachhaltiges Bauen auch die kluge Weiterentwicklung vorhandener Strukturen umfasst.

DECORATOR: Regionale Ressourcen nutzen

Der Rundgang war Teil des Interreg-Projekts DECORATOR, das die Donauregion als Labor für nachhaltiges Bauen nutzt. Ziel des Projekts ist es, traditionelle Bauweisen und regionale Materialien neu zu entdecken. Mit einer sogenannten Social Treasure Hunt werden Bauwerke und Baustoffe vor Ort erlebbar gemacht. DECORATOR kombiniert moderne Technologien mit traditionellem Wissen, um eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft zu fördern, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander verbindet.
 

Fazit

Nachhaltiges Bauen ist in Würzburg keine Vision für die Zukunft, sondern gelebte Realität. Historische Gebäude, moderne Neubauten und innovative Projekte zeigen, wie sich Tradition und Innovation erfolgreich verbinden lassen.