Transformation im Mittelstand

Die sepp.med GmbH ist seit mehr als 40 Jahren als Partner in der Entwicklung und Qualitätssicherung von Software-Lösungen in sicherheits- und geschäftskritischen Bereichen tätig. Das mittelständische und inhabergeführte Unternehmen konzentriert sich dabei vor allem auf die Branchen Automotive, Medizintechnik, Pharmazie, Avionik und Mobility sowie die Finanzbranche und den öffentlichen Sektor. Seit kurzem ist die sepp.med GmbH Partner im Cluster Automotive bei Bayern Innovativ und hat sich bereits mit unserem Transformationslotsen Automotive Bayern über die Transformation im Mittelstand ausgetauscht. Die spannenden Einblicke und Erfahrungen lesen Sie in nachfolgendem Interview mit Geschäftsführer Florian Prester.

sepp.med Brainstorming im Team BusinessDevelopment Automotive
Brainstorming im Team Business Development Automotive (v.l.n.r. Tobias Prophet, Business Development, Florian Prester, Geschäftsführer, Felix Winter, Business Development)

Sehr geehrter Herr Prester, vielen Dank, dass wir mit Ihnen über Ihre Erfahrungen zur Transformation sprechen dürfen. Als Einstieg ins Thema würden wir Sie gerne fragen, was Sie eigentlich unter Transformation verstehen?

Florian Prester: Sehr gerne – die Transformation ist in der Tat ein spannendes Thema und aktueller denn je. Wir verstehen unter Transformation  die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Angebots, angepasst an die sich verändernden Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Wenn man bedenkt, dass wir ein in zweiter Generation geführtes Softwarehaus sind, klingt das zunächst merkwürdig - Doch  wir sind der lebende Beweis dafür, dass das möglich ist und haben in unserer 40-jährigen Firmengeschichte schon öfter bewiesen, dass wir uns neuen Gegebenheiten und Kundenanforderungen erfolgreich anpassen können.

Warum ist es gerade für den Mittelstand wichtig, die Transformation anzugehen?

Florian Prester: Der Markt verändert sich kontinuierlich und  der Wettbewerb wächst ebenso. Das bedeutet, wir müssen Produktion, Prozesse, Produktportfolio und Geschäftsmodelle anpassen. Gerade für den Mittelstand ist das überlebensnotwendig. Wir arbeiten sehr eng mit unseren Kunden zusammen. Wir verstehen – ja, „leben“ – unsere Kundinnen und Kunden. Aber wenn wir den engen Kontakt zu unserem Kundenkreis  verlieren, dann werden wir austauschbar und verlieren den Standortvorteil, den  der Kunde gerade schätzt. Die Transformation bietet zweierlei: die Möglichkeit, Kompetenzen weiter auszubauen und Innovationen zu realisieren. Wir nutzen dieses Potenzial vor allem gemeinsam mit unseren Kundinnen und Kunden.

Mit welchen Herausforderungen sehen Sie sich und speziell den Mittelstand dabei konfrontiert?

Florian Prester: Der Mittelstand in Deutschland war einerseits immer schon innovativ und vernetzt, andererseits ist er aber in seinen Ressourcen begrenzt. Wir dürfen uns nicht viele Fehlentwicklungen leisten, da wir fast alle unser Business aus eigenen Mitteln entwickeln. Eine große Herausforderung ist natürlich die Suche nach Mitarbeitenden; gerade hier in Bayern sind die besten Fachkräfte sehr begehrt und man muss sich natürlich etwas Besonderes einfallen lassen, um sie zu akquirieren. Wir versuchen hierbei immer den Vorteil eines Familienunternehmens auszuspielen; immerhin kennt man  auch bei fast 200 Mitarbeitenden eigentlich jeden persönlich. Jede und jeder Einzelne ist wertvoll und wird individuell gefördert. Die neuen Errungenschaften der „New Work“ sind für uns keine Belastung, sondern eine Bereicherung: Wir genießen die Freiheiten und sind in der Lage, sowohl potenzielle Kundinnen und Kunden als auch Mitarbeitende  für uns zu gewinnen.

Neben diesen neuen Herausforderungen der Zusammenarbeit ist natürlich die Herausforderung der Digitalisierung allgegenwärtig, aber das ist unser tägliches Arbeitsumfeld und hier sind wir sehr gut aufgestellt. Wir entwickeln sowohl für unseren Kundenkreis  als auch mittels Förderprojekten an den Cutting-Edge-Themen mit, ganz nach unserem Motto: Wir machen Digitalisierung – aber sicher!

Haben Sie eine besondere Errungenschaft, mit der Sie dem Thema Transformation begegnen?

Florian Prester: An dieser Stelle möchte ich gerne auf unsere agile Softwarefactory hinweisen. Hier haben wir das gemeinsame Prinzip der agilen Softwareentwicklung für unseren Kundenkreis perfektioniert. Wir sind in der Lage, branchenübergreifend agile Softwareleistung auf Sprintbasis anzubieten, welche sich ideal in eigene Entwicklungen integrieren lässt. Unser Proxy-Product Owner (das Pendant zum Product Owner des Kunden) ist auf unserer Seit verantwortlich, dass die Kundenanforderungen 1:1 umgesetzt werden. Er hat die Kundenbrille auf,  ist immer für die Kundinnen und Kunden erreichbar und hat die Aufgabe,  projektspezifisches Know-how auf den Punkt zu bringen, um agil mit und für die Kundinnen und Kunden abzuliefern.

Was können Sie der Automotive-Branche bieten?

Florian Prester: Wir sind Experten im Bereich Softwareentwicklung, Qualitätssicherung und Test in sicherheitskritischen Domänen. Wir bieten mit unserem Know-how und unserer Erfahrung wertvolle Services, die für das Meistern der Transformation gerade auch in der Automobilbranche wichtig sind, wie die Digitalisierung, das Absichern von Entwicklungen, die regulatorische Beratung, die Bereiche Safety und Security sowie Schulungen und Trainings.

„Die digitale Transformation ist für uns schon immer eine Herausforderung, da wir „nur“ digital arbeiten. Schon seit über 40 Jahren sind wir neuen Herausforderungen innovativ begegnet und haben diese bislang auch erfolgreich gemeistert. Die wertvollen Impulse der Transformations- und Förderlotsen von Bayern Innovativ und der IHK Mittelfranken haben uns bei der Umsetzung unserer Ziele sehr geholfen.“

Florian Prester Geschäftsführer, sepp.med GmbH

Warum ist es gerade für den Mittelstand sinnvoll, Unterstützungsangebote wie den Transformationslotsen bzw. Förderlotsen in Anspruch zu nehmen?

Florian Prester: Die Gespräche mit dem Transformationslotsen Dirk Maaß und dem Förderlotsen Gunnar Hagemann bei Bayern Innovativ geben uns wertvolle Impulse, uns mit neuen Investitionen und Modernisierungen auseinanderzusetzen und entsprechende Förderprogramme kennen zu lernen. Wir im Mittelstand können international nur bestehen, wenn wir uns austauschen und vernetzen. Dafür ist diese Plattform natürlich ideal.

Welche Tipps haben Sie für andere Unternehmen, die sich dem Thema Transformation widmen möchten?

Florian Prester: Die Transformation wartet nicht - wer stehen bleibt, hat schon verloren. Es ist unabdingbar, ständig in Bewegung zu bleiben und sich  mit seinen Partnern, Marktbegleitern, Kunden und Netzwerken wie Bayern Innovativ auszutauschen und sich so gegenseitig zu unterstützen.

Vielen Dank, Herr Prester, für dieses Interview und weiterhin viel Erfolg bei Ihren nächsten Projekten.

Veranstaltungshinweis: Security4Mobility, 26.07.2022

Treffen Sie Florian Prester persönlich und sprechen Sie mit ihm und weiteren Experten aus Wissenschaft und Industrie über die Qualität von sicherer Softwareentwicklung für die Mobilität von morgen.

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Ihr Kontakt

Dirk Maaß