Quartalsreport Elektromobilität in Bayern Q1/2023

14.06.2023

Neuzulassungszahlen von Plug-In-Hybriden stark rückläufig

Im ersten Quartal des Jahres 2023 waren insbesondere die Neuzulassungszahlen von PHEVs, aber auch von BEVs, rückläufig. Dies lässt durch Vorzieheffekte im Vorquartal erklären.

LADEINFRASTRUKTUR:

1) Ladeorte:
In Q1 wurde in Bayern ein Zuwachs von insgesamt 224 Ladeorten mit 797 Ladepunkten verzeichnet. An ca. 30 Prozent der neuen Ladeorte finden Elektromobilisten auch Schnelllader (DC) vor. Dies unterstreicht erneut, dass der Schnellladetechnologie eine immer wichtiger werdende Rolle im Ladeinfrastrukturaufbau zukommt. Der Anteil von neuaufgebauten Ladehubs mit AC & DC Ladepunkten entsprach im ersten Quartal mit 14,4 Prozent exakt dem Anteil der neuaufgebauten reinen DC-Ladeorte.

2) Ladevorgänge:
Erstmals seit Q2/2020 erreichte die Anzahl der durchgeführten Ladevorgänge keinen neuen Bestwert. Während die Anzahl der verzeichneten Ladevorgänge gegenüber dem Vorjahresquartal um ca. 40 Prozent auf über 1,2 Millionen anstieg, reduzierten sich die Ladevorgänge gegenüber dem vorangegangenen Quartal um ca. 7,5 Prozent. Die aufgezeichneten Ladevorgänge teilten sich exakt zu 80 Prozent auf AC-Ladevorgänge und zu 20 Prozent auf DC-Ladevorgänge auf.

3) TOP 5 Ladeorte in Bayern
Das öffentlich zugängliche Parkhaus am BMW-Standort in der Knorrstraße in München, das nunmehr über 523 Ladepunkte verfügt, konnte sich mit über 10.000 Ladevorgängen erneut Platz 1 der meistgenutzten Ladeorte in Bayern sichern. Platz 2 der am stärksten genutzten Ladeorte in Bayern ging in diesem Quartal an den EnBW-Schnellladepark im Sonnenlängweg in Unterhaching. Die nachfolgenden drei Plätze wurden erneut von Ionity-Schnellladestandorten an Bundesautobahnen belegt.

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Elektrofahrzeuge:

Der Anteil der Neuzulassungen (BEV + PHEV) von Elektrofahrzeugen in Bayern lag im vergangenen Quartal bei gut 18 Prozent. Vor allem der Anteil von neu zugelassenen Plug-In-Hybriden ging deutlich zurück. Dies lässt sich durch Vorzieheffekte des Vorquartals erklären, die vor allem durch die weggefallenen Fahrzeugförderung dieser Fahrzeugkategorie seit Beginn des Jahres 2023 begründet werden können. Die Anzahl von ladefähigen Fahrzeugen pro öffentlichem Ladepunkt erhöhte sich im ersten Quartal leicht. So entfallen auf einen AC-Ladepunkt in Bayern aktuell 30 Fahrzeuge (BEV + PHEV). Bei DC-Ladepunkten fällt die Anzahl mit 62 Fahrzeugen (BEV) nach wie vor mehr als doppelt so hoch aus.

Der Anteil der Neuzulassungen von BEVs lag in Bayern bei ca. 13 Prozent und bei PHEVs bei nur noch 4,8 Prozent. Die größten Anteile reiner Elektrofahrzeuge (BEVs) an den Neuzulassungen wurden in den Regierungsbezirken Unter- (18 Prozent) und Mittelfranken (17 Prozent) registriert. Unmittelbar dahinter lagen mit 16 Prozent Neuzulassungsquote die Regierungsbezirke Oberpfalz, Schwaben und Niederbayern.

TOP 5 Kreise / Städte:

Auf Städte bzw. Kreise heruntergebrochen, landete im ersten Quartal der Kreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken) mit 31 Prozent BEV Neuzulassungen erstmalig auf Platz 1. Platz 2 sicherte sich der Kreis Amberg-Sulzbach (Oberpfalz) mit 29 Prozent vor dem Kreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken) mit 27 Prozent, der damit Platz 3 belegen konnte.

Kompakter Überblick

Der Quartalsreport bietet einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen in der Elektromobilität in Bayern. Die Kompetenzstelle Elektromobilität bei Bayern Innovativ bereitet die Daten sachlich fundiert und neutral auf.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie weitere Statistiken aus Bayern oder aus Ihrer Region? Dann sprechen Sie uns an!

Ihr Kontakt

Bastian Ritter

*** Annahmen:

1) Die Fahrzeugbestände basieren auf den Bestandszahlen des KBA zu Jahresanfang und werden noch mit einer Prognose der Neuzulassungen verrechnet.

2) Für den Quotienten der Ladevorgänge je Ladepunkt verrechnen wir die Gesamtzahl der verzeichneten Ladevorgänge mit der Anzahl der Ladepunkte, an denen wir dynamische (“live“) Daten beziehen. Das Verhältnis von dynamischen Ladepunkten zur Gesamtzahl der Ladepunkte liegt für Bayern bei über 80%.

3) Der Quartalsreport dokumentiert die Entwicklung öffentlicher Ladeinfrastruktur in Bayern. Die Angaben zur Entwicklung dieser Lademöglichkeiten beziehen sich daher auf rein öffentlich zugängliche Ladeorte und berücksichtigen somit keine Ladepunkte von geschlossenen Nutzergruppen (z.B. Ladepunkte in privaten Tiefgaragen, auf Werksgeländen, etc.). Eine Ausweisung von rein öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur war bislang aus technischen Gründen nicht möglich, wodurch sich Abweichungen zu früheren Quartalsreporten ergeben.