Projekt HempSki

03.04.2024

Bei den biobasierten Verbundwerkstoffen wurde ein Snowboard aus Hanfbändern der in Deutschland basierten Fuse GmbH mit dem diesjährigen JEC Composites Innovation Award ausgezeichnet. Derzeit läuft ein Projekt zur Herstellung eines Alpinskis auf Hanfbasis, das im Januar 2023 startete und drei Jahre dauern wird. Die Karl Mayer Technische Textilien GmbH ist als Partner für die Herstellung von Gelege mit an Bord. Das Projekt HempSki zielt darauf ab, Ski aus Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen und Abfallströmen im industriellen Maßstab herzustellen. An dem Projekt beteiligen sich auch Unternehmen aus Deutschland und Österreich.

Um eine Skiproduktion mit verbesserter Umweltbilanz und geschlossenem Materialkreislauf zu erreichen, wird der Ski aus Abfallströmen ehemaliger Skiendprodukte hergestellt und die bisherigen Prepregs aus glasfaserverstärkten Kunststoffen durch biobasierte Varianten ersetzt. Basis der umweltfreundlichen Halbzeuge ist das hanffaserbasierte UD-Tape Fuse HMP, das sich in Vorversuchen als Deckschicht in Sandwichelementen bewährt hat. Während Sandwichelemente auf Flachsfaserbasis bereits Stand der Technik sind, sind die Fuse HMP UD-Tapes auf Hanfbasis eine Innovation. Für das Projekt HempSki wurden die Fuse HMP UD Tapes problemlos auf einer COP MAX 5 zu textilen Verstärkungsflächen verarbeitet. Bei der Verwendung von Naturfaserbändern ist kein Spinnen mehr notwendig und es können kürzere und damit kostengünstigere Fasern in Tapes mit unidirektionaler Faserorientierung bei gleichbleibender Leistung eingesetzt werden. Die Faser erreicht durch die fehlende Fadendrehung und die daraus resultierende belastungsorientierte Ausrichtung eine optimale Performance, laut Aussage der Karl Mayer Technische Textilien GmbH.

Nach dem Bau der ersten Ski in der Skimanufaktur SPURart wird die Produktion nun in den industriellen Maßstab überführt. Ein Partner aus der Wintersportbranche konnte bereits gewonnen werden. Darüber hinaus wird das Projekt HempSki das Hanfmaterial als Faserverbundwerkstoff für die industrielle Produktion weiter qualifizieren. In den Bereichen Wassersport, Wake- und Surfbretter sowie Bootsbau und Automotive laufen bereits intensive Entwicklungsarbeiten und Diskussionen.

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