Medizintechnik made in Bavaria

31.07.2018

Bayern gilt als Spitzenstandort für Medizintechnik. Weltweit wird hier jährlich ein Umsatz von rund 250 Milliarden Euro generiert. Zwei Drittel der medizintechnischen Produkte „Made in Bavaria“ sind für den Export bestimmt. Auf der 2017 an den Start gegangenen Vernetzungsplattform MT-CONNECT zeigten Hersteller, Zulieferer und Dienstleister ihre Produkte und Lösungen für den Healthcare-Markt. Der parallel stattfindende internationale Kongress MedTech Summit präsentierte eine große Bandbreite an technologie- und marktrelevanten Themen.

Interview über MedTech Summit und Medizintechnik-Messe MT-CONNECT

Bayern Innovativ-Geschäftsführer Dr. Rainer Seßner im Gespräch mit dem CEO der NürnbergMesse Group, Dr. Roland Fleck und Dr. Thomas Feigl, Vorstand im MedTech Pharma e.V über den Kongress MedTech Summit und die Medizintechnik-Messe MT-CONNECT.

Herr Dr. Feigl, der Kongress MedTech Summit hat sich seit 2008 zu einem Schlüsselevent in Europa etabliert. Die vormals begleitende Ausstellung soll nun in die neue Medizintechnik-Messe MT-CONNECT überführt werden – wie kam es dazu?

Dr. Thomas Feigl: Wir haben die positiven Entwicklungen der letzten Jahre – steigende Besucherzahlen und eine frühzeitig ausgebuchte Kongress-Ausstellung – zum Anlass genommen, das Veranstaltungskonzept weiter auszubauen. Mit der NürnbergMesse als einer der weltweit führenden Messegesellschaften haben wir den idealen Partner gefunden, um die vormals begleitende Kongress-Ausstellung in eine Messe zu überführen. Und neben Kongress und Messe werden weitere Netzwerkangebote wie das Partnering angeboten.

Herr Dr. Fleck, was macht die NürnbergMesse zur perfekten Heimat für das neue Duo aus Medizintechnik-Messe und Kongress?

Dr. Roland Fleck: Für das neue Duo spricht ein Quartett von Gründen. Zum einen ist der Kongress MedTech Summit seit seiner Gründung 2008 bei uns im Messezentrum zu Gast und hat sich mit über 1.000 Teilnehmern und einer begleitenden Foyer-Ausstellung sehr gut etabliert. Zum anderen sind wird allein durch unsere Lage im Zentrum der Europäischen Metropolregion Nürnberg ganz nah dran am Herz der deutschen Medizintechnik-Branche, hier ist das Spitzencluster „Medical Valley“ zuhause. Dazu ist die NürnbergMesse hervorragend international vernetzt und mit Tochtergesellschaften in China, Nordamerika, Brasilien, Italien und Indien sowie mit Auslandsvertretungen in derzeit 117 Ländern präsent. Und letztendlich ist das Forum MedTech Pharma als europaweit größtes Netzwerk der Gesundheitsbranche der ideale Partner für eine internationale Fachmesse.

Welche Anwendungs- und Technologiefelder sind Schwerpunkte des neuen Veranstaltungsformates?

Dr. Thomas Feigl: Zu den Schwerpunkten des MedTech Summit-Kongressprogramms gehören seit vielen Jahren neueste Entwicklungen in den Bereichen Medizintechnik, digitale Trends, Mobile Health sowie Diagnostik und personalisierte Medizin. Weitere Akzente setzen wir in den Bereichen Innovationsmanagement, Regulation oder strategische Partnerschaften.

Dr. Roland Fleck: Auf der MT-CONNECT treffen die Besucher auf die großen Trendthemen, die die Branche umtreiben. Digitalisierung und additive Fertigungsverfahren sind zwei solcher innovativer Trends. Auf der MT-CONNECT geht es darum, gemeinsam die Zukunft auszuloten und einen Blick voraus zu wagen. Dazu schaffen wir Plattformen wie den Innovation Market Place.

Netzwerken ist für viele Teilnehmer wichtig. Welche Vernetzungsangebote wird es geben?

Dr. Thomas Feigl: Wie bereits erwähnt, wird neben Kongress und Messe das Partnering angeboten. Dieses Matchmaking-Angebot wird ermöglicht B2B-Networking zwischen allen Teilnehmern des MedTech Summits sowie den Ausstellern und Besuchern der MT-CONNECT. Teilnehmer, Referenten und Aussteller profitieren von unmittelbar verbundenen Räumlichkeiten von Messe sowie Kongress und fördern einen Austausch vom Zulieferer bis hin zum Anwender. Die Kombination aus wissenschaftlichen und marktrelevanten Vorträgen, einer Fachmesse für Medizintechnik und interaktiven Formaten eröffnet dabei vielfältige Möglichkeiten der Venretzung.

Was ist der Reiz einer Kombination aus Messe und Kongress?

Dr. Roland Fleck: Gerade für Zukunftsthemen ist die Kombination aus Messe und Kongress heute die ideale Veranstaltungsform, auf die auch ncoh weitere hochspannende Veranstaltungen der NürnbergMesse setzen; wie beispielsweise die it-sa , eine der bedeutendsten Messen für IT-Sicherheit weltweit oder die iSEneC, Integration of Sustainable Energy Conference. Auf diesen Veranstaltungen geht es nicht nur um Produkte, sondern auch vorrangig um Ideen, die aus der Welt der Forschung einen Schritt hinaus in den Markt wagen. Den richtigen Partner für diesen ersten, so wichtigen Schritt finden Start-ups ebenso wie etablierte Forschergruppen auf der MT-Connect.

Wie kommen Medizin und Messe in Zukunft zusammen?

Dr. Roland Fleck: Thematisch fügt sich die MT-CONNECT ohnehin hervorragend in das Messeportfolio der NürnbergMesse ein. Schließlich ist das Messezentrum Nürnberg ein in der Branche etablierter Treffpunkt und regelmäßig Schauplatz von hochkarätigen medizinischen Kongressen, zum Beispiel aus den Fachbereichen Ophthalmologie, Chirurgie, Anästhesie oder Arthroskopie. Darüber hinaus sprechen die hochspezialisierten Fachmessen der NürnbergMesse seit längerem bestimmte Zielgruppen aus der Medizintechnik an. Etwa die embedded world, auf der um eingebettete Rechnersysteme geht – eine wichtige Komponente für moderne Medizintechnik. Unser Ziel ist eine Medizintechnik-Messe mit europäischer Strahlkraft – und von solch einer Messe wird der MedTech-Standort Bayern spürbar profitieren.

Ihr Kontakt

Dr. Rainer Seßner