11.09.2019
Die Einsatzmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitswesen sind groß – von Robotiksystemen in der Pflege bis zu komplexen Diagnoseverfahren. Die hervorragenden Umsatzprognosen schaffen gerade für Medizintechnik-Unternehmen Anreize, entsprechende Produkte zu entwickeln.
KI-basierte Software im Einsatz. (Bildnachweis: TOMTEC IMAGING SYSTEMS GMBH)
Der weltweite Umsatz für Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen wird für das Jahr 2025 auf 36 Mrd. US-Dollar geschätzt – mit Blick auf etwa zwei Mrd. US-Dollar im Jahr 2018 wäre das ein enormes Wachstum. Schwerpunktmäßig wird KI derzeit in der diagnostischen Bildgebung eingesetzt, zum Beispiel bei MRT- und Ultraschalluntersuchungen. Aber auch die Pharmabranche nutzt KI-Algorithmen, um Medikamente schneller zu entwickeln. Und in der personalisierten Medizin werden mit Hilfe von KI individuelle Therapiepläne, Stammzellen-Therapien und die Genforschung vorangetrieben.
KI: Pro und Contra
KI wird als große Chance für Verbesserungen im Gesundheitswesen angesehen. Profitieren könnten sowohl das Fachpersonal wie die Patienten selbst. Denn KI kann entscheidend dazu beitragen, Fehldiagnosen zu reduzieren und damit die diagnostische Sicherheit zu erhöhen. Auch die Kosten könnten in vielen Bereichen des Gesundheitswesens dank effizienterer Abläufe reduziert werden.
Natürlich birgt KI auch Risiken – zum Beispiel können durch eine zu geringe Zahl oder eine nicht ausreichende Qualität an Trainingsdaten falsche Diagnosen entstehen. Unternehmen, die Produkte mit KI auf den Markt bringen, tragen daher große Verantwortung für die Aussagesicherheit ihres KI-Algorithmus.
KI: Ultraschall der Zukunft
Ein Medizintechnik-Unternehmen, das bereits erfolgreich mit KI arbeitet, ist die TOMTEC Imaging Systems GmbH aus Unterschleißheim bei München. Das Unternehmen bietet unter anderem eine KI-basierte Software für die kardiologische Ultraschalldiagnostik an. Die „Image Arena” ermöglicht eine automatisierte Auswertung von 2D- und 3D-Aufnahmen aus mehreren Herzzentren.
Aktuell arbeitet das Unternehmen in Kooperation mit der Universität Würzburg und dem Universitätsklinikum Würzburg an einem vom Bayerischen Wirtschaftsministerium geförderten Projekt. Ziel des Vorhabens ist es, zu erreichen, dass die automatisierte Vermessung die Leistung eines erfahrenen, zertifizierten Untersuchers wiedergibt. Um hierfür eine wissenschaftliche Evaluation durchzuführen, integriert das Projekt Daten von qualitätsgesicherten, standardisierten Echokardiographien einer populationsbasierten Kohortenstudie.
Technologieförderprogramme für die Medizintechnik
Der Freistaat Bayern bietet mehrere Technologieförderprogramme für die Medizintechnik an, zum Beispiel das Forschungsprogramm „Medizintechnik” ( BayMED ) oder den „Masterplan Bayern Digital II – Digitale Medizin”, eine Förderinitiative des Zentrums Digitalisierung.Bayern (ZD.B) . http://www.zentrum-digitalisierung.bayern