Outdoorsportler benötigen aufwändige Kleidung, um ihren Hunger nach Abenteuern zu stillen. Neben der Funktionalität spielt die Nachhaltigkeit der Produkte eine wichtige Rolle. Viele Hersteller von Funktionstextilien haben sich dem Thema bereits verpflichtet.
Rüdiger Fox’ Vision ist eine zirkuläre Textilwirtschaft für Funktionstextilien: „Die einzig denkbare Zukunft der weltweiten Bekleidungsindustrie liegt in einer Kreislaufwirtschaft, in der Textilien am Ende ihres Lebenszyklus werterhaltend wieder in Rohstoffe aufgetrennt und erneut für neue Produkte genutzt werden”, so der Manager, der lange in der Automobil- und Luftfahrtindustrie gearbeitet hat, bevor er 2016 zum Münchener Hightech-Textilienhersteller Sympatex wechselte.
Mit ihrer Kampagne „We CARE” rückt auch die Schweizer Premiummarke Mammut das Thema Nachhaltigkeit in den Fokus. „CARE” steht für „Clean Production”, „Animal Welfare”, „Reduced Footprint” und „Ethical Production”. Bis 2023 will das Outdoorunternehmen den ökologischen Fußabdruck seiner Kollektionen deutlich verkleinern und umweltschädliche Stoffe aus den Lieferketten verbannen. So sollen bis 2023 mindestens 95 Prozent zertifizierte Stoffe verwendet werden. Bis zum selben Jahr will Mammut auch auf PFC-basierte Ausrüstungen verzichten.
Perfluor-Kohlenwasserstoffe sind wegen ihrer hydrophoben Eigenschaften als Imprägnierung für Anoraks und Tourenhosen weit verbreitet, werden aber wegen ihrer toxikologischen und umweltschädlichen Wirkungen sehr kontrovers diskutiert. „Die Textil- und Chemieindustrie bietet bereits PFC-freie Alternativen für die hydrophobe Ausrüstung an, jedoch ist deren Einsatzpotenzial von der spezifischen Anwendung abhängig. Bereiche wie Schutzbekleidung sind aktuell nach wie vor auf die PFC-Ausrüstung angewiesen, um die geforderten Funktionen leisten zu können”, erläutert Christina Harwarth, die bei Bayern Innovativ das Netzwerk Textile Innovation koordiniert.
Sympatex auf dem Weg zur zirkulären Textilwirtschaft
Sympatex verfolgt währenddessen weiter sein Ziel einer zirkulären Textilwirtschaft, unter anderem als Partner der Initiative wear2wear. Ziel der Industriepartnerschaft, die Unternehmen entlang der textilen Kette bündelt, ist die Herstellung von 100 Prozent recycelten, recycelbaren sowie PFC-freien Funktionstextilien. Der geschlossene Wertstoffkreislauf soll im Bereich Corporate- und Arbeitskleidung umgesetzt werden. Erreichen sie ihr Ziel, könnte dies auch Impulse für die Outdoorbranche liefern - und Sportler mit gutem Gewissen Gipfel erstürmen.
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Die Studie "Textil & Nachhaltigkeit" ist 2018 erschienen. (Bildnachweis: iStock┬®shapecharge)
Nachhaltigkeit in der textilen Kette ist ein Kernthema des Bayern Innovativ-Netzwerks Textile Innovation. Die Studie „Textil & Nachhaltigkeit” gibt Unternehmen Informationen in den Feldern Fasern, Funktionalisierung und Kreislaufwirtschaft.