Unternehmensgründung - dann kam Corona
Sie haben Ihr Unternehmen Ende 2019 gegründet – das war kurz bevor Corona unser Leben und Arbeiten massiv durcheinandergewirbelt hat. Rückblickend gesehen, der falsche Zeitpunkt?
Bastian Härzer: Sicherlich war es zunächst nicht einfach und hat auch etwas gedauert, um sich an die neue Situation zu gewöhnen, da wir als Beratungs- und Dienstleistungsunternehmen den direkten Kontakt zu unseren Kunden brauchen. Allerdings konnte dank der technischen Weiterentwicklung - vor allem im Kommunikationsumfeld - die Nähe zu unseren Kunden trotzdem aufrecht erhalten werden. Corona hat einen Digitalisierungs-Schub ausgelöst und gerade beim Thema Homeoffice die IT-Sicherheit verstärkt in den Fokus gerückt.
Welche persönlichen Eigenschaften oder Umstände haben Ihnen vor allem beim Sprung in die Selbständigkeit geholfen und welche haben Sie eher dabei gehemmt?
Bastian Härzer: Mein Geschäftspartner Sven Bartelsen und ich haben uns im Laufe unseres Berufslebens immer wieder mit neuen Themen beschäftigt und entsprechende Teams erfolgreich aufgebaut. Uns wurde mit der Zeit klar, dass wir das auch in Eigenverantwortung tun können. Ziel war es, eine souverän agierende Firma aufzubauen, und nicht als Solo-Selbständige zu arbeiten. Unterstützt hat mich dabei vor allem meine Erfahrung und fachliche Expertise, aber zu einem Großteil auch Zuversicht, eine Portion Mut und der Wunsch, mit unserem Knowhow etwas wirklich Neues zu schaffen. Was hat uns dabei gehemmt hat? Naja, wir haben Familien mit jeweils drei Kindern und somit ein großes Verantwortungsbewusstsein und Sicherheitsbedürfnis. Wir können aber von Glück sprechen, dass wir beide von unseren Familien sehr viel Unterstützung, Verständnis und Rückendeckung gerade in der Start-up-Phase erfahren haben und immer noch erhalten.
Was lieben Sie an Ihrem Job am meisten?
Bastian Härzer: Das Arbeiten ist viel effektiver, selbstbestimmter und handlungsfreier geworden. Viele der sonstigen turnusmäßigen Regeltermine sind obsolet geworden, was enorme Freiräume für Kreativität und Konstruktivität schafft.
Als Familienvater sind Sie es gewohnt, Kompromisse einzugehen und mehreren Personen gerecht zu werden - wie verhält es sich auf der Arbeit? Sind Sie eher Teamplayer oder Einzelkämpfer?
Bastian Härzer: Letztendlich verhält es sich auf der Arbeit ähnlich wie zuhause. Man muss Ziele und Werte haben. Wenn man danach lebt und Kollegen und Kunden mit Respekt behandelt, ist dies die Grundlage für eine gute, dauerhafte und erfolgreiche Zusammenarbeit. Vertrauen und Zuverlässigkeit gehört sicherlich auch dazu, im Job wie auch im privaten Umfeld.
Sie beschreiben sich selbst als ziemlich umtriebig und ruhelos...und die besten Ideen kommen Ihnen meistens in den frühen Morgenstunden. Sind Sie ein passionierter Frühaufsteher, um Ihrer Kreativität freien Lauf zu lassen?
Bastian Härzer: Mir selbst kommen Ideen häufig, wenn ich mal nicht aktiv an etwas arbeite, zum Teil quasi aus dem Nichts. Trotzdem sind die Morgenstunden für mich tatsächlich die Kreativsten. Morgens beim Sport habe ich klare Gedanken und Ideen. Ich habe aber auch keine Probleme damit, wenn der Tag mal etwas später startet, ganz besonders an den Wochenenden.