Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie , 16. November 2022
Der bayerische Landtag hat eine Teillockerung der 10H-Regelung beschlossen. Die Regeländerungen traten am 16. November 2022 in Kraft.
Die Lockerung der 10H-Regel bedeutet, dass beispielsweise in Wäldern, nahe Gewerbegebieten, an Autobahnen, Bahntrassen und Wind-Vorrang- sowie Vorbehaltsgebieten der Abstand der Windräder zur Wohnbebauung auf 1000 Meter reduziert wird. In Wind-Vorranggebieten wird ab Juni 2023 sogar weiter verringert auf rund 800 Meter zu Wohnbebauung gemäß der Vorgabe des Bundes-Immissionschutzgesetzes.
Nach derzeitigem Stand sind in Bayern aktuell 34 neue Windenergieanlagen mit rund 114 Megawatt (MW) Leistung genehmigt und werden nach Fertigstellung zeitnah ans Netz gehen. Weitere 25 Anlagen sind beantragt, aber noch nicht genehmigt. Die Regionalen Windkümmerer in den sieben Regierungsbezirken, die der Staatsminister im Herbst 2020 eingesetzt hatte, betreuen derzeit annähernd 70 Projekte mit zusammen etwa 200 Windrädern .
Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger: "Wir stellen jetzt Haushaltsmittel bereit, um im nächsten Jahr 100 Personalstellen insbesondere bei den Bezirksregierungen aufzubauen, damit gerade auch Wind-Projekte schneller genehmigt werden. Insgesamt 59 Anlagen sind schon in der Pipeline, weitere 200 werden folgen. Beinahe täglich melden sich mittlerweile Unternehmen, die Windräder errichten wollen um sich mit erneuerbarer Energie zu versorgen. Bayern knipst die Wind-Turbine ein und wird mit den neuen leistungsstärkeren HighTech-Anlagen trotz vergleichsweise schwacher Windhöffigkeit bald sehr viel Windstrom produzieren. Ein modernes Windrad bringt rechnerisch Strom für 10.000 Menschen."
Mit dem Ausbau geht Bayern den Weg zu mehr Erneuerbarer Energie konsequent weiter. Bayern ist bei Sonne, Biomasse und Wasserkraft schon bundesweit führend und möchte auch bei Wind massiv aufholen. Bei der Speicherung von überschüssiger Erneuerbarer Energie wird dabei stark auf Wasserstoff gesetzt. Damit die Windkraft in vielen Regionen Deutschlands nicht mehr abgeschaltet werden muss, weil die Netze nichts mehr aufnehmen können, muss deshalb der Ausbau von Wind und Photovoltaik zusammen mit Elektrolyseuren und Wasserstofferzeugung gedacht werden.
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