ALD-Keramikring

Additive Innovationen für die Halbleiterindustrie

20.06.2022

Autor: Alumina Systems GmbH, Redwitz/Rodach

Seit mehreren Jahren produziert und verkauft Alumina Systems erfolgreich komplexe keramische Komponenten, hergestellt mittels 3D Druck. >> zum Kompetenzprofil >> zur Interaktiven Landkarte "Additive Fertigung in Bayern" >>  English Version 

Beschreibung des Bauteils: Alumina Systems wurde bereits für den Vorgänger des Keramik-Metall-Verbund-Rings zur ALD-Beschichtung (Atomic-Layer-Depostion) von Silizium-Wafern ausgezeichnet. Neben dem Einsatz von korrosionsbeständigem Al2O3 waren die 3D-gedruckten keramischen Düsen der Schlüssel zum Erfolg dieses Produkts. Bereits bei dieser Version konnte die Beschichtungszeit in der Halbleiterindustrie mehr als halbiert werden. Gleichzeitig wurde die Lebensdauer des Beschichtungsrings um ein Vielfaches gegenüber der korrosionsanfälligeren Ausführung in Metall gesteigert.

ALD Ring 3D Druck Alumina Systems GmbH

Innovation und Lösung: In enger Kooperation mit der Firma Plasway-Technologies GmbH entwickelte Alumina Systems auf dem weltweit größten 3D-Drucker (3DCeram) zur Herstellung von dichter Al2O3-Keramik die beiden neuen Generationen des 3D-gedruckten keramischen ALD-Rings. Bei diesen Versionen werden die Düsen nicht mittels Glaslot in den keramischen Ring eingesetzt –wie dies bei der ursprünglichen Version der Fall war – sondern die Ringe werden inklusive der Düsen 3D-gedruckt. Nach diesem Verfahren wurde erst ein Ring mit 380 mm Durchmesser hergestellt. Da jedoch die Anforderungen in der Halbleiterindustrie zunehmen, wächst auch der Durchmesser der zu beschichtenden Wafer. Deshalb erfolgte basierend auf diesen Erfahrungen zusätzlich die Entwicklung und Herstellung eines ALD-Rings mit einem Durchmesser von 500 mm.

Um eine deutliche Reduzierung der Herstellungskosten zu erreichen, wurde der innovative Ansatz eines modularen Konzepts verfolgt. Dabei wird der Ring in Segmenten gedruckt und nach dem Sintern der Keramik mit Glaslot wieder gasdicht zu einem vollständigen Ring gefügt. Das hat den Vorteil, dass die Segmente platzsparender auf der Druckplattform angeordnet und daraus bis zu vier Ringe pro Druckjob hergestellt werden können. Durch die Segmentierung wird das Herstellrisiko gegenüber einem gedruckten Komplettring wesentlich reduziert. Mit dem Fügen über Glaslot nutzt Alumina Systems wiederum eine ihrer Kernkompetenzen zum Erstellen des Gesamtbauteils. Abschließend werden noch metallische Gaseinfüllstutzen an die 3D-gedruckte Keramik angelötet, die für die Einleitung der Reaktionsgase sorgen. Um den Anforderungen der Halbleiterindustrie gerecht zu werden, können nun ALD-Ringe mit deutlich größerem Durchmesser bis zu 500 mm zur Beschichtung von Wafern hergestellt werden.

Fazit: In enger Kooperation mit dem Anlagenbauer Plasway-Technologies GmbH und mit Einsatz des weltweit größten keramischen 3D-Druckers war es Alumina Systems möglich, die ALD-Beschichtungstechnologie auf ein neues Niveau zu heben. Alumina Systems ruht sich jedoch nicht auf den Lorbeeren seiner Entwicklungen aus: Weitere Durchmesser für noch größere Wafer sind in Planung. Zusätzlich wird derzeit an einem neuen 3D-Druck-Verfahren gearbeitet, mit welchem noch größere keramische Bauteile mit größeren Wandstärken noch schneller hergestellt werden können.

Allgemeine Informationen zum Bauteil:
Material: Keramik AI2O3, Gasanschlüsse Titan Verfahren:3D Druck Branche: Halbleitertechnik Kooperationspartner: Plasway-Technologies GmbH Hersteller: Alumina Systems GmbH