Fahrzeugarchitektur im Wandel

Der Transport von Sensordaten spielt heute eine maßgebliche Rolle bei der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen und autonomen Fahren. Neue Standards im SerDes Umfeld sollen helfen, die steigenden Anforderungen im ADAS/AD-Bereich abzudecken. Doch welcher Standard ist der richtige?

Titel Fahrzeugarchitektur im Wandel

Für Entwickler ist ein möglichst reibungsloser Übergang von aktuellen ADAS/AD System Set ups zu einer neuen standardisierten Technologie entscheidend. Bei den zur Zeit am Markt vorherrschenden Standards handelt es sich um den ASA Motion Link der Automotive SerDes Alliance und dem MIPI A-PHY-Standard der MIPI Alliance. Beide Lösungen zielen darauf ab, einen einfachen und kostengünstigen Standard zu etablieren, der die steigenden Anforderungen im ADAS/AD-Bereich abdecken kann.

Der Standard sollte unterschiedliche Geschwindigkeitsklassen in der Übertragung zur Verfügung stellen, damit ein breiter Performance-Bereich der Sensoren kostenoptimiert abgedeckt werden kann.

Adrian Bertl Produktmarketing, b-plus GmbH

Hohe Anforderungen an neue Standards im SerDes Umfeld

Bereits standardisierte Bussysteme wie CAN, Automotive Ethernet oder auch FlexRay können in ihren aktuellen Ausprägungen die nötigen Anforderungen für zukunftsorientierte ADAS/AD Systeme noch nicht vollumfänglich abbilden. Proprietäre Übertragungslösungen auf Basis von GMSL oder auch FPD-Link stellen Anspruchsgruppen aus Forschung, Entwicklung und Einkauf daher vor Herausforderungen. In zukünftigen ADAS/AD E/E-Fahrzeugarchitekturen erfolgt die Verarbeitung von Rohdaten immer mehr auf zentralen Plattformen. Dafür müssen Bilddaten in hoher Qualität vom Sensor, z. B. einer Kamera, im Fahrzeug zu mehren zentralen leistungsfähigen Rechnern übertragen werden. Diese Übertragungswege müssen automobilen Anforderungen genügen. Dazu gehören eine erhöhte EMV-Störsicherheit, eine lange Lebensdauer, geringe Kosten pro Empfangs- und Sendeknoten oder auch eine einfache Kabelführung.

Weiterhin spielen Systemanforderungen, wie z. B. kurze Latenzen, eine sichere Übertragung und eine sehr hohe aber asymmetrische Bandbreite eine wesentliche Rolle. „Der Standard sollte unterschiedliche Geschwindigkeitsklassen in der Übertragung zur Verfügung stellen, damit ein breiter Performance-Bereich der Sensoren kostenoptimiert abgedeckt werden kann“, erläutert Adrian Bertl, Teamleiter für technologiegetriebenes Produktmarketing bei b-plus. Der Experte für autonome Fahrfunktionen ist überzeugt, dass der Standard grundlegende Netzwerkfunktionalitäten mitbringt. „Dabei sollte ein einfaches Filtern und Weiterleiten von Daten auf PHY-Ebene möglich sein, damit z. B. die Bilddaten einer Kamera an zwei unabhängige Systeme geleitet werden können. Auch Messsysteme, die im frühen Stadium zur Rohdatenerfassung in Testträgern eingesetzt werden, können dadurch einfacher eingebunden werden“.

Welcher Standard ist der richtige?

Auf diese Frage gibt es noch keine eindeutige Antwort. „Beide Standards haben ihre Vorzüge und Daseinsberechtigungen. Sie sind ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, bestätigt Bertl. Dabei unterstützt der MIPI A-PHY Standard z. B. die einfache Anbindung von CSI2 basierten Datenquellen und eine Migration von vorhandenen Datenquellen. Im Vergleich dazu realisiert ASA Motion Link Zeitsynchronisationsmechanismen, die wichtig für eine systemintegrierte Beurteilung des Alters von Sensordaten sind.

Somit spielen individuelle Anforderungen eine wesentliche Rolle für die Wahl eines Standards. Generell wird es bei steigenden Bandbreiten und Datenraten nicht mehr zielführend sein, sämtliche Messdaten zu erfassen. Nur die für den Prozess relevanten sollten erfasst werden. Diese gilt es zu Beginn zu definieren. Die b-plus Group hat einen entscheidenden Vorteil: Durch ein flexibles, auf FPGA Technik basierendes modulares Produktkonzept für die Messtechnik dieser Datenstrecken sind sie nicht auf einen Standard fixiert. Mit ihren Technologien und Lösungen ist b-plus bereits bestens für neue Implementierungen gerüstet.

b-plus GmbH modularer Aufbau des Messdatenkonverters für verschiedene Serdes Formate
Modularer Aufbau des Messdatenkonverters für verschiedene SerDes Formate

25 Jahre b-plus GmbH: Vom Ingenieurbüro zur Firmengruppe!

Die b-plus GmbH hat sich mit ihren innovativen Messtechnik-Lösungen und Werkzeugen für das Validieren von neuen Fahrerassistenzsystemen im In- und Ausland einen Namen gemacht. Besonders punktet das Unternehmen mit seinem großen Engineering Know-how. Nun feierte das Unternehmen sein 25-jähriges Firmenjubiläum an seinem Stammsitz in Deggendorf. Unter den anwesenden Gästen waren auch Landrat und Wissenschaftsminister AD Sibler sowie Oberbürgermeister Dr. Moser.

Wir gratulieren unserem Cluster-Partner zu diesem besonderen Anlass und wünschen eine weiterhin erfolgreiche Zukunft.

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