Bund bezuschusst Erneuerbare mit 15 Milliarden Euro

EEG-Konto stabilisiert sich: Bund überweist weitere 1,35 Milliarden Euro - Marktwerte für PV-Strom erholen sich deutlich

17.11.2025

Quelle: E & M powernews

Der Bund hat im Oktober 1,37 Milliarden Euro auf das EEG-Konto zur Förderung des Ökostroms überwiesen. Die Einnahmen am Markt kehrten auf Normalniveau zurück.
 
Der Bund hat auf das EEG-Konto in den ersten zehn Monaten dieses Jahres 14,99 Milliarden Euro gezahlt, um die Auszahlung von Fördersätzen für eingespeisten Ökostrom mit den geringeren Markteinnahmen aus gefördertem grünem Strom auszugleichen. Das geht aus dem jüngsten Kontoabschluss des EEG-Kontos hervor, das die Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) treuhänderisch führen.

Die Zahlungstranche im Oktober belief sich demnach auf 1,35 Milliarden Euro. Nur im Februar bis April waren die Tranchen niedriger, im Februar summierten sie sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag, und im März musste keine Tranche ausbezahlt werden. Das Guthaben auf dem EEG-Konto sank im Laufe des Oktobers dennoch leicht von gut 2,2 Milliarden Euro auf unter 2,1 Milliarden Euro, weil die Einnahmen aus gefördertem Ökostrom ungleich niedriger waren als die Ausgaben.

Zunächst einmal erholten sich die treuhänderischen Einnahmen der ÜNB aus der Pflichtvermarktung des geförderten Ökostroms aus Anlagen bis 100 kW gegenüber dem katastrophalen Monat September 2025: Sie stiegen demgegenüber von 93 Millionen Euro auf 200 Millionen Euro. Im September hatten die ÜNB in den Spotmarkt-Auktionen erstmals seit Dezember 2023 nur noch einen zweistelligen Millionenbetrag eingenommen. 

Erholung des PV-Marktwertes

Die Erholung dürfte an der jahreszeitlich bedingten nachlassenden Photovoltaik-Stromeinspeisung liegen. Weniger Einspeisung bedeutet weniger Einspeisevergütung für die meisten der 5,6 Millionen aktiven PV-Anlagen. Dies schont das EEG-Konto besonders, weil hier der Kostenrucksack von alten, hohen Fördersätzen bis zu 50 Cent/kWh am höchsten ist.

Außerdem kannibalisieren weniger PV-Anlagen nicht gegenseitig die Stundenpreise ihrer Einspeisungszeiten an der Börse Epex Spot. Dies ist an der weiteren Erholung des PV-Marktwerts gegenüber September von 4,3 Cent/kWh auf praktisch 7 Cent/kWh abzulesen. Je geringer die Differenz zu den auszuzahlenden Fördersätzen ausfällt, desto weniger muss der Bund zuschießen.

Folgerichtig sanken die Auszahlungen der EEG-Förderung gegenüber September von 2 Milliarden Euro auf 1,69 Milliarden Euro. Stellt man allein diese Position ausschließlich den Markteinnahmen gegenüber, ergibt sich ein vereinfachender Kostendeckungsgrad von knapp 12 Prozent.

Die Zeitreihen der Monatsmarktwerte von Ökostrom von Januar 2011 bis Oktober 2025 stehen auf der Transparenzseite der ÜNB zur Verfügung. Die EEG-Kontoabrechnungen im selben Zeitraum sind auf einer anderen Unterseite veröffentlicht.
 
Autor: Georg Eble

Bayern Innovativ Newsservice

Sie möchten regelmäßige Updates zu den Branchen, Technologie- und Themenfeldern von Bayern Innovativ erhalten? Bei unserem Newsservice sind Sie genau richtig!

Jetzt kostenlos anmelden

Fotolia©Sirius125_167114528_XXL,