Pflege im ländlichen Raum

Wenn Kommunen kümmern

11.09.2025

Ein Feuerwehrhaus hier, ein Dorfplatz dort: Die Region Neustadt-Aisch/Bad Windsheim lebt nicht nur von ihren Städten, sondern auch von den vielen kleinen Gemeinden. Idyllisch – und zugleich herausfordernd, wenn es um die Pflegeversorgung geht. Zwar gibt es Kliniken und Einrichtungen in den Zentren, doch auf dem Land stellt sich die Frage: Wer kümmert sich in Zukunft, wenn die Zahl der Pflegebedürftigen weiter steigt? Eine Antwort darauf, und auf viele weitere Fragen, soll die regionale Pflegekonferenz geben, die Anfang Juni ihre Arbeit aufgenommen hat.

Die Pflegekonferenz ist eine Plattform, auf der alle relevanten Akteure aus der Region zusammenkommen: Pflegeschulen, Arbeitsagentur, Kommune, Landtag, die Vereinigung der Pflegenden Bayerns – und auch Bayern Innovativ, die  mit Expertise und Impulsen unterstützt.

Pflegeinnovation im ländlichen Raum

Das Expertengremium will nicht nur neue Ansätze in die regionale Pflegepraxis bringen – es ist an sich schon ein innovatives Modell. Marina Iftner, Projektmanagerin Gesundheit bei Bayern Innovativ, war bei der Konferenz vor Ort und bringt es auf den Punkt:
„Die Pflege hat bislang keine eigene Stimme. Vor Jahren wurde zwar über Pflegekammern diskutiert, doch umgesetzt wurde das nicht. Dass nun die Kommune selbst die Verantwortung übernimmt, ist für mich ein innovativer Schritt. Wir schaffen damit erstmals einen realistischen und strukturierten Überblick über die Pflege in der Region – und genau das macht dieses Konzept einzigartig und innovativ.“

Zehn Arbeitsgruppen, viele Themen

Die Experten haben sich in zehn verschiedenen Arbeitsgruppen organisiert. Dort geht es unter anderem um Aus- und Weiterbildung, die Integration ausländischer Fachkräfte und um neue Konzepte für die Zusammenarbeit in der Region. Bayern Innovativ bringt dabei Fachwissen in die Gruppen ein, setzt Impulse und vernetzt Entscheider – ein wichtiger Schritt für eine zukunftsfähige Pflege.

Ein Modell der Pflegezukunft

Andere Länder sind hier weiter: In Dänemark liegt die Verantwortung für Pflege seit Jahren bei den Kommunen. Was dort Standard ist, wird in Franken nun erprobt. Die Pflegekonferenz wird so zu einem Best-Practice-Modell: Sie bündelt Stimmen, macht Probleme sichtbar und stößt Projekte an – offen, transparent und ohne geschlossenen Zirkel. 

Gearbeitet wird hybrid: online und bei Präsenztreffen in der Region. So werden Vorschläge schnell konkret. Und Ideen zur Innovation im ländlichen Raum.

Sie wollen Teil der Pflegekonferenz werden?

  • Mitglied werden: Die Teilnahme ist freiwillig. Wer mitwirken möchte, stellt einen Antrag und erhält Einladungen zu den nächsten Konferenzen.
  • Informieren & Mitmachen: Auf der Webseite der Gesundheitsregion plus finden Sie alle wichtigen Infos – inklusive Video zur ersten Pflegekonferenz.
  • Arbeiten & Umsetzen: Ab September treffen sich die Arbeitsgruppen regelmäßig, digital wie vor Ort, um die ersten Projektideen umzusetzen.

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