Klare Regeln für Wasserstoffspeicher gefordert

Nationaler Wasserstoffrat fordert klare Regeln und Förderung für Wasserstoffspeicher – Schlüsselrolle für Versorgungssicherheit

08.07.2025

Quelle: E & M powernews

Wasserstoffspeicher sollen als systemrelevant eingestuft werden. Das fordert der Nationale Wasserstoffrat in einer aktuellen Stellungnahme in Berlin.
 
Wasserstoffspeicher brauchen klare politische Rahmenbedingungen. Das fordert der Nationale Wasserstoffrat (NWR) in einer aktuellen Stellungnahme. In seiner Sitzung in Berlin forderte das Gremium, diese Infrastruktur als systemrelevant einzustufen und mit klaren regulatorischen und finanziellen Rahmenbedingungen auszustatten.

Konkret verlangt der NWR eine abgestimmte Speicher- und Netzplanung sowie eine marktnahe Finanzierung mit Investitionssicherheit. Als möglichen Mechanismus rät er zu einem erlösbasierten Contracts-for-Difference-Modell (CfD) in Verbindung mit einem Amortisationskonto.

Hintergrund ist das im Frühjahr 2025 veröffentlichte Weißbuch Wasserstoffspeicher des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie. Darin wird die Rolle von Wasserstoffspeichern als Rückgrat eines klimaneutralen und resilienten Energiesystems bekräftigt. Speicher könnten zeitliche Lücken zwischen Produktion und Verbrauch überbrücken und damit zur Versorgungssicherheit beitragen – nicht nur im Wasserstoffsektor.

Zeitnah und flexibel

Der Wasserstoffrat hebt hervor, dass ein verlässlicher Regulierungsrahmen frühzeitig geschaffen werden müsse. Nur so könnten Investoren rechtzeitig Planungs- und Bauentscheidungen treffen. Gleichzeitig müsse die Regulierung flexibel genug sein, um sich der tatsächlichen Marktentwicklung anzupassen und mit dem Finanzierungsmodell kompatibel zu bleiben.

Auch die Infrastrukturplanung müsse koordiniert erfolgen. Der Ausbau des deutschlandweiten Wasserstoffkernnetzes sei eng mit dem Aufbau von Speicherkapazitäten zu verknüpfen, heißt es in der Stellungnahme. Zur Erinnerung: Geplant ist ein über 9.000 Kilometer langes Netz, das bis 2032 realisiert werden soll. Die Investitionskosten liegen laut Bundesministerium bei rund 20 Milliarden Euro. Zudem, so der NWR in seiner aktuellen Stellungnahme weiter, seien Synergien mit dem bestehenden Erdgasspeichersystem zu berücksichtigen.

„Wasserstoffspeicher sind ein unverzichtbarer Baustein für ein klimaneutrales, resilientes Energiesystem“, betont der Rat. Ohne politische Entschlossenheit und geeignete Rahmenbedingungen drohten Investitionen auszubleiben.

Der Nationale Wasserstoffrat nahm im Juni 2020 im Zuge der Nationalen Wasserstoffstrategie seine Arbeit auf. Ihm gehören 26 Mitglieder aus Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft an, darunter Fachleute für Erzeugung, Forschung, Infrastruktur und internationale Kooperation. Den Vorsitz hat Felix Matthes. Das Gremium berät den Staatssekretärsausschuss für Wasserstoff mit Vorschlägen und Handlungsempfehlungen zur Weiterentwicklung der Strategie.

Die aktuelle Stellungnahme „Baustein für Versorgungssicherheit und Systemstabilität: Wasserstoffspeicher gezielt fördern“ ist über die Internetseite des NWR downloadbar.
 
Autorin: Davina Spohn

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