Großbatterie soll Netzengpässe gezielt entlasten

Pilotprojekt in Bayern: Erstmals wird ein netzdienlicher Batteriespeicher direkt bei einem Verteilnetzbetreiber in Deutschland installiert – ein Meilenstein für die Energiewende.

17.07.2025

Quelle: E & M powernews

Bayernwerk Netz und „MaxSolar“ setzen im Osten Bayerns erstmals einen netzdienlichen Speicher bei einem Verteilnetzbetreiber in Deutschland um.
 
Als erster Verteilnetzbetreiber in Deutschland wird die zum Eon-Konzern gehörende Bayernwerk Netz GmbH einen netzdienlichen Speicher anschließen. Dies teilte das Unternehmen am 17. Juli mit. Dazu hat Bayernwerk Netz und das Generalunternehmen Max Solar einen Dienstleistungsvertrag für den ersten netzdienlichen Batteriespeicher unterzeichnet. Das Projekt soll in Wutzldorf im Landkreis Cham (Oberpfalz) umgesetzt werden, nachdem Max Solar den Zuschlag bei der Ausschreibung der Bundesnetzagentur erhalten hatte. 

Max Solar soll den 5-MW-Speicher mit einer Kapazität von 25.000  kWh über die gesamte Vertragslaufzeit betreiben. Vorgesehen ist, den Speicher bei hoher Solarstromeinspeisung zu laden und bei hoher Netzlast zu entladen. Die Betriebsweise richtet sich laut den Vertragspartnern nach tages- und jahreszeitlich vorgegebenen Anforderungen des Netzbetreibers. „So läuten wir eine neue Phase der Integration von Großbatterien ins Stromversorgungssystem ein“, sagte Nick Seeger, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz.

Der Speicher soll zur Netzstabilisierung in stark belasteten Regionen dienen. Bayernwerk Netz verfolgt damit das Ziel, die Netzinfrastruktur gezielter zu entlasten, ohne sie ausbauen zu müssen. Die Maßnahme soll Netzengpässe reduzieren und Spannungsschwankungen begrenzen. „Mit dem netzdienlichen Speicher setzen wir einen wichtigen Impuls für die effiziente Nutzung erneuerbarer Energien und für die langfristige Sicherstellung einer stabilen und nachhaltigen Energieversorgung“, sagte Christoph Strasser, Geschäftsführer von Max Solar. 

Weitere Speicherstandorte sollen folgen

Laut Bayernwerk ist der netzdienliche Betrieb von Speichern an bestimmten Stellen schneller und günstiger als der physische Netzausbau. Die Flexibilität solcher Speicher erlaube es, mehr Erzeugungsleistung aufzunehmen, ohne das Netz über die bestehenden Kapazitäten hinaus zu belasten.

Die Erkenntnisse aus dem Pilotprojekt in Wutzldorf sollen in künftige Ausschreibungen einfließen. Bayernwerk bereitet bereits weitere Standorte für den Einsatz netzdienlicher Speicher vor. Auch für diese Projekte sind Ausschreibungen vorgesehen, die sich am bisherigen Verfahren orientieren.
 
Autorin: Heidi Roider

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