01.02.2023
Quelle: Energie & Management Powernews
Der Hauptbericht 2021 des Fernwärmeverbandes AGFW wurde mit dem Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM) erarbeitet. Er sieht viel Ausbaubedarf.
Am 31. Januar hat der Fernwärme-Spitzenverband AGFW seinen neuen Hauptbericht zur Entwicklung der Fernwärme in Deutschland veröffentlicht. Die Zahlen belegen, dass in den Fernwärmenetzen bereits heute der Anteil klimaneutraler Wärmeerzeugung, bestehend aus erneuerbare Energien und Abfällen, 30 Prozent beträgt. Das sei doppelt so gut wie der übrige Wärmesektor, der durchschnittlich auf 13 Prozent klimaneutrale Wärmeerzeugung kommt, sagte Karen Janßen vom Fraunhofer-Institut für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung (IFAM).
Das Institut war erstmals am Hauptbericht beteiligt, der seit 1971 erhoben wird. Damit flossen zusätzlich zur Mitgliederbefragung des AGFW Daten der Statistischen Landesämter ein sowie von Bundesnetzagentur, Bundeswirtschaftsministerium, Bundesverband Wärmepumpe und Agentur für erneuerbare Energie (AEE).
Schon 30 Prozent der Fernwärme klimaneutral
Die für den Bericht erhobenen Daten dienen als Basis für aktuelle Aussagen zur Fernwärme-Branche und für die weitere Gestaltung der Wärmewende. „Heute werden 14 Prozent der deutschen Haushalte mit Fernwärme beliefert“, resümierte AGFW-Präsident Hansjörg Roll. Diese Zahl müsse laut den Zielen der Bundespolitik für Klimaneutralität bis 2045 in den kommenden Jahren weiter steigen. „Nach den Plänen der Bundesregierung soll der Wärmemarkt der Zukunft von zwei Technologien geprägt sein: von klimaneutraler Fernwärme und Wärmepumpen“, sagte Roll.
„Der Hauptbericht liefert die Datenbasis für die fortschreitende Transformation des Fernwärme-Sektors hin zur Klimaneutralität“, erläuterte er weiter. In der Vergangenheit sei die Wärmewende von den Unternehmen getrieben worden. Mit der kommunalen Wärmeplanung, die vom Gesetzgeber vorgeschrieben und gefördert wird, käme nun ein neuer Antrieb hinzu, hofft Roll.