Quartalsreport Elektromobilität in Bayern Q2/2025

Ladenetz in Bayern um über 2.000 neue öffentlich zugängliche Ladepunkte weiter ausgebaut

21.07.2025

Der Aufbau von Ladeinfrastruktur wird in Bayern kontinuierlich vorangetrieben. Mittlerweile können Elektromobilisten ihre Fahrzeuge in Bayern an fast 35.000 öffentlich zugänglichen Ladepunkten wieder aufladen.

Die Zahlen im Detail (***vgl. Annahmen)

Ladeinfrastruktur

1) Ladeorte:

In Q2 wurden an insgesamt 498 Ladeorten in Bayern Modernisierungen oder Neuinstallationen durchgeführt. In Summe stehen Elektromobilisten damit nun fast 35.000 öffentlich zugängliche Ladepunkte zur Verfügung, deren aktueller Belegstatus und viele weitere Informationen über den Ladeatlas Bayern (Ladeatlas Bayern) eingesehen werden können. Bei 70 Prozent dieser neuen Ladeorte handelt es sich um AC-Standorte mit Typ2-Stecker. Bei den neuaufgebauten Ladeorten lässt sich dennoch ein weiterer Anstieg der reinen DC-Ladeorte erkennen. Der Gesamtbestand der Ladeinfrastruktur in Bayern setzt sich aktuell zu 73 Prozent aus reinen AC-Ladeorten und zu jeweils 13,5 Prozent aus DC- und Mischstandorten zusammen. 

2) Ladevorgänge:

Die absolute Anzahl an durchgeführten Ladevorgängen an öffentlich zugänglichen Ladepunkten in Bayern ging mit 2,6 Mio. Vorgängen im Vergleich zum Vorquartal leicht zurück. Diese Entwicklung konnte auch bereits in den Vorjahren beobachtet werden und lässt sich wohl durch den Temperaturanstieg in Q2 begründen. Die Temperaturzunahme im Frühjahr führt zu geringeren Stromverbräuchen der E-Fahrzeuge und folglich auch zu weniger Ladevorgängen. Wie auch im Vorquartal überstieg die Anzahl der Schnellladevorgänge mit über 1,36 Mio. Vorgängen die Anzahl der abgewickelten AC-Ladevorgängen mit 1,28 Mio. Vorgängen. Im abgelaufenen Quartal wurden pro Ladepunkt durchschnittlich 76 Ladevorgänge abgewickelt und pro Ladevorgang durchschnittlich knapp 24,4 kWh (geschätzt) geladen. In Summe lässt sich damit für Bayern in Q2 2025 erneut eine verladene Energiemenge von ca. 65 GWh prognostizieren.

3) TOP 10 Ladeorte in Bayern

Der BMW-Standort in München mit über 600 Ladepunkten, der für seine Nutzer verschiedenste Ladeleistungen bereithält, zählt zu den größten (halb)öffentliche Ladehubs in Bayern. Aufgrund der hohen Anzahl an Ladepunkten werden dort auch entsprechend viele Ladevorgänge abgewickelt, so dass sich dieser Standort erneut Platz 1 sichern konnte. Hinsichtlich der durchschnittlich abgewickelten Anzahl von Ladevorgängen pro Ladepunkt liegt dieser Standort mit 41 Ladevorgängen pro Quartal allerdings deutlich unter dem bayerischen Durchschnitt, der wie erwähnt zuletzt bei 76 lag.
Ganz anders sieht dies bei Platz 2 und 5 aus. Bei diesen direkt an den Autobahnen 8 und 9 gelegenen Ionity-Schnellladeparks wurden im letzten Quartal pro Ladepunkt erneut deutlich über 1.000 Ladevorgänge abgewickelt. Diese über 1.000 Ladevorgänge entsprechen durchschnittlich über 12 Ladevorgänge pro Ladepunkt und Tag. Auch bei den weiteren TOP 10 Ladeorten in Bayern handelt sich um autobahnnahe Ladeparks. Einzige Ausnahme stellt Platz 9 dar, bei dem es sich um einen Supermarktparkplatz in München handelt, der von V-Markt bzw. Virta mit 27 AC- und DC-Ladepunkten ausgestattet wurde. An diesen Standort wurden 301 Ladevorgänge pro Ladepunkt in Q2 aufgezeichnet, so dass diese Ladepunkte fast viermal so häufig genutzt werden wie im gesamtbayerischen Durchschnitt.

4) TOP 10 CPOs in Bayern

Bei den CPOs (Charge Point Operator = Ladepunktbetreibern) zeigt sich bei AC- und DC-Betreibern in Bayern ein differenziertes Bild. Über ein Drittel der bayerischen öffentlich zugänglichen AC-Ladepunkte werden vom Ladeverbund+ und den Stadtwerken München betrieben. Mit deutlichem Abstand dahinter folgen Vaylens, Virta und LichtBlick. Die TOP 10 AC-CPOs haben in Q2 2025 64 Prozent der bayerischen AC-Ladeinfrastruktur betrieben.
Bei den Betreibern der bayerischen DC-Ladeinfrastruktur zeigt sich ein etwas anderes Bild. Zum einen sind mit Kaufland, ALDI Süd, Lidl und Edeka gleich vier Lebensmittelhändler unter den TOP10-CPOs vertreten. Zum anderen dominiert die E.On Drive Infrastructure mit über 16 Prozent Marktanteil mit großem Abstand bei den DC-Ladeinfrastrukturbetreibern. Auf Platz 2 folgt die EnBW mit 11,3 Prozent gefolgt von Kaufland mit knapp 8 Prozent. Die TOP 10 DC-CPOs haben in Q2 2025 64,3 Prozent der bayerischen DC-Ladeinfrastruktur betrieben und damit in Summe einen ähnlichen hohen Marktanteil wie die AC-TOP10-CPOs.

Download Quartalsreport Q2/2025 Ladeinfrastruktur

Download Quartalsreport Q2/2025 Elektrofahrzeuge

Elektrofahrzeuge:

Der Anteil der Neuzulassungen (BEV + PHEV) von Elektrofahrzeugen lag in Bayern in Q2/2025 bei 25,8 Prozent und damit rund einen halben Prozentpunkt über dem Vorquartal. Damit lässt sich festhalten, dass der Anteil an neuzugelassenen BEVs + PHEVs in den letzten Quartalen auch ohne Förderung wieder kontinuierlich angestiegen ist und nun bereits wieder jeder vierte neuzugelassene PKW rein elektrisch betrieben werden kann. Im Freistaat sind aktuell über 560.000 ladefähige PKWs unterwegs. Die Anzahl von ladefähigen Fahrzeugen (BEV + PHEV) pro öffentlichem AC-Ladepunkt liegt in Bayern mit aktuell 21 Fahrzeugen auf einem stabilen Niveau. Einen DC-Ladepunkt teilen sich in Bayern aktuell umgerechnet 46 BEVs (Vorquartal ebenfalls 46 BEVs). Dies bedeutet, dass die Ausbauanstrengungen der Ladeinfrastruktur in Bayern Wirkung zeigen und aktuell mit den E-Fahrzeugneuzulassungen schritthalten können.
Der Anteil der Neuzulassungen von BEVs lag in Bayern in Q2 bei 17,4 Prozent und von PHEVs bei 8,4 Prozent. Der größte Anteil reiner Elektrofahrzeuge (BEVs) an den Neuzulassungen wurde im Regierungsbezirk Mittelfranken (21,2 Prozent) registriert. Knapp dahinter folgt der Regierungsbezirk Unterfranken mit 21 Prozent.
Auch bei den E-LKWs und E-Sattelzugmaschinen zeigt der Trend klar nach oben. In Q2 2025 hatten die E-LKW einen Neuzulassungsanteil von 6,4 Prozentpunkten und damit fast 50 Prozent mehr als noch in Q1/2025. Der Anteil neuzugelassener E-Zugmaschinen (E-ZM) lag bei einem Prozent um erhöhte sich damit ebenfalls um starke 25 Prozentpunkte gegenüber dem Vorquartal. Auch im Nutzfahrzeugbereich sind in Bayern bereits über 10.000 reinelektrische E-LKWs und E-ZM auf den Straßen unterwegs.

TOP 5 Kreise / Städte PKW:

Auf Städte bzw. Kreise heruntergebrochen, landet in Q2 2025 auf Platz 1 erneut die Stadt Ingolstadt (Oberbayern) mit einer BEV-Neuzulassungsquote von über 36 Prozent. Mit 34 Prozent folgt auf Platz 2 knapp dahinter erneut der Kreis Erlangen-Höchstadt (Mittelfranken). Dicht dahinter folgt auf Platz 3 mit ebenfalls 33 Prozentpunkten die Stadt Kempten im Allgäu. Platz 4 bzw. 5 gehen mit rund 30 Prozent BEV-Neuzulassungsanteil an die Landkreise Amberg-Sulzbach (Oberpfalz) und Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken).

TOP 5 Kreise / Städte E-LKW:

Bei den E-LKW landet der Landkreis Neumarkt i. d. Oberpfalz (Oberpfalz) mit einem hohen E-LKW-Neuzulassungsanteil von 29 Prozent mit entsprechend großem Abstand auf Platz 1. Die Stadt Schweinfurt (Unterfranken) belegt mit 16 Prozent E-LKW-Neuzulassungsanteil Platz 2. Platz 3, 4 und 5 gehen mit 15, 14 und 13 Prozent E-LKW-Neuzulassungsanteil an den Landkreis Landsberg am Lech (Oberbayern), die Stadt Bayreuth (Oberfranken) und den Landkreis Freising (Oberbayern).

Kompakter Überblick

Der Quartalsreport bietet einen kompakten Überblick zu aktuellen Entwicklungen in der Elektromobilität in Bayern. Die Kompetenzstelle Elektromobilität bei Bayern Innovativ bereitet die Daten sachlich fundiert und neutral auf.

Haben Sie Fragen oder möchten Sie weitere Statistiken aus Bayern oder aus Ihrer Region? Dann sprechen Sie uns an!

Ihr Kontakt

Bastian Ritter
+49 911 20671-321
Innovationsnetzwerk Mobilität, Projektmanager, Bayern Innovativ GmbH, Nürnberg

*** Annahmen:

1)    Die Fahrzeugbestände basieren auf den Bestandszahlen des KBA zu Jahresanfang und werden noch mit einer Prognose der Neuzulassungen verrechnet.
2)    Für den Quotienten der Ladevorgänge je Ladepunkt verrechnen wir die Gesamtzahl der verzeichneten Ladevorgänge mit der Anzahl der Ladepunkte, an denen wir dynamische (“live“) Daten beziehen. Das Verhältnis von dynamischen Ladepunkten zur Gesamtzahl der Ladepunkte liegt für Bayern bei über 80%.
3)    Der Quartalsreport dokumentiert die Entwicklung öffentlicher Ladeinfrastruktur in Bayern. Die Angaben zur Entwicklung dieser Lademöglichkeiten beziehen sich daher auf öffentlich zugängliche Ladeorte und berücksichtigen somit in der Regel keine Ladepunkte von geschlossenen Nutzergruppen (z.B. Ladepunkte in privaten Tiefgaragen, auf Werksgeländen, etc.).