Drei Fragen, zweifache Expertise, ein Thema

Wissenstransfer ist bei Bayern Innovativ kein Schlagwort, sondern gelebter Alltag. Ob in der Beratung zu Fördermitteln oder mit unseren Transformationslotsen direkt vor Ort. Überall geht es darum, Wissen in Wirkung zu verwandeln. Unser gemeinsames Ziel: Innovationen in die Praxis bringen, gelingt nur, wenn Wissen fließt. Wir haben unsere Expertinnen und Experten gefragt, wie das in der Praxis gelingt.
 

Elke Büttner, stellvertretende Leitung des Projektträger Bayerns, Bayern Innovativ:

Elke, das richtige Förderprogramm zu finden ist nicht einfach. Wie navigiert Bayern Innovativ Interessierte durch den Förderdschungel und welche Rolle spielt Wissenstransfer in Eurer täglichen Arbeit?

Wir vermitteln unser Wissen zu den Förderprogrammen via Workshops, Webinare, Messen oder Veranstaltungen. Wirtschaftsförderer von Kommunen sind dabei häufig unsere Multiplikatoren. Erste Anlaufstelle für Interessierte sind meine Kollegen vom Förderlotsen mit eigener Beratungs-Hotline. Sie informieren über Förderprogramme auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene. Wenn ein passendes Förderprojekt des Freistaats Bayern identifiziert werden konnte, berät der Projektträger zur konkreten Antragstellung. 

Stichwort Antragstellung – welche weiterführende Beratung leisten die Expertinnen und Experten von Bayern Innovativ für die Antragstellenden? Wie gelingt es, komplexe Förderprogramme zugänglich zu machen?

Wir begleiten den gesamten Prozess von der Antragstellung bis zum Projektabschluss. Dabei profitieren die Fördernehmer sowohl von unserem technischen Background als auch von unseren Kenntnissen im Bereich der Verwaltungs- und Beihilferechtlichen Rahmenbedingungen. Durch diesen Wissenstransfer werden Förderprogramme zugänglich. 

Was sind dabei die größten Herausforderungen für den Projektträger?

Die Heterogenität der Zielgruppen ist unsere größte Herausforderung. Wir beraten Handwerksmeister und Hochschulprofessoren, Start-ups und Großunternehmen. Die individuelle Beratung und Begleitung sind dabei essenziell für uns. Wir gehen auf die spezifischen Bedarfe der einzelnen Antragsstellenden ein – das ist unser USP.  

Dirk Maaß, Leiter Transformationslotse, Bayern Innovativ

1. Dirk, als Transformationslotse bist du laufend hautnah in Kontakt mit bayerischen Unternehmen jeder Größenordnung. Wo drückt es sie, wenn es um Fragen wie Wissenstransfer geht oder darum, Wissen im Haus zu teilen?

Oft ist das Wissen in den Köpfen Einzelner gespeichert – und genau das wird zum Problem, wenn diese Personen ausfallen oder das Unternehmen verlassen. Viele Unternehmen wissen, dass sie hier handeln müssen, aber im Alltagsgeschäft fehlt die Zeit oder die passende Struktur, um Wissen systematisch zu erfassen und weiterzugeben. Dazu kommt: Wissen teilen heißt auch, eine offene Kultur zu leben – und das braucht Vertrauen und Führung, die diesen Austausch aktiv fördert.

2. Welche Bedeutung geben die Firmen den Themen Weiterbildung und Qualifizierung – gerade in der aktuellen Zeit, wo viele Unternehmen hart kalkulieren müssen?

Das Bewusstsein ist da: Ohne Qualifizierung geht es nicht. Aber die Umsetzung ist schwierig. Manche Unternehmen sehen Weiterbildung immer noch als Kostenfaktor, nicht als Investition. Andere gehen neue Wege – sie nutzen Verbundlösungen, kooperieren mit Hochschulen oder setzen auf interne Lernformate. Spannend ist, dass gerade kleinere Betriebe oft sehr pragmatisch und kreativ sind, wenn es darum geht, Wissen im Unternehmen zu halten und weiterzuentwickeln.

3. Welchen Rat kannst du als Transformationslotse geben?

Es ist wichtig, das Thema Qualifizierung und Kompetenzaufbau ganz oben auf der Agenda zu haben. Vor allem, wenn Transformationsprozesse durchlaufen werden oder bevorstehen. Neue Produkte, neue Services, neue Geschäftsmodelle bedeuten, dass in den entsprechenden Bereichen frühzeitig Qualifikationen und Kompetenzen vorhanden sein müssen. Wissen ist kein Zufallsprodukt – es braucht Strukturen, aber auch Haltung. Mein Rat: Fangen Sie klein an. Machen Sie Wissen sichtbar – etwa mit kurzen Austauschformaten, Mentoring oder einer digitalen Wissensplattform. Und vor allem: Schaffen Sie Raum für Gespräche. Denn Wissenstransfer beginnt immer mit Kommunikation.