Wie stark ist die Gesundheitswirtschaft in Bayern?

In Bayern hat die Gesundheitswirtschaft mit ihren Kliniken und der Industrie einen besonderen Stellenwert. Mit über 60 Milliarden Bruttowertschöpfung und über 1,2 Millionen Beschäftigten ist das ein wichtiger Bereich im Freistaat. Die industrielle Gesundheitswirtschaft, bestehend aus Medizintechnik, Biotechnologie und Digital Health ist mit über 12 Milliarden Bruttowertschöpfung und über 170.000 Erwerbstätigen eine der wichtigsten Branchen im Freistaat. Einige internationale Konzerne, Mittelstand und Hidden Champions sowie eine sehr gute Start-up- und Innovationsszene um die Universitätskliniken, Gründungszentren und die Cluster und Netzwerke in Bayern spielen hierbei eine entscheidende Rolle.

Gesundheitswirtschaft in Bayern
Wie stark ist die Gesundheitswirtschaft wirklich? Mit einer strukturierten Analyse und daraus abgeleiteten Handlungsempfehlungen, zeigen die Studien die aktuelle Situation auf.

Der Erfolg ist dem Ideenreichtum der Erfinder und dem Mut der Unternehmer zu verdanken. Hierfür sind drei entscheidende Faktoren wichtig:

  • eine erstklassige Wissenschaft
  • eine hervorragende Medizin (sechs Universitätskliniken, über 400 Kliniken, ca. 58.000 Mediziner und ca. 11.000 Zahnärzte in Bayern)
  • eine innovative und leistungsstarke Industrie

Das Zusammenspiel dieser drei Faktoren auf höchstem Niveau macht den entscheidenden Vorteil aus.
Die Wichtigkeit einer guten Gesundheitswirtschaft hat auch direkten Einfluss auf das Gesundheitssystem, die Lebensqualität und auch die Wirtschaftsleistung.

Die Medizintechnik ist eine der Leitbranchen der bayerischen Wirtschaft. Sie nimmt national und international eine führende Position in der industriellen Gesundheitsökonomie ein.

Hubert Aiwanger Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie


Damit die Spitzenposition weiter ausgebaut werden kann, konzentriert sich das Bayerische Staatsministerium konsequent auf die Stärken und möchte somit die Rahmenbedingungen für Innovation, den digitalen Wandel und damit die Grundlage für nachhaltiges und langfristiges Wachstum schaffen.

Die neuste Studie , um strukturiert die aktuelle Situation zu analysieren und Handlungsempfehlungen abzuleiten, wurde vom STMWi in enger Abstimmung mit dem StMGP und allen handelnden Akteuren aufbauend auf der Studie des StMGP von 2019 , durchgeführt. Die beiden durch die WifOR durchgeführten Studien wurden auf dem kürzlich stattgefundenen MedTechSummit 2021 vorgestellt.

Laden Sie hier die Studie „Industrielle Gesundheitswirtschaft in Bayern“ aus dem Jahr 2021 herunter:

Das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) befasst sich derzeit vertiefend mit der wirtschafts- und innovationspolitischen Bedeutung wichtiger Branchen wie der pharmazeutischen Industrie, der Medizintechnik oder auch der Biotechnologie. Auch die Digitalisierung der Gesundheits- und Pflegewirtschaft (GPflWi) erfährt in der politischen Diskussion eine stark zunehmende Beachtung. Die dahinterstehenden Unternehmen und deren Aktivitäten in der Entwicklung, Produktion und dem Vertrieb sowie im Bereich der Forschung und Entwicklung werden zur sogenannten industriellen Gesundheits- und Pflegewirtschaft (iGW) zusammengefasst.

Die Studie untersucht entlang unterschiedlicher thematischer Schwerpunkte die Bedeutung der industriellen Gesundheitswirtschaft für den bayerischen Wirtschafts- und Innovationsstandort. Als Ergebnis der Analyse wird deutlich, welche Bedeutung die Branche im Vergleich zu anderen Wirtschaftszweigen für das Land hat und welche strategischen Handlungsfelder zur stärkeren Positionierung der industriellen Gesundheitswirtschaft bestehen.

Klaus Holetschek Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege

Laden Sie hier die Studie „Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern und seinen 50 Gesundheitsregionenplus“ aus dem Jahr 2019 herunter:

Im Jahre 2009 hat Herr Ministerpräsident Markus Söder als damaliger Gesundheitsminister die erste Bayern-Studie „Wachstums- und Beschäftigungspotenziale in der Gesundheitswirtschaft in Bayern und ausgewählten Gesundheitsregionen des Landes“ in Auftrag gegeben. Nun liegt eine Folgestudie, die „Zweite Bayern-Studie“ vor, die mit einem Zehn-Jahresvergleich eine aktuelle Bestandsaufnahme und Analyse der Gesundheits- und Pflegewirtschaft in Bayern insgesamt und gesondert für die 50 Gesundheitsregionenplus vornimmt sowie Stärken und Schwächen der Branche in Bayern als Basis für wirtschafts- und struktur-politische Maßnahmen eruiert.
Mit der ersten Bayern-Studie wurde 2010 ein Grundstein zur Messung der Gesundheitswirtschaft in Deutschland gelegt. Die jetzige Studie baut auf dieser Vorarbeit auf. Als bayerische Besonderheit gegenüber anderen Studien (z. B. Länderberichten des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie – BMWi) werden mit einem Zehn-Jahresvergleich die regionale Entwicklung in den Gesundheitsregionenplus und auch die Leistungen der Pflegewirtschaft erfasst.

Beide Studien zeigen eindrucksvoll die Symbiose von einer starken Gesundheits- und Pflegewirtschaft mit den Krankenhäusern, Arztpraxen, Vorsorge- & Rehaeinrichtungen sowie der Pflege und Industrie mit der Medizintechnik, der Biotechnologie, den Humanarzneimitteln, und dem Bereich Digital Health. Dieser Sektor ist einer der wichtigsten Innovations- und Beschäftigungstreiber im Freistaat Bayern. Digitalisierung, demographischer Wandel und medizinisch-technischer Fortschritt führen ebenso zu diesem Aufschwung wie ein verstärktes Gesundheitsbewusstsein und eine gestiegene Erwartungshaltung der Bevölkerung.

Im Vergleich zur bayerischen Automobilindustrie generierte die Gesundheits- und Pflegewirtschaft im Jahr 2019 mit rund 60 Milliarden Euro rund 14 Milliarden Euro mehr an Bruttowertschöpfung und beschäftigte mehr als das Fünffache an Erwerbstätigen im Freistaat Bayern. Damit wird rund jeder zehnte Euro der bayerischen Wirtschaftskraft in dieser Branche erwirtschaftet und jeder sechste Arbeitsplatz in Bayern durch die Gesundheits- und Pflegewirtschaft gesichert.

In den Studien wurden die Daten strukturiert erhoben und drei Handlungsempfehlungen für die medizinische und pflegerische Versorgung sowie sechs Handlungsempfehlungen für die industrielle Gesundheitswirtschaft abgeleitet. So soll die Weiterentwicklung gemeinsam mit allen Beteiligten angepackt werden, um Bayern in dem Bereich Gesundheitswirtschaft weiter auszubauen.

Ich lade Sie herzlich ein, mit uns zu „netzwerken“ und gemeinsam die gesunde Zukunft zu gestalten!

Dr. Jörg Traub