RADAR – cloudbasierte Softwarelösung

Entscheidungen für das eigene Unternehmen zu treffen, wird immer komplexer – insbesondere, wenn unbekannte Trends und Technologien ins Spiel kommen. Daher ist es essenziell, diese zu erkennen und zu verstehen – die beiden Schlagwörter lauten: Scouting und Scanning. Mit Scouting und Scanning gelingt es Unternehmen rechtzeitig Veränderungen wahrzunehmen und so proaktiv zu handeln, um den unternehmerischen Erfolg sicherzustellen.
Um es einfacher für Unternehmen zu machen und eine anwendbare Lösung zu erarbeiten, wurde das Verbundprojekt „RADAR – datengetriebenes Umfeld-Scanning für die Entscheidungen von morgen“ ins Leben gerufen. Von August 2017 bis Dezember 2020 entwickelten die FAU Erlangen-Nürnberg, die TU Braunschweig, Bayern Innovativ, ITONICS und LEONI mit Unterstützung durch den Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe den Prototypen einer softwarebasierten Scoutinganwendung. Erfahren Sie hier alles rund um die Ziele, Ergebnisse und das Anwendungspotenzial.

RADAR – cloudbasierte Softwarelösung

Motivation: Was wäre, wenn wir alle Informationen rund um Trends und Technologien auf dem Radar hätten?

Die Grundlage für das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „RADAR – Datengetriebenes Umfeld-Scanning für die Entscheidung von morgen“ bildeten Überlegungen, wie Informationen aus dem weltweit steigenden Datenvolumen effizient aufbereitet werden können. Denn es liegt eben nicht nur der Vorteil darin, an immer mehr digitale Informationen zu kommen, sondern auch der große Nachteil, die Datenmassen richtig für die eigenen Zwecke zu filtern und zu interpretieren. Um gezielt an die relevanten Informationen aus den vorhandenen Datenmengen zu gelangen, bedarf es eines enormen finanziellen und zeitlichen Aufwandes. Diese Faktoren erschweren es besonders kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) effiziente Scoutings zu etablieren und somit alles, was für sie bei Trends und Technologien wichtig ist, auf dem Radar zu behalten.


Ziel: Umfeld analysieren ohne große Mühen

Im Rahmen des Forschungsprojekts wurde der Prototyp einer Scouting-Software entwickelt, die immense Datenmengen, auf zukünftige Trends, Technologien und relevante Signale hin, automatisiert verarbeitet und analysiert. Und das ohne den Einsatz großer personeller Ressourcen. Die Software soll Zusammenhänge und aufkommende Trends im Unternehmensumfeld in Echtzeit erkennen und anzeigen. So entsteht die perfekte Basis, um Entscheidungen für Innovationsprojekte zu treffen und dadurch Wettbewerbsvorteile zu erlangen – sei es im Technologiebereich (z. B. Quantenkryptographie) oder bei Trendthemen (z. B. grüner Wasserstoff).


Nur zusammen ist man stark: Die Projektbeteiligten

Das Vorhaben des Verbundprojekts „RADAR – Datengetriebenes Umfeld-Scanning für die Entscheidungen von morgen" wurde vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert und vom Projektträger Forschungszentrum Karlsruhe unterstützt. Die Partner und ihre Rollen in diesem Projekt waren:

  • TU Braunschweig : Der Lehrstuhl für Informationsmanagement leitete die Anpassung und Gestaltung des Umfeld-Scanning-Systems.
  • Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) : Der Lehrstuhl für Statistik und Ökonometrie im Fachbereich Wirtschaftswissenschaften arbeitete an der Entwicklung der Systematik und den Algorithmen zur Identifikation von schwachen Signalen, Trends sowie Technologien.
  • ITONICS GmbH : Die dienstleistungs- und softwarelösungsanbietende Firma entwickelte ein Big Data Tool zum automatisierten Umfeld-Scanning.
  • Bayern Innovativ GmbH : Der bayerische Thinktank untersuchte die Herausforderungen – insbesondere von KMU – im Kontext des Scoutings und testete Prototypen, damit die Software bedarfsorientiert arbeitet.
  • LEONI AG : Der Automobilzulieferer erprobte das neu entstandene Tool. Die gewonnen Erkenntnisse dienten zur Weiterentwicklung.


Vorgehensweise: Wissenschaft und Wirtschaft Hand in Hand

Die Entwicklung einer digitalen Lösung ist immer eine Herausforderung, für die unterschiedliche Aspekte und ein iteratives Vorgehen notwendig sind. Deshalb wurden bestehende Techniken aus verschiedenen Methoden – als erstes in einem theoretischen Modell – miteinander kombiniert:

  • maschinelles Lernen
  • angewandte Statistik
  • semantische Analyse großer Datenmengen

Anhand dieser geschaffenen Grundlage entwarfen alle Projektbeteiligten die digitale Plattform für das Umfeld-Scanning. Die Software nutzt selbstlernende Mechanismen zur automatisierten Verbesserung der Suchergebnisse und hilft mittels Algorithmen bei der Erstellung der Suchanfragen.
Damit von vornherein Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden konnten, entwickelte beispielsweise die TU Braunschweig ein Analyse-Tool, um neben den technischen auch die benutzerorientierten Aspekte zur Gestaltung des Umfeld-Scanning-Systems einfließen zu lassen.
Die teilnehmenden Kooperationsbeteiligten testeten die im Projekt entstandenen Prototypen auf ihre Praxistauglichkeit und das Feedback floss direkt in die Anpassungen des theoretischen Modells und der Software ein.

Parallel dazu wurden die individuellen Bedarfe und Herausforderung der Unternehmen mittels eines nutzungszentrierten Ansatzes in Workshops analysiert, um dieses Wissen ebenfalls in die Software-Entwicklung mit aufzunehmen. Der durch dieses Vorgehen realisierte Prototyp wurde mit Fokusgruppen erprobt, um eine gute Usability sowie einen einfachen Zugang zur Software zu gewährleisten.


Anwendung: Durch Scouting und Scanning alles auf dem Radar behalten

Erste Teile des im Projekt entwickelten Prototyps sind schon in der cloudbasierten Innovationsmanagementsoftware von Itonics implementiert, werden sukzessive erweitert und sind somit auch für interessierte Unternehmen zugänglich. Dazu nutzt und testet Bayern Innovativ die schon implementierten Features in ihrer Digitalen Innovationsplattform (DIP) und steht weiterhin mit allen Projektbeteiligten in einem regelmäßigen Austausch für Verbesserungen und Anpassungen der Scoutinglösung. Alles mit dem Ziel, es insbesondere kleinen bis mittelständischen Unternehmen zu ermöglichen, ihr geschäftliches Umfeld ohne größere Aufwände auf technologische Neuheiten und Innovationen zu untersuchen – also alles auf dem Radar zu behalten.

Sie haben noch weitere Fragen oder Interesse an einem ausführlichen Trend- und Technologiescouting? Melden Sie sich direkt bei Ihren Ansprechpartnern im Beratungsfeld Technologie- und Innovationsmanagement (TIM) !