Verpackungen müssen heute mehr als einen hohen „shelf-appeal” haben, also attraktiv, funktionell und gut benutzbar sein. Ein Trendthema ist zum Beispiel die Integration intelligenter Funktionen, etwa, um mit gedruckter Elektronik den Zustand der Waren kontinuierlich überwachen zu können, oder um das Tracking & Tracing zu gewährleisten. Dabei kommt immer häufiger auch Blockchain-Technologie zum Einsatz.
Zunehmende Bedeutung nimmt das Thema Nachhaltigkeit ein. Produktverpackungen sind heute oft eine Kombination aus Papier und Folie – mit entsprechenden Herausforderungen für die Recyclingfähigkeit. Einen Weg zeigt die weltweit operierende LEIPA Group, die auf umweltfreundliche Papier- und Verpackungslösungen auf Recyclingbasis setzt. Bei der aus einem Papierträger, einer Kunststoffbarriere und einer Schutzfolie bestehenden Lebensmittelverpackung „Dual Peel” lassen sich Barriere und Folie von Papier beziehungsweise Pappe rückstandsfrei abtrennen, so dass der Papieranteil recycelt werden kann.
Nachhaltige Verpackungen erfordern den Blick über den Tellerrand
Für den äußeren Schutz von Lebensmitteln werden heute in der Regel Verbundfolien eingesetzt. Diese lassen sich jedoch nur schwer oder gar nicht recyceln. Eine Alternative sind bioabbaubare Verpackungsmaterialien. Diese sind allerdings in ihrer Funktionalität und ihren Barriereeigenschaften gegenüber Sauerstoff, Wasserdampf und Aromastoffen stark eingeschränkt.
Eine innovative Lösung hat das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung (ISC) in Würzburg entwickelt: Die sogenannten „bioORMOCERe” sind eine neue bioabbaubare Materialklasse, mit der kommerziell erhältliche, bioabbaubare Folien veredelt werden können. Diese nachhaltigen Folien können herkömmliche Verbundfolien ersetzen und haben auch Anwendungspotenziale für Verpackungen aus Papier und Pappe.
Wichtige Impulse für neue Lösungen liefert auch in der Verpackungsindustrie immer wieder der Blick über den Tellerrand. Das Nürnberger Start-up „kompackt61” ließ sich bei der Entwicklung einer Isolierbox für den Versand gekühlter Lebensmittel von der Baubranche inspirieren: Die zu 100 Prozent kompostierbare Wärmeisolierung der Box aus Jutefaser gleicht einer Dämmmatte – und ist eine echte Alternative zu Styropor.