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Mobilität: Megatrends machen innovativ
Megatrends beeinflussen unser Leben in allen Bereichen, bewirken Veränderungen und bringen Innovationen hervor. Diese sind der Motor für Fortschritt. Von der erfolgreichen Umsetzung dieser Innovationen wird es wesentlich abhängen, welche Durchschlagskraft Megatrends für uns Menschen, unsere Umwelt und die globale Wirtschaft haben werden. Wir beleuchten im nachfolgenden Artikel den Megatrend Mobilität anhand eines „best case“ im Bereich Elektromobilität näher und zeigen Ihnen, welche Potenziale in ihm stecken.

Mobilität gehört besonders unter dem Aspekt des Klimaschutzes neben Digitalisierung , Globalisierung, Individualisierung und weiteren Themenfeldern zu den Megatrends der Gegenwart und Zukunft. Mobilität ist dabei geprägt von den veränderten Bedürfnissen wie Vernetzung , aber auch Urbanisierung und Neo-Ökologie. Entscheidungen werden zugunsten von Produkten und Lösungen fallen, die diese Bedürfnisse erfüllen. Zudem kommen gesetzliche Vorgaben. Um die Emissionen im Verkehrssektor bis 2030 um bis zu rund Prozent im Vergleich zu 1990 zu reduzieren, wird in Deutschland der Umstieg auf Elektromobilität gefördert . So sollen im Jahr 2030 sieben bis zehn Millionen Elektrofahrzeuge in Deutschland zugelassen sein – das ist das Ziel der Bundesregierung.
Elektromobilität nimmt weltweit Fahrt auf
Doch nicht nur in Deutschland steigt die Zahl der jährlich zugelassenen E-Autos, sondern auch weltweit. Sie hat im Jahr 2019 mit einem Bestand von rund 7,9 Millionen einen neuen Höchststand erreicht. Prognosen zufolge werden Elektroautos im Jahr 2040 ungefähr die Hälfte der weltweit produzierten Automobile ausmachen. Es genügt aber nicht allein, den Bedarf nach elektrischen Fahrzeugen zu decken. Faktoren wie Reichweite, Schnelligkeit des Ladevorgangs und eine gut durchdachte und technologisch umgesetzte Ladeinfrastruktur sind Voraussetzungen für eine e-mobile Zukunft und Senkung der CO2-Emissionen.
Herausforderung Ladeinfrastruktur
Besonders in Ballungszentren steht häufig zu wenig Parkraum zur Verfügung. Und damit auch die Möglichkeit, ausreichend Ladestationen zu installieren. Selbst wenn genügend Raum vorhanden wäre, gibt es weitere Faktoren, die zu berücksichtigen sind:
- Wie können Lastspitzen abgefangen werden, wenn beispielsweise bei großen Unternehmen, die Mitarbeiterfahrzeuge mehr oder weniger gleichzeitig ans Netz gehen?
- Wie sehen sichere Nutzungs- und Bezahlmöglichkeiten an öffentlichen Ladestellen aus?
- Konduktiv, induktiv oder mit Wechselbatterien – welche Ladetechnologien werden sich langfristig durchsetzen?
Unternehmen , die sich mit Ladeinfrastrukturen beschäftigen, müssen sich diesen und weiteren Fragen stellen und sich mit den entsprechenden Technologien und Trends auseinandersetzen. Und: Sie müssen schnell investieren, um neue Märkte zu erschließen und so vom rasanten Wachstum der Elektromobilität profitieren zu können.
Als Start-up vom Start weg erfolgreich
Ein Unternehmen, dem der Start erfolgreich gelungen ist, ist das Münchner Start-up Unternehmen ChargeX. Es hat eine Ladeinfrastruktur für Elektroautos auf den Markt gebracht, die im Prinzip wie eine Mehrfachsteckdose funktioniert:
- Ihr Name: Aqueduct.
- Der große Vorteil: Es können bis zu acht Fahrzeuge an einer Station geladen werden.
- Die Idee dahinter: Ein Komplettsystem, dass plug&play um weitere Lademodule erweitert werden kann – ohne den erhöhten Aufwand für die Installation einer neuen Ladesäule.
- Die Innovation: Das zeitversetzte Laden der Fahrzeuge.
- Es gilt nicht mehr: Wer zuerst kommt, lädt zuerst, sondern, wer am dringendsten Strom braucht, bekommt ihn auch.
Dazu hat das Unternehmen einen cleveren Ladealgorithmus entwickelt, der berechnet, wieviel Reichweite, welches Fahrzeug in nächster Zeit benötigt. Durch intelligentes Lastenmanagement wird die Ladeleistung durch Zeitverteilung individuell für jedes Auto verteilt. Damit ist Aqueduct ideal für alle Anwendungsfälle, bei denen das Laden von mehreren Fahrzeugen erforderlich ist, wie zum Beispiel auf Parkplätzen oder in Parkhäusern und Tiefgaragen von Unternehmen sowie öffentlichen Einrichtungen. Aber auch Hotels und Autohäuser können von dieser modularen Lösung profitieren.
Mit Aqueduct hat ChargeX eine bislang am Markt einzigartige Ladelösung entwickelt. Denn bei anderen Anbietern müssen neue Zentraleinheiten installiert werden, wenn es weitere Lademöglichkeiten geben soll. Daher ist Aqueduct erheblich einfacher in der Installation und auch wesentlich kostengünstiger.

Von der Idee zur Innovation
Die Idee für die erste Mehrfachsteckdose für eine intelligente Ladeinfrastruktur hatte der heutige Geschäftsführer und Mitbegründer von ChargeX Tobias Wagner bereits während seines Studiums an der Technischen Hochschule Ingolstadt. Mit Unterstützung von Bayern Innovativ konnte die neugegründete Firma auf der Veranstaltung Cosmos im Jahre 2019 ihre Idee erstmals einem breiten Publikum vorstellen und sich mit der Bayern Innovativ-Community vernetzen. Der Erfolg gibt der Veranstaltung recht: ChargeX wurde mit dem Energiepreis ausgezeichnet und konnte sich unseren wertvollen Innovationsgutschein sichern.
Bayern Innovativ hat uns in vielerlei Hinsicht unterstützt. Wir sind natürlich ein Technologieunternehmen somit kamen die Innovationsgutscheine gerade recht. Auf der anderen Seite ist für Start-ups natürlich das Netzwerk ganz wichtig. Hierbei konnte uns Bayern Innovativ viele Türen in München und auch in Bayern öffnen und ist damit der perfekte Partner, wenn man ein Start-up hier in der bayerischen Region aufbauen möchte.
Axel Knauf, Projektleiter im Cluster Automotive von Bayern Innovativ, ergänzt: „Das Start-up ChargeX ist ein ganz hervorragendes Beispiel dafür, wie aus einer Idee eine Innovation wird. Noch im Studium an der Uni gereift, könnte das Konzept der Gründer den Ladeinfrastrukturmarkt revolutionieren. Bei Bayern Innovativ werden wir den weiteren Weg dieses jungen Unternehmens gerne begleiten!“
Vorfahrt für Elektromobilität
Mittlerweile hat das junge Unternehmen bereits über 300 Ladepunkte im Feld installiert und somit bewiesen, dass der Umstieg auf Elektromobilität ganz leicht gelingen kann. Ein Vorhaben, dass auch vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie unterstützt wird. Ziel ist es, die weitere Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen der bayerischen Automobilhersteller durch die Investition in eine flächendeckende und öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur zu erreichen. Hier arbeiten Bayern Innovativ und das Staatsministerium eng zusammen:
„Bayern Innovativ spielt eine wichtige Rolle für die bayerische Innovationskraft . Als neutrale Institution des Freistaats Bayern bündelt sie Expertenwissen und stellt dieses Wissen nicht nur politischen Entscheidern, sondern vor allem den bayerischen Unternehmen zur Verfügung. Bayern Innovativ ist die Anlaufstelle im Freistaat für die Themen der Zukunft – so auch für die Mobilität der Zukunft “, so Hubert Aiwanger, Bayerischer Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. „Mit dem Cluster Automotive wurde ein Netzwerk für bayerische Automobilhersteller und Automobilzulieferer geschaffen. Der Fokus des Clusters liegt auf künftigen Fahrzeugtechnologien und bildet bei Bayern Innovativ eine perfekte Ergänzung zur Kompetenzstelle Elektromobilität .“
Ausgezeichnete Innovation
Die Innovationskraft von ChargeX für die bayerische Wirtschaft wurde 2020 von Bayern Innovativ mit dem „Innovation Leben Award“ in der Kategorie Mobilität ausgezeichnet. Die revolutionäre Technologie der ersten intelligenten Mehrfachsteckdose überzeugte die Jury.
Mit dem „Innovation Leben Award“ zeichnet Bayern Innovativ, Träger verschiedener Förderprogramme und Initiativen für innovative Start-ups in Bayern, besonders herausragende Projekte aus unterschiedlichen Bereichen aus.
Gemeinsam an den Start gehen
Bayern Innovativ versteht sich als Wissensmanager, Impulsgeber und Beschleuniger von Innovationen und begleitet Unternehmen dabei, ihre Ideen zu realisieren und sie in einem relevanten Netzwerk bekannt zu machen. Nutzen auch Sie die 25-jährige Erfahrung im Innovationsmanagement , in branchenspezifischen regionalen und internationalen Netzwerken und in der Erschließung von Märkten. Zahlreiche Förderprogramme unterstützen Sie bei der Umsetzung Ihrer Projektvorhaben. Damit auch Sie so erfolgreich an den Start gehen können, wie das Münchener Unternehmen ChargeX.