Bislang ist derartiges intermodales Reisen komplex. Das Forschungsprojekt „RadAR+” will einen persönlichen Assistenten entwickeln, der Reisenden beim Wechsel zwischen Bus, Bahn und Flugzeug mit Augmented Reality-Technologie alle gewünschten Informationen bereitstellt.
Das mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) geförderte Projekt „RadAR+” untersucht, wie die mobile Navigation im Öffentlichen Personenverkehr und in Gebäuden mit Hilfe von Augmented Reality verbessert werden kann. Das „Reiseassistenzsystem für dynamische Umgebungen auf Basis von Augmented Reality” berechnet geeignete Verbindungen auf Grundlage früherer Reisen sowie aktueller Ereignisse, wie Verspätungsinformationen. Zusätzlich bezieht das System individuelle Gewohnheiten und Präferenzen des Nutzers bei Aufenthaltsgestaltung oder barrierefreier Mobilität in die intermodale Reiseplanung ein. Der Reisende wird auf jedem Reiseabschnitt mit den Informationen versorgt, die orts- und zeitbezogen auf der individuellen Route für ihn nützlich sind. Die benötigten Informationen werden ihm über eine Datendurchsichtbrille in das periphere Sichtfeld eingeblendet; ein Sprachinteraktionsmodul ermöglicht eine weitgehend freihändige Bedienung des Systems. Beim Verkehrsmittelwechsel wird der Nutzer beispielsweise durch Wegeanweisungen und eine Fußgängernavigation in der Datenbrille bei der Orientierung unterstützt. Vor einem Umsteigevor-gang erhält er eine Ausstiegserinnerung.
Augmented Reality mit Datenbrille
"Welche Reiseunterstützung bei der Alltagsmobilität wünschen Sie sich?" 2/3 der Befragten wollen digitale Unterstützung. (Bildnachweis: Frauenhofer IML, Projektzentrum "Verkehr, Mobilität und Umwelt", 2018)
Eine Herausforderung des Projekts ist die Akzeptanz von Reisebegleitung und Reiseassistenz via Augmented Reality. So haben Pretests des Fraunhofer IML in Prien unter der wissenschaftlichen Leitung von Nicole Wagner im April und Mai 2018 ergeben, dass 84 Prozent der befragten Personen bereits regelmäßig Navigations- oder Reiseapps nutzen. Nach dem Indoortest der „HoloLens” mit dem aktuellen Softwaremodul zur Reiseassistenz konnten sich 56 Prozent der Tester vorstellen, in Zukunft eine Datenbrille im Alltag für ihre Mobilität zu nutzen. Dies wird unter anderem bei einem Feldtest des RadAR+ Demonstrators an Frankfurts Regional-, Fern- und Hauptbahnhof und dem Frankfurter Flughafen im ersten Quartal 2019 erprobt.
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